Muriel Spark

Muriel Spark

Dame Muriel Spark, DBE (* 1. Februar 1918 in Edinburgh; † 13. April 2006 in Florenz; gebürtig Muriel Sarah Camberg) war eine britische Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Spark wurde als Kind eines jüdischen Vaters und einer anglikanischen Mutter geboren. Sie wurde an der James Gillespie's High School for Girls in Edinburghs Stadtteil Marchmont unterrichtet und besuchte danach Kurse in Geschäftskorrespondenz am Heriot-Watt College. Danach arbeitete sie kurzzeitig als Englischlehrerin und als Sekretärin.

Im Jahre 1938 heiratete sie Sydney Oswald Spark und folgte ihm nach Rhodesien, dem heutigen Simbabwe. Die Ehe, aus der ein Sohn hervorging, war eine Katastrophe. Bereits dort veröffentlichte sie erste Gedichte. Erst 1944 kehrte sie in ihr Heimatland zurück, wo sie bis Ende des Zweiten Weltkriegs in der Aufklärung tätig war und vor allem Falschmeldungen verfasste, die auf deutscher Seite Verwirrung stiften sollten. Nach dem Krieg begann sie, auch in Europa als Schriftstellerin zu arbeiten und veröffentlichte unter dem neuen Nachnamen, den sie von ihrem Ehemann angenommen hatte, Poesie und Literaturkritik. Im Jahre 1947 wurde sie die Herausgeberin von Poetry Review. 1954 trat sie der katholischen Kirche bei, die sie als entscheidend für ihren Werdegang als Schriftstellerin ansah und die für sie eine wesentlich ältere Tradition als der Anglikanismus darstellte. Graham Greene und Evelyn Waugh unterstützten sie ideell und finanziell. Ihr erster Roman The Comforters (dt. Die Tröster) wurde 1957 veröffentlicht, aber es war der fünf Jahre später erschienene Roman The Prime of Miss Jean Brodie (dt. Die Lehrerin), der ihre Reputation begründete und den sie für ihr Hauptwerk hielt. Dieses Buch wurde 1969 mit Maggie Smith in der Hauptrolle verfilmt, wofür diese mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Nachdem sie einige Jahre in New York City gelebt hatte, zog sie in den späten 1960er Jahren nach Italien, in die Toskana, wo sie im Jahre 2006 starb.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1951: The Observer Short Story Prize für The Seraph and the Zambesi
  • 1962: Italia Prize für die BBC-Hörspielfassung von Die Ballade von Peckham Rye
  • 1960: American Contemporary Review Award für Memento Mori
  • 1965: James Tait Black Memorial Prize für Das Mandelbaumtor
  • 1986: Ordre des Arts et des Lettres
  • 1987: F.N.A.C. 1. Preis für Le Meilleur Recueil de Nouvelles Etrangères: The Stories of Muriel Spark
  • 1987: The Best Scottish Book of the Year, verliehen von der Saltire Society und der Royal Bank of Scotland für The Stories of Muriel Spark
  • 1988: The Bram Stoker Award from The Crime Writers of America für Mary Shelley
  • 1992: T.S. Eliot-Preis für kreatives Schreiben.
  • 1993: Dame Commander of the Order of the British Empire
  • 1995: Verleihung des Ehrendoktortitels der Aberdeen University und der Heriot-Watt University in Edinburgh, Ehrenmitglied der Royal Society of Edinburgh.
  • 1997: David Cohen British Literature Prize für ihr Gesamtwerk.
  • 1997: Spring Book Award des Scottish Arts Council für Träume und Wirklichkeit.
  • 1998: Gold Pen Award des English Centre of International P.E.N. für ihr Gesamtwerk
  • 1999: Verleihung des Ehrendoktortitels für Literatur der Oxford University.
  • 2005: Isola d'Elba-Raffaello Brignetti für Der letzte Schliff
  • 2005: Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Civitella nella Chiana (Toskana)
  • 2005: Verleihung der Ehrendoktorwürde der amerikanischen Universität in Paris

Werke

  • The Comforters (dt. Die Tröster) (1957)
  • Robinson (dt. Robinson) (1958)
  • The Black Madonna (dt. Die schwarze Madonna) (1958)
  • Memento Mori (dt. Memento Mori) (1959)
  • The Ballad of Peckham Rye (dt. Die Ballade von Peckham Rye) (1960)
  • The Bachelors (dt. Junggesellen) (1960)
  • The Prime of Miss Jean Brodie (dt. Die Lehrerin, später auch als Die Blütezeit der Miss Jean Brodie) (1962)
  • The Girls of Slender Means (dt. Mädchen mit begrenzten Möglichkeiten) (1963)
  • The Mandelbaum Gate (dt. Das Mandelbaumtor) (1965)
  • The Public Image (dt. In den Augen der Öffentlichkeit) (1968)
  • The Driver's Seat (dt. Töte mich!) (1970); als Identikit (1974) verfilmt
  • Not to Disturb (dt. Bitte nicht stören) (1971)
  • The Hothouse by the East River (dt. Das Treibhaus am East River) (1973)
  • The Abbess of Crewe (dt. Die Äbtissin von Crewe) (1974)
  • The Takeover (dt. Übernahme) (1976)
  • Territorial Rights (dt. Zu gleichen Teilen, später auch alsHoheitsrechte) (1979)
  • Loitering with Intent (dt. Vorsätzlich Herumlungern) (1981)
  • The Only Problem (dt. Das einzige Problem) (1984)
  • A Far Cry From Kensington (dt. Ich bin Mrs. Hawkins) (1988)
  • Symposium (dt. Symposium) (1991)
  • Reality and Dreams (dt. Träume und Wirklichkeit) (1996)
  • Aiding and Abetting (dt. Frau Dr. Wolfs Methode) (2000)
  • The Finishing School (dt. Der letzte Schliff) (2004)

Literatur

  • Martin Stannard: Muriel Spark : the biography, London : Weidenfeld & Nicolson, 2009, ISBN 978-0-297-81592-1

Weblinks


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