Murat (Cantal)

Murat (Cantal)
Murat
Wappen von Murat
Murat (Frankreich)
Murat
Region Auvergne
Département Cantal
Arrondissement Saint-Flour
Kanton Murat
Koordinaten 45° 7′ N, 2° 52′ O45.112.8686111111111908Koordinaten: 45° 7′ N, 2° 52′ O
Höhe 908 m (868–1.163 m)
Fläche 6,47 km²
Einwohner 2.045 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 316 Einw./km²
Postleitzahl 15300
INSEE-Code
Website http://www.murat.fr/

Murat ist eine französische Gemeinde mit 2045 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Cantal in der Region Auvergne; sie gehört zum Arrondissement Saint-Flour und ist Verwaltungssitz des Kantons Murat. Die Gemeinde gehört zur Intercommunalité Communauté de communes du Pays de Murat.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Murat liegt im Tal des Alagnon, duckt sich unterhalb des westlichen Vorgebirges der Monts du Cantal. Der Ort ist von drei Basaltfelsen umgeben, Reste alter vulkanischer Kamine, den Rocher de Bredons, de Bonnevie und de Chastel.

Geschichte

Aufgrund seiner Lage entwickelte sich Murat ab dem 10. Jahrhundert und gelangte im 12. und 13. Jahrhundert zu Wohlstand. Im 14. Jahrhundert war Murat eine befestigte Stadt: im Schutz seiner Mauern befand sich an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt eine lebhafte Stadt. Zu der Zeit war jeder der drei Vulkankegel mit einer Festung bestückt.

Murat war während des Hundertjährigen Kriegs im Besitz der Engländer, dann der Grafen von Armagnac, des Hauses Savoyen und der Bourbonen. 1633 ließ Richelieu die imposante Burg auf dem Roche de Bonnevie, die nacheinander den Familien Murat, Cardaillac und Armagnac gehört hatte, schleifen, wozu sechs Monate benötigt wurden.

Während des Zweiten Weltkriegs war Murat eine Hochburg der Résistance. Die Altstadt, die Place de l'Hôtel de Ville und die Place du Balat waren 1944 Schauplatz dramatischer Ereignisse: am 12. Juni nahmen die Deutschen im Ort Verhöre und Festnahmen vor. Gegen 15 Uhr drang eine Gruppe von 75 Widerstandskämpfern in die Stadt ein und eröffnete das Feuer, wobei der Offizier Geissler, Sicherheitschef in Vichy, getötet wurde. In der Dämmerung zogen sich die Deutschen Richtung Saint-Flour mit 13 eigenen Toten und 3 gefallenen Milizionären zurück. Am 24. Juni kamen sie zurück, durchsuchten die Stadt und deportierten 120 Einwohner, von denen 80 nicht wieder zurückkehrten.

Sehenswürdigkeiten

 Commons: Murat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

In Murat

  • Die mittelalterliche Altstadt. Murat besitzt noch viele Häuser aus dem Mittelalter und der Renaissance, darunter sieben geschützte Bauten, die in der Liste der Monuments historiques eingetragen sind:
    • Die Stiftskirche Notre- Dame des Oliviers (Place Gandilhon-Gens-d'Armes) aus dem 13. und 14. Jahrhundert stammend und in der Folgezeit immer wieder erweitert.
    • Der Pavillon des Halles (gegenüber der Stiftskirche) mit seinem metallenen Dachstuhl (19. Jahrhundert)
    • Die ehemalige Vogtei (Place Gandilhon-Gens-d'Armes): aus dem 16. Jahrhundert mit einem Mauerwerk aus mit Kalk ausgefugten Vulkansteinen
    • Das Renaissancehaus (Place Marchande)
    • Das Tribunal (Rue du faubourg Notre-Dame), der ehemalige Dominikanerkonvent Sainte-Catherine de Sienne, 1771 abgebrannt und danach wieder aufgebaut
    • Das Konsulatshaus (Rue du faubourg Notre-Dame) mit einer Fassade vom Ende des 15. Jahrhunderts.
    • Die Ferme de la Pradal
  • Die Maison de la faune, ein ehemaliges Privathaus aus dem 17. Jahrhundert, das heute ein Naturkundemuseum beherbergt.

In der Umgebung

  • Der Rocher de Bonnevie mit seinen Basaltorgeln, auf dem heute die 14 Meter hohe Statue Notre-Dame de la Haute-Auvergne steht, und wo sich früher die von Richelieu zerstörte Burg befand.
  • Der Rocher de Bredons mit der romanischen Chapelle St-Thimothée von 1050, Hauptaltar mit Bibelszenen, geschaffen 1710 von Antoine Bayer; etwa 1,5 Kilometer von Murat entfernt.
  • Der Rocher de Chastel-sur-Murat mit einer romanischen Kapelle aus dem 12. Jahrhundert.

Städtepartnerschaften

Weblinks


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