Arnaldur Indriðason

Arnaldur Indriðason
Arnaldur Indriðason

Arnaldur Indriðason (* 28. Januar 1961 in Reykjavík) ist ein isländischer Autor von Kriminalromanen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Arnaldur Indriðason ist der Sohn des Schriftstellers Indriði G. Þorsteinsson.

1996 bestand er das Examen in Geschichte an der Universität Island. Später arbeitete er länger als Journalist und Filmkritiker für die Tageszeitung Morgunblaðið.

Er ist verheiratet und hat 3 Kinder. [1]

Werk

In den meisten von Arnaldur Indriðasons Büchern spielen Erlendur Sveinsson und seine Kollegen von der Kripo in Reykjavík die Hauptrolle. Für gewöhnlich handelt es sich um Kriminalfälle, deren Ursprung weit in der Vergangenheit liegt oder bei denen Zeugen erst Jahrzehnte nach einem bestimmten Ereignis befragt werden. Eine ebenso wichtige Rolle wie der Krimiplot und die Verknüpfung mit der jüngeren isländischen Geschichte spielt dabei das Privatleben des Kommissars Erlendur und die problembehaftete Beziehung zu seinen erwachsenen Kindern.

Der Durchbruch gelang Arnaldur mit Nordermoor, dem dritten Roman aus dieser Krimireihe, für den er erstmals den Skandinavischen Krimipreis Glasnyckel erhielt. Es ist auch der erste Roman von Arnaldur Indriðason, der in Deutschland veröffentlicht wurde. Dabei geht es um eine Vergewaltigung, die nach Jahren ans Licht kommt, als der Täter unter mysteriösen Umständen ermordet wird. Arnaldur verarbeitet in diesem Buch aktuelle Themen, indem er der Erfassung der isländischen Bürger in einer Gendatei und der Registrierung von Erbkrankheiten eine große Bedeutung zukommen lässt. Der Erfolg dieses Romans und des Nachfolgers Todeshauch sorgte dafür, dass die weiteren Erlendur-Fälle in Deutschland zunächst als Hardcover veröffentlicht wurden. In Frevelopfer und Abgründe, dem neunten und zehnten Roman der Reihe, taucht Erlendur allerdings nur noch indirekt in den Gedanken und Gesprächen seiner Kollegen auf, da er an die Ostfjorde gefahren ist, um an der Aufarbeitung eines Kindheitstraumas zu arbeiten. Hauptfiguren sind hier erstmals die Kriminalbeamtin Elínborg und ihre Familie sowie ihr Kollege Sigurður Óli.

Nordermoor wurde 2006 unter dem Titel Der Tote aus Nordermoor (Original: Mýrin) mit Ingvar Eggert Sigurðsson als Erlendur Sveinsson in der Regie von Baltasar Kormákur verfilmt. Der Film erhielt den Hauptpreis des 42. Filmfestivals von Karlsbad.

Lediglich drei seiner bisherigen Werke gehen andere Wege und sind nicht als Kriminalromane, sondern eher als Thriller zu bezeichnen. In Gletschergrab versucht eine junge Isländerin hinter eine Intrige zu kommen, die der amerikanische Geheimdienst in Island zu vertuschen versucht. Spuren eines Flugzeugs führen auf den Vatnajökull. Tödliche Intrige ist die Geschichte einer außerordentlich attraktiven Frau, die sämtliche Künste der Verführung beherrscht und vor nichts zurückschreckt, wenn es darum geht, ihre Pläne durchzusetzen. In seinem neuesten Thriller Codex Regius geht es um einen jungen Mann, der sich auf eine abenteuerliche Suche nach einer bedeutenden mittelalterlichen isländischen Handschrift macht.

Einige seiner Werke sind auch als Hörbuch erschienen, teilweise wie die gebundenen Ausgaben bei der Verlagsgruppe Lübbe, andere im Audio Media Verlag. Sprecher sind Frank Glaubrecht, Ulrich Pleitgen und Heikko Deutschmann.

Veröffentlichungen

Serie mit Kommissar Erlendur Sveinsson

  1. Synir Duftsins. 1997 (deutsch: Menschensöhne. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3-7857-1556-0 )
  2. Dauðarósir. 1998 (deutsch: Todesrosen. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 3-7857-1612-5 )
  3. Mýrin. 2000 (deutsch: Nordermoor. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2003 ISBN 3-404-14857-6 )
  4. Grafarþögn. 2001 (deutsch: Todeshauch. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2004, ISBN 3-404-15103-8 )
  5. Röddin. 2002 (deutsch: Engelsstimme. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2004, ISBN 3-7857-1551-X )
  6. Kleifarvatn. 2004 (deutsch: Kältezone. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-7857-1567-6 )
  7. Vetrarborgin. 2005 (deutsch: Frostnacht. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 3-7857-1593-5 )
  8. Harðskafi. 2007 (deutsch: Kälteschlaf. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2009, ISBN 978-3-7857-2361-6 )
  9. Myrká. 2008 (deutsch: Frevelopfer. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2010, ISBN 3-7857-2393-8 )
  10. Svörtuloft. 2009 (deutsch: Abgründe. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2011, ISBN 978-3-7857-2419-4 )
  11. Furðustrandir. 2010

Andere Romane

  • Napóleonsskjölin. 1999 (deutsch: Gletschergrab. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3-404-15262-X)
  • Bettý. 2003 (deutsch: Tödliche Intrige. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3-404-15338-3)
  • Konungsbók. 2006 (deutsch: Codex Regius. Verlagsgruppe Lübbe 2008, ISBN 3-7857-1623-0)

Auszeichnungen

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. literature.is (engl.; aufgerufen am 11.Juni 2011)
Island Anmerkung zu isländischen Personennamen: Isländer werden mit dem Vornamen oder mit Vor- und Nachname, jedoch nicht allein mit dem Nachnamen bezeichnet. Weiterführende Informationen finden sich unter Isländischer Personenname.

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