Mönchsname

Mönchsname

Der Ordensname ist der beim Eintritt in eine religiöse Gemeinschaft (Ordensgemeinschaft) angenommene Name, der im Orden an die Stelle des bürgerlichen Namens tritt. In den meisten Gemeinschaften wurde dieser Name traditionell vom Oberen bei der Aufnahme ins Noviziat (der Einkleidung) vergeben. Heute ist man vielfach dazu übergegangen, dass der Novize bzw. die Novizin sich einen Namen (das kann auch der Taufname sein) wählen oder mehrere Vorschläge machen darf, unter denen der Obere dann auswählt.

Inhaltsverzeichnis

Katholische Kirche

Seit der frühen Neuzeit ist die Vergabe von Ordensnamen allgemein üblich. Der neue Name soll dabei zum Ausdruck bringen, dass der bzw. die Ordensangehörige von Gott in besonderer Weise gerufen ist. Die Orden berufen sich dabei u. a. auf Jes 62,2-4 EU: „Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des Herrn für dich bestimmt.“ Gewählt wurde meist ein Heiligenname, wobei der namensgebende Heilige dann auch als persönlicher Schutzpatron angerufen wurde. In einigen Orden, etwa bei den Unbeschuhten Karmelitinnen, enthält der Ordensname zusätzlich einen Zusatz – wie etwa „vom Heiligen Antlitz“ –, der eine besondere Beziehung des Namensträgers zu diesem Glaubensgeheimnis ausdrücken soll.

Beispielsweise hieß Mutter Teresa mit bürgerlichem Namen Agnes Gonxhe Bojaxhi; sie wählte sich die kleine hl. Therese als Namenspatronin.

Weitere Beispiele für Ordensangehörige, die nur unter ihrem Ordensnamen bekannt sind: Thomas Cajetan, Fidelis von Sigmaringen, Konrad von Parzham.

Nach heutigem deutschem Namensrecht sind Ordensnamen wie Künstlernamen und andere Pseudonyme keine echten Namen. Bis November 2007 konnten sie jedoch im Personalausweis und Reisepass eingetragen werden. Die deutsche Bundesregierung erwägt derzeit (2008), diese Regelung wieder einzuführen. [1] Auch der Ordensname wird nach § 12 BGB geschützt.

Hinduismus, Buddhismus

Ein spiritueller Name oder Mönchsname ist ein Name, den man im Verlauf einer Initiation, zusätzlich zum gewöhnlichen Namen erhält. Besonders verbreitet ist dieser Brauch im Hinduismus und Buddhismus, hier sind diese Namen in der Regel in Sanskrit.

Bekannteste Person mit einem Mönchsnamen ist Tenzin Gyatso, der jetzige Dalai Lama, sein bürgerlicher Name war Lhamo Dhondrub.

Quellen

  1. Deutscher Bundestag: Drucksache 16/9725 vom 24. Juni 2008 (PDF)

Weblinks


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