Museum der Geschichte der polnischen Juden

Museum der Geschichte der polnischen Juden
Präsident Lech Kaczyński bei der Grundsteinlegung für das Museum
Infotafel auf der Baustelle

Das Museum der Geschichte der polnischen Juden (poln. Muzeum Historii Żydów Polskich) in Warschau ist ein zurzeit in Bau befindliches Museumsprojekt. Der Grundstein wurde am 26. Juni 2007 gelegt. Es wird gegenüber dem Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos errichtet werden. Erster Direktor des Museums war Jerzy Halbersztadt, 2011 abgelöst durch Agnieszka Rudzińska-Rytel (vorläufig).

Geschichte

Die Idee eines der Geschichte der polnischen Juden gewidmeten Museums kam 1997 auf. Im selben Jahr gab die Stadt Warschau für diesen Zweck das einzige noch unverbaute Grundstück im ehemaligen jüdischen Viertel Warschaus frei. 2005 wurde das Museum offiziell gegründet, und 2006 wurde auf dem Baugrund eine begehbare Installation errichtet, der Ohel (hebräisch für Zelt), in dem das Museum Ausstellungen und diverse Veranstaltungen durchgeführt hat. Im April 2007 nahm das Bildungszentrum des Museums, das sich mit der Organisation von Schulungen, Workshops u.Ä. in ganz Polen befasst, seine Arbeit auf. Im Juni 2007 kam es schließlich zur feierlichen Grundsteinlegung, an der der polnische Präsident Lech Kaczyński, der Kulturminister Kazimierz Michał Ujazdowski, die Warschauer Bürgermeisterin Hanna Gronkiewicz-Waltz, der Vorsitzende des Vereins des Jüdischen Historischen Instituts Marian Turski sowie der erste Förderer aus den USA, Victor Markowicz, teilnahmen.

Deutschland hat Warschau beim Bau des neuen Museums für Jüdische Geschichte in Polen 2006–2007 mit fünf Millionen Euro unterstützt. Das teilte die Bundesregierung 2006 in Berlin mit.

Im Museum werden sich Räumlichkeiten für wechselnden Ausstellungen (1300 m²) und eine ständige Ausstellung (4300 m²) über die Geschichte der polnischen Juden vom Mittelalter bis heute, das Bildungszentrum und Konferenzräume, befinden. Es ist zurzeit die größte kulturelle Investition der polnischen Hauptstadt. Im internationalen Wettbewerb wurde das Projekt des finnischen Architektenteams Lahdelma & Mahlamäki Oy, Helsinki gewählt. Das Museumsgebäude wurde auf dem Grundriss eines Quadrates entworfen. Die gläsernen Außenwände wurden durch eine unregelmäßige Spalte zerrissen, die den gebogenen Galerien mit gewellten Betonwänden im Inneren des Museumgebäudes entsprechen. Die Außen- und die Innenwelt wurden dadurch nahtlos verbunden.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Museum der Geschichte der polnischen Juden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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