Armreif

Armreif
Armreif aus Amrit, Syrien ca. 5. Jahrhundert v. Chr.
Details eines minoischen Gliederarmband aus Gold
Moderner Armreif
Lederarmband
Armbändchen statt Eintrittskarte
Patientenarmband mit Barcode

Ein Armband oder Armreif ist ein Schmuckgegenstand, der am Handgelenk getragen wird und dieses umschließt.

Das Armband besteht aus flexiblen Materialien, wie Kettengliedern aus Metall, Perlen, Muscheln, Edelsteinen, Horn, Knochen, Tierzähnen oder aber aus Leder-, Gummi- oder Plastikbändern - der Armreif hingegen aus harten Materialien, wie etwa Metall und ist ring- oder halbringförmig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Bedeutung der Armbänder

Die Verwendung von Schmuck geht auf die Anfänge der Menschheit zurück; Hals- und Armschmuck in Form sowohl von einfachen, aber auch schon mehrgliedrigen Ketten sind bereits aus der Altsteinzeit belegt. Mit der Entdeckung der Verarbeitungsmöglichkeiten von Kupfer und Bronze wurden diese in Röllchen, Plättchen, Perlen, Ringen und Scheiben verarbeitet. Die Verwendung organischer Stoffe, wie Tierzähne oder auch Bernstein nahm dagegen ab.

Mit der Entdeckung der Metallverarbeitung in der Bronzezeit über die Glasherstellung bis zur Entwicklung von Kunststoffen erweiterte sich die Bandbreite der verwendeten Materialien. Mit der Verwendung von kostbaren Materialien wurde der Schmuck zugleich ein Wertgegenstand. Das Armband, in Form von Silberringen getragen, war zeitweise Zahlungsmittel.

Das Armband diente auch als Schutzschild am Handgelenk des Jägers und Kriegers und als Schutz vor Schwerthieben. Bei den Kelten trugen männliche Krieger silberne Armreife zum Zeichen ihres Adels und als Ausdruck ihrer Machtposition.

Vom Armreif leitet sich die Armilla (Armspange) ab, die zum Krönungsornat der deutschen Kaiser gehörte.

Arten von Armbändern

Neben der vorrangigen Bedeutung der Armbänder als Schmuck haben sie teilweise auch eine weitergehende Funktion, so die Uhrenarmbänder, die es ermöglichen, eine Uhr am Handgelenk zu tragen und ebenfalls aus Leder, Metall oder Synthetik hergestellt sind.

Solche Armbänder für Uhren können mittlerweile auch mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet werden (z. B. IDentification Armband). Dadurch können unter anderem Zutrittsberechtigungen, Geldwerte oder persönliche Daten im Armband gespeichert werden. Durch Entwicklungen wie die Rembordier-Technologie, der fugenlosen Verbindung von Ober- und Futterleder, weisen mittlerweile auch spezielle Lederarmbänder eine sehr hohe Wasserbeständigkeit auf.

Eine relativ neue Entwicklung sind so genannte Sportarmbänder, die meist aus leichtem und wasserdichtem Neopren hergestellt sind und an denen iPods und andere MP3-Player so befestigt werden, dass das Display auch während des Sports, zum Beispiel beim Jogging eingesehen werden kann.

Im Krankenhaus erhalten stationär aufgenommene Patienten ein Patientenarmband, das Informationen bereithält, um Seiten- und Eingriffsverwechslungen zu vermeiden und medizinische Dokumentationen, wie beispielsweise die Vergabe von Medikamenten, richtig zuzuordnen, meist automatisiert unter Verwendung von aufgedruckten Strichcodes. Bei Neugeborenen gibt die Farbe des Armbands (rosa oder hellblau) zudem Auskunft über das Geschlecht des Babys.

Im Sportbereich, zum Beispiel in der Schwimmhalle, gibt es Plastarmbänder mit Schlüssel oder Chip, die Zutritt zu bestimmten Bereichen, wie der Umkleidekabine, gewähren. Manchmal dienen sie sogar als bargeldloses Zahlungsmittel.

Von Jugendlichen getragen und meist selbst hergestellt werden Freundschaftsbänder; die durch den Radsportler Lance Armstrong bekannt gewordenen Silikonarmbänder weisen den Träger als Unterstützer von Hilfsorganisationen aus.

In der Homosexuellen-Szene getragene Armbänder, die eine Information vermitteln sollen, sind meist aus Leder. Am linken Arm getragen signalisieren sie, dass der Träger sexuell aktiv ist, am rechten Arm getragen, dass er passiv ist. (siehe Hanky Code)

Einzelnachweise

Weblinks

Siehe auch


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