Arlesheimer See

Arlesheimer See
Arlesheimer See
Lage des Arlesheimer Sees (10) im Stadtkreis Freiburg
Lage des Arlesheimer Sees (10) im Stadtkreis Freiburg
Geographische Lage Baden-Württemberg
Zuflüsse hauptsächlich Grundwasser
Abfluss keiner (Grundwasser)
Orte in der Nähe Freiburg im Breisgau
Daten
Koordinaten 47° 59′ 8″ N, 7° 44′ 44″ O47.9855555555567.7455555555556212Koordinaten: 47° 59′ 8″ N, 7° 44′ 44″ O
Arlesheimer See (Baden-Württemberg)
Arlesheimer See
Höhe über Meeresspiegel 212 m
Fläche 6 haf5
Maximale Tiefe 18m[1]dep1f10
Besonderheiten

künstlicher See

Luftbild vom Arlesheimer See umliegenden Wald und der A5, im Hintergrund Freiburg. Die grüne freie Fläche in der Mitte sind die Schlatthöfe

Der Arlesheimer See ist ein Gewässer westlich von Freiburg im Breisgau auf der Gemarkung des Stadtteils Tiengen und entstand als Baggersee im Zeitraum vom 1. März 1960 bis 1. Dezember 1960 im Zuge des Baues der A 5 von Karlsruhe nach Basel. Er wurde dann 1964 und 1966 erweitert, dabei entstanden die Buchten und auch die 2 Inseln. Er ist der einzige der 40 neuen Baggerseen, die im Zuge des Autobahnbaues der A5 entstanden, der zum Naturschutzgebiet wurde. Der See besitzt offene Wasserflächen von ca 8 ha und Verlandungsbereiche in denen Schwimm- und Tauchpflanze, Röhricht und Großseggen-Ried vorkommen. Stellenweise ist das Gewässer auch von einem Sumpfwald umgeben. Der gesamte Gebiet ist seit 1967 eingezäunt. Eine Besonderheit bei der Entstehung dieses Sees war, das der Mutterboden nach dem Ausbaggern nicht wie üblich in den See geschoben wurde und er so anfänglich sehr nährstoffarm war. Diese Situation hat sich durch die vielen Wasservögel, die den See besiedelt haben, und einen dem Mooswald entspringenden Bach und dessen Laubeintrag geändert.[2]. Der Staatswald im Bereich der Arlesheimer Sees ist verwaltungstechnisch dem Revier St. Georgen angegliedert.

1966 wurde der im Mooswald liegende See auf Betreiben des BUND als Naturschutzgebiet mit einer Größe von 23ha[3] ausgewiesen, die Auswahl gerade dieses Sees geht auf die Initiative des damaligen Freiburger Oberforstrats und Vogelkundlers Hans Kleiber zurück. Seitdem hat er sich zu einem wichtigen Rast- und Nahrungsplatz für Vögel entwickelt. Es wurden insgesamt mehr als 160 Vogelarten nachgewiesen. Von diesen brüten 48 Arten im Bereich des Sees. Zudem wurden 31 Libellenarten und zwei Fledermausarten gezählt. Durch die hohe Anzahl der nachgewiesenen Vögel ist es auch als europäisches Schutzgebiet anerkannt[4] und gehört zun Vogelschutzgebiet VSN-17 „Mooswälder bei Freiburg“ und dem FFH-Gebiet "Breisgau".[5]

Ein großes Problem derzeit ist die Planung des Neubaus der Bahnstrecke entlang der Autobahn A5, da hier der Abstand zwischen der Autobahn und dem Naturschutzgebiet nur ca 100m beträgt

Inhaltsverzeichnis

Vorkommende Arten

Amphibien

Säugetiere

Vögel

Pflanzen

  • Ulota coarctata konnte hier im April 2002 wieder nachgewiesen werden, nachdem der letzte Bestand in Baden-Württemberg 1927 gefunden wurde[8]

Name

Der See ist nach der Schweizer Gemeinde und dem ehemaligen fürstbischöflichen Sitz Arlesheim bei Basel benannt und erinnert an historische Beziehungen zwischen Tiengen und dem in Arlesheim residierenden katholischen Basler Domkapitel, das von der Reformation bis 1806 das Patronat über die protestantische Tienger Dorfkirche innehatte.

Weblink

Einzelnachweise

  1. Badische Zeitung 25. Januar 2008 Artikel
  2. Wasserstadtplan Freiburg
  3. Freiburg im Breisgau Naturschutzgebiete
  4. Wolfgang Kramer (Biologe) vom Regierungspräsidium Freiburg "Von besonderer Bedeutung ist er für Wasservögel, die bei ihrem Zug zwischen den Sommer- und Winterquartieren Rast machen oder das Winterhalbjahr dort verbringen"
  5. http://www.igel-breisgau.de/html/news/080923-FR-Antrag%20.pdf
  6. Regelmäßige Überwinterung der Rohrdommel (Botaurus stellaris) im Naturschutzgebiet Arlesheimer See
  7. Naturschutz südl. Oberrhein, Beiheft 2 (2008), Hansjörg Ernst
  8. Privatseite Michael Lüth

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