Multifaktorieller Erbgang

Multifaktorieller Erbgang

Polygenie (Polymerie) bedeutet die Beteiligung mehrerer Gene an der Ausbildung eines Merkmals (= Phän). Unter Berücksichtigung von Umwelteinflüssen spricht man von multifaktorieller Vererbung. Ein Beispiel dafür ist die Körpergröße, die durch mehrere Gene sowie durch Umwelteinflüsse bestimmt ist.

Man unterscheidet komplementäre und additive Polygenie. Bei der komplementären Polygenie wirkt jedes der zusammenwirkenden Genpaare in anderer Richtung oder bestimmt ein Teilmerkmal. Beispiele sind das Ringelmuster und die Färbung von einzelnen Haaren bei Mäusen oder Blutgerinnung. Bei der additiven Polygenie haben alle Genpaare eine gleichsinnige Wirkung, d. h. sie verstärken einander (z. B. Hautfarbe).

Bei Betrachtung einer ganzen Population im Hinblick auf ein quantitatives Merkmal führt das Zusammenspiel von Polygenie und Umweltfaktoren zu einer kontinuierlichen Varianz des Phänotyps (innerhalb eines bestimmten Rahmens). Je mehr Gene beteiligt sind, desto kontinuierlicher wird die Kurve. Die kontinuierliche Variabilität (sowohl einzeln durch Polygenie bzw. Umweltfaktoren beeinflusst, als auch im Zusammenspiel dieser entstanden) führt zu einem Verteilungsmuster, das dem der Gauß-Kurve entspricht.

Das Gegenstück zur Polygenie ist die Pleiotropie (Polyphänie), bei der ein Gen mehrere Phänotypen beeinflusst.

Siehe auch: Monogenie


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