Möllbrücke

Möllbrücke
Wappen Karte
Wappen von Lurnfeld
Lurnfeld (Österreich)
DEC
Lurnfeld
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Kärnten
Politischer Bezirk Spittal an der Drau (SP)
Fläche 33,02 km²
Koordinaten 46° 50′ N, 13° 22′ O46.83333333333313.366666666667557Koordinaten: 46° 50′ 0″ N, 13° 22′ 0″ O
Höhe 557 m ü. A.
Einwohner 2.642 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 80 Einwohner je km²
Postleitzahlen 9813, 9812
Vorwahlen 0 47 69
Gemeindekennziffer 2 06 43
AT212
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Hauptstraße 2
9813 Lurnfeld
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Rudolf Hartlieb (BZÖ)
Gemeinderat (2009)
(19 Mitglieder)
10 BZÖ, 6 SPÖ, 2 ÖVP, 1 Grüne

Lurnfeld ist eine Marktgemeinde im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Lurnfeld ist eine Flächengemeinde und befindet sich am Westrand der gleichnamigen Beckenlandschaft am Ende des oberen Drautals. Der Hauptort Möllbrücke liegt an der Mündung der Möll in die Drau, wenige Kilometer westlich von Spittal an der Drau. Die im Westen der Gemeinde ansteigende Kreuzeckgruppe trennt das Mölltal vom oberen Drautal.

Gemeindegliederung

Die Marktgemeinde ist in die vier Katastralgemeinden Möllbrücke I bis III und Pusarnitz gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 13 Ortschaften:

  • Altenmarkt (79)
  • Drauhofen (7)
  • Göriach (281)
  • Metnitz (50)
  • Möllbrücke (1.280)
  • Pattendorf (164)
  • Premersdorf (47)
  • Pusarnitz (524)
  • Sankt Gertraud (29)
  • Sankt Stefan (7)
  • Steindorf (187)
  • Stöcklern (44)
  • Tröbach (19)
Möllbrücke mit Hoher Stand dahinter
Schloss Drauhofen in Möllbrücke
Pusarnitz
Kirche Maria in Hohenburg


Nachbargemeinden

Mühldorf Nachbargemeinden Lendorf
Sachsenburg Baldramsdorf


Geschichte

Zur Zeit der Römer in Kärnten wurde das vallis Lurna erwähnt, urkundlich ist das Lurnfeld seit 891 (als Liburnia) bekannt.

Die Ortschaft Möllbrücke wurde in einer Urkunde aus dem Jahr 1253 erstmals als mölnprukke erwähnt und war spätestens ab 1307 Sitz eines Landgerichts der Grafen von Görz.

Pusarnitz, 1072 erstmals urkundlich erwähnt, erlangte durch den Frieden von Pusarnitz überregionale Bedeutung, der im Jahr 1460 die Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich III. und Graf Johann von Görz um die Grafschaft Cilli beendete. Während sich das benachbarte Sachsenburg schon ab dem 13. Jahrhundert zu einem bedeutsamen Marktflecken entwickelt hatte, gewann Möllbrücke vor allem durch eine Messingfabrik, die von ca. 1597 bis 1775 bestand, überregional an Bedeutung.

Bei der Bildung von Ortsgemeinden im Jahr 1850 bildete sich auf dem heutigen Gemeindegebiet neben der alten Marktgemeinde Sachsenburg zunächst die Gemeinde Pusarnitz, die schon 1865 nach Sachsenburg eingemeindet wurde, sich aber 1889 wieder – gemeinsam mit der Ortschaft Möllbrücke – verselbständigte. 1909 spaltete sich Möllbrücke von der Gemeinde Pusarnitz ab. Die drei Gemeinden Sachsenburg, Möllbrücke und Pusarnitz wurden bei der Gemeindestrukturreform 1973 zur neuen Großgemeinde Lurnfeld zusammengeschlossen, aus der sich Sachsenburg nach einer Volksbefragung im Jahr 1992 wieder verselbständigte.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Lurnfeld 2.718 Einwohner, davon sind 85,4 % österreichische Staatsbürger. 82,2 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 7,8 % zur evangelischen Kirche und 1,1 % zum Islam. 6,4 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wallfahrtskirche Maria in Hohenburg

Hoch über dem breiten Talboden des Lurnfeldes zwischen Spittal an der Drau und Möllbrücke liegt in 974 m Seehöhe sonnseitig eine kleine weiße Kirche, die Kirche Maria in Hohenburg.

