N-JOY

N-JOY
Senderlogo
Allgemeine Informationen
Empfang: analog terrestrisch, Kabel DVB-S Radio
Sendegebiet: Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen,
Schleswig-Holstein
Sendeanstalt: Norddeutscher Rundfunk
Programmchef: Norbert Grundei
Intendant: Lutz Marmor
Sendestart: 4. April 1994
Rechtsform: öffentlich-rechtlich
Liste von Hörfunksendern

N-Joy (Eigenschreibweise N-JOY) ist ein Hörfunkprogramm des Norddeutschen Rundfunk (NDR) mit der Zielgruppe 14 bis 29 Jahre. Der Sitz des Senders befindet sich in Hamburg. Programmchef ist Norbert Grundei.

Inhaltsverzeichnis

Programm

Anfänge

Am 4. April 1994 um 4:44 Uhr nachmittags startete der NDR das Jugendprogramm N-Joy, damals noch unter dem Namen N-Joy Radio (bis 2001), als Radiosender für ein junges Publikum. Auf Sendung ging N-Joy mit dem Musiktitel „Look, who's talking“ von Dr. Alban. Die Moderatoren des Sendestarts waren Cyrus Sadri und Thomas Bug.

Das Programm war auch als Reaktion auf Privatprogramme insbesondere in Hamburg (OK Radio) gedacht, die beim NDR und der damals „jüngsten“ Welle NDR 2 zunehmend Hörer abwandern ließen. Im Radioprogramm einiger Fernsehzeitschriften (z. B. „Hörzu“ oder „Funk Uhr“) wurde dieser Sender zunächst fälschlicherweise unter „NDR 5“ geführt.

N-Joy warb zwei Wochen vorher in einer Musikwarteschleife auf seiner damals neuen Frequenz für sein Programm mit dem Slogan: „N-Joy Radio startet am 4. 4. um 4 Uhr 44“. Der Sendestart begann mit den Worten: „Jetzt geht's los, Jetzt geht's los, hier ist N-Joy Radio.“ Die Studio- und Redaktionsräume des Senders befanden sich damals noch in der Bebelallee in Hamburg-Winterhude, getrennt vom restlichen NDR-Hörfunk. Erst Anfang 2004 konnte durch einen Neubau am NDR-Hauptsitz in der Rothenbaumchaussee genug Platz für ein weiteres Programm geschaffen werden.

In den Neunziger Jahren galt N-Joy Radio als der beliebteste Jugendsender in Norddeutschland. Hauptmusikgenres waren aktuelle Chartbreaker und vor allem Dance-, Trance- und House-Musik. Beliebt waren auch die „N-Joy-Radio-Charts“, die immer sonntags von 10 bis 14 Uhr liefen. Dort liefen die 40 meistgewünschten Titel der vergangenen Woche. Laut Media-Analyse von 1997 schalteten rund 48,2 Prozent der 14- bis 19-jährigen Zuhörer einmal am Tag den Sender ein.

Kultstatus erlangte auch die von SWF3 übernommene Radio-Comedy-Show „Käpt'n Kip Dotter“, bei der hauptsächlich Star Trek und andere Science-Fiction-Klischees veralbert wurden. Gesprochen wurde der Käpt'n vom SWF3- und späteren Sat.1-Moderator Elmar Hörig. Die Comedy begann immer mit der Phrase: „Und jetzt: Der größte Knall im All…“.

Eine Zeit lang (etwa 1996/97) gab es die Morgenschiene unter dem Namen „N-Joy Breakfast TV“ auch im Fernsehen (N3) zu sehen. Es wurden Bilder live aus dem Studio gesendet, so dass die Moderatoren, z. B. Anja Goerz und Thomas Bug, bei ihrer Arbeit beobachtet werden konnten. Aber die Grundidee, das Radio parallel dauerhaft ins Fernsehen einzuspeisen, hielt sich nicht und wurde auch kaum von anderen Sendern übernommen.

Im Frühjahr 1998 startete N-Joy Radio zusammen mit Pro Familia das Projekt „Sextra - Sex extra“, in der Fragen zur Verhütung, zum „ersten Mal“ und Liebeskummer besprochen wurde. 1998 lag das Durchschnittsalter der Hörer bei 24 Jahren (Media-Analyse 98/I).

Aktuell

Der Sender bietet auch Informationen zu jugendkulturellen und sozialpolitischen Themen, im Normalfall ist der nicht-unterhaltende Wortanteil im Programm aber eher gering. Die Nachrichten auf N-Joy sind speziell auf die Hauptzielgruppe der unter 20-jährigen Hörer ausgerichtet und werden morgens halbstündlich, tagsüber stündlich ausgestrahlt. Die Musik, die auf N-Joy zu hören ist, orientiert sich mit Genres wie Rap, Hip Hop, Rock, R'n'B und Charthits am Geschmack des Großteils der jugendlichen Hörer.

