Münster-Amelsbüren

Münster-Amelsbüren
Wappen von Amelsbüren

Amelsbüren ist der südlichste Stadtteil von Münster in Westfalen und noch stark landwirtschaftlich geprägt. Er hat zirka 5000 Einwohner. Bis 1974 gehörte das Dorf zum Amt Sankt Mauritz, wurde aber nach der Auflösung des Landkreises Münster im Rahmen der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen am 1. Januar 1975 eingemeindet[1] und gehört seitdem zum Stadtbezirk Hiltrup.

Amelsbüren ist flächenmäßig der größte Stadtteil von Münster, da unter anderem auch die Bauernschaften Sudhoff, Loevelingloh und Wilbrenning zum Ort zählen. Damit gehören auch umfangreiche Waldgebiete wie die Davert und die Hohe Ward zu Amelsbüren.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erinnerungstafel zur Eingemeindung von Amelsbüren in die Stadt Münster

Urkundlich erstmals erwähnt im Jahre 1137 (Amelsbüren wurde Pfarrei), leitet sich der Name wahrscheinlich ab vom Bach Emmerbach, der durch den Ort fließt.

Nach 1559 wurde der Ort mehrmals von Niederländern und Spaniern geplündert, 1587 kam es in Amelsbüren zu einer Schlacht zwischen einfallenden Spaniern und Bauern aus dem Münsterland. Nach dem Sieg zerstreuten sich die Bauern wieder, die Spanier brandschatzten Amelsbüren daraufhin.

Auch unter dem Dreißigjährigen Krieg dürfte Amelsbüren gelitten haben, da es direkt an einem alten Heerweg lag.

Nach zwei verheerenden Bränden 1716 und 1816 wurde das Dorf 1825 komplett neu errichtet, im Wesentlichen in seiner heutigen Form.

Wappen

Das Wappen, das die Gemeinde Amelsbüren mit Erlass des Innenministeriums des Landes aus dem Jahr 1965 tragen durfte, zeigt einen silbernen Pfeil, der nach rechts oben gerichtet ist und von zwei Eicheln eingerahmt wird.

Wirtschaft und Verkehr

Haus Amelsbüren, alter Graeftenhof bei Amelsbueren
Hof Reifig, alter, mittlerweile abgerissener Bauernhof bei Amelsbüren

Durch das Gebiet Amelsbürens führt die Bundesautobahn 1. Eine eigene Abfahrt wird im Rahmen der Erschließung des Industriegebiets Amelsbüren-West und im Zuge des 6-spurigen Ausbaus der A 1 im Jahr 2012 realisiert. Im Flächennutzungsplan 2010 der Stadt Münster ist vorgesehen, zirka 150 ha bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche in ein Industriegebiet umzuwandeln. Bis 2005 wurden mit einem Aufwand von 8,68 Millionen Euro (ohne Planungskosten) insgesamt 83,6 ha zu diesem Zwecke käuflich erworben. Einer der erworbenen Höfe – der Hof Reifig, erstmals im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt – wurde im Jahre 2004 abgerissen, am 1. August 2006 dann der Hof Wortmann. Gegen dieses Industriegebiet, das zwischen Amelsbüren und der Autobahn angesiedelt wird, hatte sich eine Bürgerinitiative formiert, die den Bau verhindern will; unter anderem, um den Dorf-Charakter Amelsbürens und sein landwirtschaftlich geprägtes Umfeld zu erhalten.

Amelsbüren hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Preußen–Münster, der von RB50 Der Lüner zwischen Münster und Dortmund stündlich angefahren wird.

Der Dortmund-Ems-Kanal führt durch Amelsbüren, bei Kilometer 57,5 gibt es eine Marina.

Kontroverse Diskussionen in der Dorfbevölkerung hat die Planung zur Erweiterung des psychiatrischen Alexianer-Krankenhauses um eine Abteilung für Forensik in der Bauerschaft im Westen von Amelsbüren hervorgerufen.

Neben Läden für den täglichen Bedarf hat das umstrittene Tierversuchslabor Covance Inc. seinen Deutschlandsitz in Amelsbüren und betreibt dort eines der größten Labore in Europa (im Norden des Gemeindegebietes an der A43).

Sport

Der größte Sportverein in Amelsbüren ist die DJK Grün-Weiß Amelsbüren mit rund 1600 Mitgliedern[2]. Die Sportanlage Zum Häpper verfügt neben einem Rasen- und Ascheplatz sowie einer Rasenfläche (zirka drei Spielfelder groß; hinter dem Pastorenbusch) für Fußball auch über eine Gymnastikhalle, ein Beachvolleyballfeld, eine Bouleanlage und über einen Fitnessraum mit variabler Schießanlage. An der Tennisanlage Hördemannstraße stehen Mitgliedern acht Tennisplätze zur Verfügung. Außerdem bietet GWA Judo, Tischtennis und Schwimmen an.

Der Reit- und Fahrverein Amelsbüren ist einer der ältesten Reitvereine Deutschlands (gegründet 1876) und hat zirka 400 Mitglieder. Der Verein unterhält seit 1974 eine Anlage auf dem Gelände Böckenhorst mit zwei Außenplätzen sowie einer Reithalle.

Persönlichkeiten

  • Der Schauspieler Atto Suttarp wurde in Amelsbüren geboren.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Home der DJK Grün-Weiß Amelsbüren (abgerufen am 2. April 2011)

Weblinks

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