Der kleinen Burgkapelle wäre beinahe dasselbe Schicksal zugestoßen wie der oberhalb liegenden Hohenburg. Mit dem Aufstellen einer Marienstatue aus Altötting 1706 wurde aber aus der alten Burgkapelle die Marienkirche Hohenburg. Die ältesten Teile, der Altarraum und das Südportal, stammen noch aus der karolingischen Zeit.

1714 wurde im Zuge einer Vergrößerung der Kapelle ein Hochaltar aufgestellt, davor ein schönes Gitter. 1776 wurde die Kirche durch Absprengung des Felsens nach Westen hin verlängert, ein höherer Turm und der Sängerchor gebaut, also die Kirche in ihrer heutigen Form erweitert. Um den erwarteten Besucherstrom zur 250-Jahr-Feier der Wallfahrtskirche besser bewältigen zu können, wurde 1956 das Anschlussstück von der Hirschbergstraße nach Hohenburg ausgebaut.

Der Rundblick vom Vorplatz der Kirche aus umfasst den Millstätter See, die Nockberge, Spittal an der Drau, das untere Drautal bis zum Mittagskogel bei Villach, die Karawanken, das Goldeck, Latschur, Reißkogel, die Kreuzeckgruppe, Salzkofel bis zu den Mallnitzer Tauern.

Burgruine Hohenburg

Über der Kirche erhebt sich ein senkrecht abfallender Felsen, auf dem die aus dem 9. Jahrhundert stammenden Mauerreste der einstigen Hohenburg - Sitz der Grafen von Lurn, die den Lurngau verwalteten - noch zu bewundern sind. Bereits 1149 starb der letzte Graf dieses Geschlechts als Bischof von Trient. Die Burg kam in den Besitz der Salzburger Bischöfe, die restliche Grafschaft Lurn teilten sich die Görzer und Ortenburger Adelshäuser.

Den Salzburgern war der steile Aufstieg wohl zu mühsam, sie bauten sich im Tal das Schloß Feldsberg (Ruine westlich von Pusarnitz), die Hohenburg war dem Verfall geweiht.

Weitere Bauwerke

  • Burgruine Feldsberg
  • Kirche St. Leonhard in Möllbrücke, Wehrkirche im spätgotischen Stil, 1234 erstmals urkundlich erwähnt
  • Zoggermühle in Stöcklern
  • Schloss Drauhofen
  • Kirche St. Michael in Pusarnitz, Wehrkirche im gotischen Stil, ca 1000 Jahre

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Lurnfeld hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist Rudolf Hartlieb (BZÖ).

Wappen

Die Gemeinde erhielt am 30. November 1983 die Berechtigung zur Führung eines Wappens und einer Flagge mit folgender Beschreibung:

„In Blau eine goldene Deichsel, bedeckt mit einer goldenen Bogenbrücke, deren mittlerer Bogen ganz sichtbar ist. Die Fahne zeigt die Farben Blau-Gold mit eingearbeitetem Wappen.“

Deichsel und Brücke symbolisieren sowohl den Zusammenfluss von Möll und Drau als auch Handel und Verkehr an der historischen Brückenlage. Die Farben Blau und Gelb leiten sich vom alten Sachsenburger Wappen ab, da Sachsenburg zum Zeitpunkt der Wappenverleihung noch Teil der Marktgemeinde Lurnfeld war.

Weblinks



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