Mukatschewe

Mukatschewe
Mukatschewe
(Мукачеве)
Wappen von Mukatschewe
Mukatschewe (Ukraine)
Mukatschewe
Mukatschewe
Basisdaten
Oblast: Oblast Transkarpatien
Rajon: Kreisfreie Stadt
Höhe: 128 m
Fläche: 27 km²
Einwohner: 77.300 (Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 2.863 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 89600
Vorwahl: +380 3131
Geographische Lage: 48° 27′ N, 22° 43′ O48.44194444444422.718333333333128Koordinaten: 48° 26′ 31″ N, 22° 43′ 6″ O
KOATUU: 2110400000
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt
Bürgermeister: Wassyl Petowka
Adresse: вул. Пушкіна 2
89600 м. Мукачево
Website: http://www.mukachevo.net/
Statistische Informationen

Mukatschewe (ukrainisch Мукачеве) ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Transkarpatien. Mukatschewe ist der Sitz des Verwaltungszentrum für den Rajon Mukatschewe, ein Weinbaugebiet und liegt am Fluss Latorica, 250 km südwestlich von Lemberg. Mukatschewe liegt nahe der Grenze zu Polen (200 km), Slowakei (90 km), Ungarn (40 km) und Rumänien (110 km). Die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Burg Palanok welche im 14. Jahrhundert auf dem Lankova errichtet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Gebietszugehörigkeiten der Stadt

Burg Palanok

Bedingt durch die wechselvolle Geschichte hat die Stadt verschiedene Namen in verschiedenen Sprachen: deutsch Munkatsch, ukrainisch Мукачeвe/Mukatschewe oder Мукачів/Mukatschiw, russinisch Мукачoвo/Mukatschowo, russisch Мyкaчeвo/Mukatschewo, ungarisch Munkács, slowakisch und tschechisch Mukačevo, jiddisch Minkatsch sowie rumänisch Munceag oder Muncaci (archaisch Muncaciu).

Zeitraum Zugehörigkeit
9. Jahrhundert Vermutlich Großmähren
10. bis 11. Jahrhundert In bzw. an der Grenze der Kiewer Rus
10./11. Jahrhundert bis 1538 Königreich Ungarn (Komitat Bereg)
1538 bis Ende des 17. Jahrhunderts Abwechselnd Fürstentum Siebenbürgen und Königreich Ungarn (Komitat Bereg)
Ende des 17. Jahrhunderts bis 1918 Österreich-Ungarn (Komitat Bereg)
1919–1938 Tschechoslowakei (Podkarpatská Rus)
1938–1944 Königreich Ungarn (Komitat Bereg)
1944–1945 Tschechoslowakei
1945–1991 Sowjetunion (Oblast Transkarpatien) seit 1946 zugleich Teil der Ukrainischen Sowjetrepublik
1991 bis heute Republik Ukraine (Sakarpatska Oblast/Oblast Transkarpatien)

Geschichte

Rathaus und Marktplatz

Ungarische Zeit (10. Jh./11. Jh. bis 1920)

ukrainisch-orthodoxe Kirche in der Innenstadt, umgebaut aus einem ehemaligen Offizierskasino

Im Rahmen des Königreichs Ungarn gehörte die Stadt zum Komitat Bereg.

Die Burg von Munkatsch (heute Burg Palanok), wie die meisten Burgen in dieser Gegend, ließ der ungarische König Béla IV. im 13. Jahrhundert nach dem Mongolen-Einfall erbauen, um die östlichen Grenzen Ungarns zu schützen.

1445 wurde die Stadt zu einer königlichen Freistadt erklärt.

Die berühmtesten Inhaber der Burg waren die Familie Rákóczi. Nach dem Ende des von Ferenc II. Rákóczi angeführten ungarischen Aufstands gegen die Habsburger (1711 Frieden von Sathmar) verloren die Rákóczis die Burg.

1726 übertrugen dann die Habsburger die Burg samt der Stadt und Umgebung an die österreichische Familie Schönborn, die auch viele Deutsche in Munkatsch ansiedelte. In dieser Zeit expandierte die Stadt flächenmäßig und wirtschaftlich.

Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis 1897 wurde die Burg als Kaserne und Gefängnis benutzt.

20. Jahrhundert

1919 kam die Stadt zur neu gegründeten Tschechoslowakei und trug nun den Namen Mukačevo.

Bis 1944 gab es einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im März 1944 wurde bis im Juli die ganze jüdische Bevölkerung nach Auschwitz deportiert, wo über 80 % ermordet wurden. Am 26. Oktober 1944 wurde die Stadt von der Roten Armee im Zuge der Ostkarpatischen Operation erobert.

Der Fluss Latorica in Mukatschewe

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges kam die Stadt zur Sowjetunion, als die Karpatenukraine der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik zugeschlagen wurde. Es kam in Folge einer starken Industrialisierung zu umfangreichen Eingemeindungen, die ehemals selbstständigen Orte Palanok (ukrainisch Паланок, deutsch selten Plankenburg, ungarisch Várpalánka), Roswyhowo (ukrainisch Росвигово, russisch Росвегове/Roswegowe, ungarisch Oroszvég), Pidhorod (ukrainisch Підгород, russisch Подгород/Podgorod, deutsch selten Kroatendorf, ungarisch Munkácsváralja), Pidmonastyr (ukrainisch Підмонастир, russisch Подмонастирь/Podmonastir, ungarisch Klastromalja) und Pidhorjany (ukrainisch Підгоряни, russisch Подгоран/Podgorjan, ungarisch Őrhegyalja) sind seit dem 11. Januar 1945[1] ein Teil der Stadt.

Die Russische Armee unterhält zudem eine Frühwarn-Radarstation, die Ukrainische Armee die 128. mechanisierte Brigade.

Für eine ausführlichere Darstellung siehe: Geschichte der Karpatenukraine.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Stadt ist Knotenpunkt zwischen der Europäischen Union und Osteuropa. Mukatschewe ist Standort von Fabriken aus der Bier, Wein, Tabak, Textil, Möbel und Lebensmittelindustrie. Im Stadtzentrum findet der größte Basar der Provinz Transkarpatien statt.

Panoramabild Mukatschewos, aufgenommen aus der umliegenden Hügellandschaft
Panoramabild Mukatschewos, aufgenommen aus der umliegenden Hügellandschaft

Bevölkerung

In Mukatschewe bilden Ukrainer den Hauptanteil der Einwohnerzahl (77,1%). Die größten Minderheiten stellen Russen (9.0%), Magyaren (8,5%), Deutsche (1.9%) und Roma (1,4%).

Söhne und Töchter der Stadt

Klima

Die Sommer sind sehr warm (durchschnittlich 23 - 25 °C im Juli) und kalt im Winter (-3 bis -4 °C im Januar). Der Herbst ist meist trocken und mild. April ist der feuchteste Monat mit häufigem Niederschlag.

Städtepartnerschaften

Flag of Hungary.svg Mátészalka, Ungarn

Galerie

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Mukatschewe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.city.mukachevo.net/Files/Hronika.htm

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