Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus

Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus

Die katholische Ordensgemeinschaft der Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus wurde durch Franziska Schervier gegründet.

Am 3. Oktober 1845 beschloss diese mit vier gleichgesinnten Mädchen, ein gemeinsames klösterliches Leben in einem Haus am Jakobstor in Aachen zu beginnen. Zunächst betreuten sie ehemalige Prostituierte. Nachdem im Revolutionsjahr 1848 König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen auch in Aachen die Gründung eines Instituts zur Fürsorge gefährdeter Mädchen erlaubte, übersiedelten die Pfleglinge der klösterlichen Gemeinschaft in das neue Heim.

Da zur gleichen Zeit in Aachen eine Cholera-Epidemie drohte, bot Franziska Schervier dem Aachener Oberbürgermeister an, gemeinsam mit ihren Mitschwestern die Pflege der künftigen Cholerakranken zu übernehmen. Bereits am 5. Juli 1849 wurde der erste Cholerakranke in Aachen gemeldet. Die Epidemie dauerte 169 Tage.

Am 2. Juli 1851 wurde die Gemeinschaft der Schwestern durch Kardinal Geissel aus Köln zu einer klösterlichen, vom bischöflichen Ordinariat genehmigten, Gemeinschaft unter dem Namen „Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus“ erhoben. Am 12. August 1851 wurden Franziska Schervier und ihre inzwischen dreiundzwanzig Gefährtinnen in der Taufkirche Franziskas, St. Paul in Aachen, feierlich eingekleidet. Am 6. August 1852 erwarben die Ordensschwestern das spätere Mutterhaus in der Kleinmarschierstraße in Aachen.

Durch die Festigung der Gemeinschaft als kirchlicher Kongregation wuchsen die Anfragen nach Gründungen in den verschiedensten Regionen. Zunächst wurden zwei Häuser in Köln zur ambulanten Krankenpflege und Verpflegung armer Kranker errichtet. 1853 übernahmen die Armen-Schwestern die Betreuung des in Burtscheid bei Aachen eröffneten Marienhospitals. 1854 folgte eine Stiftung in Ratingen bei Düsseldorf. Weitere Niederlassungen schlossen sich in Jülich, Mainz, Koblenz, Kaiserswerth usw. an. Im Jahr 1858 erfolgte die erste Gründung eines Konvents in Cincinnati (Ohio, USA).

1959 verselbständigten sich die amerikanischen Provinzen des Ordens als Kongregation der „Franziskanische Schwestern der Armen“ („Franciscan Sisters of the Poor“) und haben heute ihre Ordenszentrale in New York, USA.[1]

Die Hauptbetätigungsfelder der Ordensschwestern sind heute die Arbeit mit alten Menschen, die Arbeit in Krankenhäusern und in der offenen Sozialarbeit, sowie die Arbeit mit Randgruppen der Gesellschaft.

Auch ist die katholische Ordensgemeinschaft der Armen-Schwestern vom hl. Franziskus Alleingesellschafterin der „Franziska-Schervier“ Altenhilfe gem. GmbH in Aachen, die bundesweit Einrichtungen zur vollstationären Pflege nach SGB XI, zu betreutem Wohnen, Seniorenwohnungen, Fachschulen für Altenpflege und eine Pflegevorschule betreibt.

Einzelnachweise

  1. „Über uns – Ursprung“ (Selbstdarstellung); „About Us – Our History“ (Selbstdarstellung der „Franciscan Sisters of the Poor“, Englisch)

Weblinks


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