Das Tagesprogramm gliedert sich in die Morgensendung „N-Joy Moinshow Frech&Freunde“ mit Stefan Frech sowie Wettermoderatorin Lena Vogt, Verkehrsmoderator Markus Kempf und Nachrichtenmoderator Andre Steins, N-JOY@work mit Jan Kuhlmann (9-12 Uhr) sowie zwischen 12 und 15 Uhr mit abwechselnden Moderatoren wie zum Beispiel Christian Fremy, Jenni Hansen oder Andreas Kuhlage, weiterhin in „Isa und Jonas – Die N-Joy-Show am Nachmittag“ mit Isabel Engelke und Jonas Frank und in Playlist – Das N-Joy-Musikmagazin ebenfalls mit wechselnden Moderatoren. Am späteren Abend sendet N-Joy Musik-Spezialsendungen unter dem Namen N-Joy-Soundfiles mit den Schwerpunkten Hip-Hop (montags), Dance (dienstags) und Rock (mittwochs); donnerstags werden im Wechsel Live-Mitschnitte von verschiedenen Solokünstlern und Bands, Hörspiele und das N-Joy Music-Meeting, in dem N-Joy-Musikredakteure über neue Musik diskutieren, gesendet. Die N-Joy Soundfiles Hip-Hop werden von Nils Kinkel moderiert und seit der ersten Sendung von DJ Mad der Beginner gemixt sowie co-moderiert. Der N-Joy Friday Flavor Mix (freitags 19:00-22:00 Uhr) wird seit Beginn von den Flavor Mix-DJs Grandmaster Ben & Fab 5 Finger gemixt und vorproduziert.

Am Wochenende moderiert gelegentlich Cyrus Sadri, der seit dem Sendestart zum Team gehört. Der Kino-Experte ist Dennis Pöring; lange Zeit war Marco „Markino“ Dartsch für dieses Themenfeld zuständig.

N-Joy sendet von 5:00 Uhr (am Wochenende ab 6 Uhr) bis 22 Uhr (freitags nur bis 19 Uhr) mit wenigen Ausnahmen live. Die Musik-Specials von 22 Uhr bis Mitternacht sind in der Regel gevoicetrackt; die Nacht ist unmoderiert.

Empfang

N-Joy wird im NDR-Sendegebiet über UKW ausgestrahlt und ist weltweit über das Internet als Realmedia-Stream sowie als Windows Media Audio- und MP3-Stream und über den Phonostar-Player zu hören. Im europäischen Raum ist N-JOY über ADR (digitales Satellitenradio, spezieller Receiver notwendig) und seit der Internationalen Funkausstellung im August 2005 auch per DVB-S zu empfangen. Der analoge Satelliten-Empfang auf einem Tonunterträger des Pay-TV-Senders Premiere wurde mit dem Ende dessen analoger Satelliten-Ausstrahlung eingestellt.

Die Verbreitung von N-Joy über UKW konnte zu Sendebeginn im Jahre 1994 bei weitem nicht flächendeckend stattfinden, da noch nicht genügend Frequenzen zur Verfügung standen und zudem einige der Frequenzen zuvor eigentlich für die Einführung von Lokalradio-Angeboten vorgesehen waren und daher nur für geringere Sendeleistungen ausgelegt waren. Aus diesem Grunde wurde N-JOY z. B. im Kreis Schleswig-Flensburg zunächst über Mittelwelle 702 von 06:00 bis 19:00 ausgestrahlt, in der übrigen Zeit empfing man über diese Frequenz den Sender NDR 4 (Heute NDR Info). In den folgenden Jahren wurde die Versorgung ausgebaut und wird heute zwar teilweise noch immer mit geringerer Sendeleistung als bei den übrigen Hörfunkangeboten des NDR, dafür aber mit mehr Senderstandorten realisiert. Die gewohnt hohe Empfangsqualität der anderen NDR-Programme kann N-Joy aber dennoch nur in unmittelbarer Nähe der Senderstandorte erreichen. Als Beispiel die Situation in Schleswig-Holstein: Der stärkste Senderstandort befindet sich in Kronshagen bei Kiel mit einer Leistung von 15 kW (ERP) auf der Frequenz 94,5 MHz, während die Leistungen der anderen Sender gerade mal 0,2 kW bis 0,5 kW betragen. Der Kieler Standort stellt damit in Schleswig-Holstein den einzigen Grundnetzsender dar. Die Situation in Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern ist ähnlich.

Kritik

Im Gegensatz zum Trend einiger anderer öffentlich-rechtlicher Jugendprogramme in Deutschland gilt N-Joy als wenig experimentierfreudig und orientiert sich, sowohl musikalisch als auch programminhaltlich, am Formatradio-Konzept. Das einmal monatlich gesendete Hörspiel und Sendungen wie N-Joy Abstrait bilden dabei eine Ausnahme.

N-Joy in Österreich

N-Joy war durch die analoge und uncodierte Ausstrahlung über einen Astra-Satelliten auch in Österreich sehr beliebt. Das Musikformat von N-Joy war bis zum Ende der 90er einzigartig und es gab in Österreich keine vergleichbare Alternative. Fast alle Kabelnetze hatten den Sender im Programm, darüber hinaus war das Programm in vielen Geschäften, Bars und Cafes zu hören. Es soll auch Fälle gegeben haben, in denen von Musikfreaks versucht wurde, den Sender mittels selbstgebauten Mini-UKW-Sendern illegal terrestrisch zu verbreiten.

Mittlerweile gibt es in Österreich das Ausbildungsradio Njoy Radio 88.2, das aber völlig unabhängig vom N-Joy des NDR ist. Viele Kabelnetzbetreiber in Österreich haben das N-Joy des NDR aber weiterhin im Programmportfolio.

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