Muff (Kleidung)

Muff (Kleidung)
Allegorie des Winters mit Muff (auf einem bemalten Schrank aus Thüringen, Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt)
1765 bestand das Angebot eines Pariser Kürschners hauptsächlich aus Muffen

Ein Muff (abgeleitet von lat. muffula für Pelzhandschuh) ist ein röhrenförmig zusammengenähtes Stück Pelz oder Strick, in das die Hände von beiden Seiten hineingesteckt werden, um sie warm zu halten. In der Regel ist er zusätzlich warm ausgefüttert, in den besseren Qualitäten mit einem Daunenfederbeutel. Um ihn in der Hand zu halten, hat er entweder eine Schlaufe, oder aber er hat eine lange Kordel, mit der man ihn um den Hals tragen kann. Meist ist ein kleines Geldtäschchen mit eingearbeitet. Es werden jedoch auch regelrechte Mufftaschen hergestellt, denen man die zusätzliche Mufffunktion nicht ohne weiteres ansieht.

Tonnenförmige und andere gerundete Muffs werden in der Regel über Holzblockformen gespannt, die der Kürschner früher in großer Formenvielfalt vorrätig halten musste.

Muffe wurden früher vor allem vom Bürgertum und den gehobenen Ständen statt Handschuhen getragen; heute sind sie weitgehend aus der Mode gekommen. Jedoch wurden in den Modenschauen der großen Couturiers in den letzten Jahren immer wieder auch Muffe gezeigt.

Erstmals erwähnt ist ein Muff im Jahr 1590 in einem venezianischen Trachtenbuch. Im 17. Jahrhundert wurde er auch in Deutschland und Frankreich bei den höheren Ständen populär, und zwar bei Männern wie Frauen gleichermaßen. Im 19. Jahrhundert wurde der Muff zu einem reinen Damen-Accessoire. Seit etwa 1890 konnten Muffe auch mit Köpfen und Schwänzen der verwendeten Fellart versehen sein.[1] Um 1910 gehörte er zwingend zur eleganten weiblichen Wintergarderobe, danach wurde er jedoch bald von den Pelzhandschuhen verdrängt.

Weblinks

  •  Commons: Muff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anna Municchi: Ladies in Furs 1900-1940. Zanfi, Mailand 1992, S. 34 ISBN 88-85168-86-8

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