Mounten

Mounten

Mounten (Kurzform von englisch to mount – auf deutsch montieren), Einhängen oder Einbinden, bezeichnet bei Unix sowie einigen anderen Betriebssystemen den Vorgang, ein Dateisystem an einer bestimmten Stelle - dem Mountpoint - verfügbar zu machen, so dass der Benutzer auf die Dateien zugreifen kann.

Inhaltsverzeichnis

Unmounten

Das Gegenteil von Mounten ist Unmounten, Dismounten oder Aushängen. Dies geschieht unter der Gewährleistung, dass kein Prozess mehr auf Dateien auf dem Dateisystem zugreift und dass alle Daten auf das Dateisystem geschrieben sind.

Wird ein Dateisystem ohne Unmounten entfernt (z. B. ein USB-Stick abgezogen), kann es unter Umständen zu Datenverlust oder Zerstörung der Datenintegrität auf dem Dateisystem kommen, wenn noch nicht alle Daten auf das Dateisystem geschrieben wurden.

Das Unix-Kommando mount

Unter unixartigen Betriebssystemen wird das Mounten durch einen Aufruf des Kommandos mount eingeleitet, welches bei Abwesenheit von Kommandozeilenparametern die Liste der gemounteten Dateisysteme ausgibt. Die Syntax ist wegen ihrer Betriebssystemnähe stark von dem System abhängig und daher von System zu System verschieden, hat aber meist die Form

mount [optionen] device dir

device steht dabei für eine Gerätedatei, zum Beispiel /dev/cdrom, wohingegen dir als letzter Parameter den Mountpoint angibt, d.h. ein bereits existierendes Verzeichnis. In der Regel ist es nur dem Root-Account erlaubt, Mounts durchzuführen. Wenn aber zugehörige Einträge in der fstab-Datei existieren, können je nach Betriebssystem auch "normale" Benutzer entsprechende Geräte mounten. Auch mit pmount, einem Wrapper um mount, ist dies möglich.[1]

Das analoge Kommando zum Aushängen eines Dateisystems lautet umount und wird in der Regel mit der Syntax

umount dir_or_dev

aufgerufen, wobei dir_or_dev für das Gerät oder den Mountpoint steht.

Automatisiertes Mounten

Oft geschieht das Einbinden automatisch ohne Benutzerintervention, vor allem beim Booten. Wechselmedien wie CD, Disketten oder USB-Sticks werden hingegen unter Umständen durch den Zugriff eines Automounters verfügbar gemacht. Auf nicht gemountete Wechselmedien kann nicht zugegriffen werden.

Bei Windows geschieht das Automounten üblicherweise automatisch unter Zuhilfenahme eines weiteren Laufwerksbuchstabens wie D: oder E:, während bei Mac OS X Wechselmedien vom Automounter unter /Volumes eingebunden werden und dann auf dem Desktop erscheinen. Unter Linux wird oft ein Unterverzeichnis von /mnt oder /media verwendet.

Beispiele

Unter unixartigen Betriebssystemen (z.B. GNU/Linux) wird die zweite Partition auf der primären Festplatte am ersten ATA-Port mit folgendem Kommando manuell gemountet:

$ mount /dev/hda2 /mein/verzeichnis

Ein anschließendes Aushängen wird erreicht durch:

$ umount /dev/hda2

oder

$ umount /mein/verzeichnis

Eine Liste aller gemounteten Dateisysteme gibt folgendes Kommando aus:

$ mount

Neben Laufwerken kann auch Speicher eingebunden werden, der nicht lokal verfügbar ist. Beispiele dafür sind Dateisysteme wie NFS, xFS und SHFS.

Auch eine Datei kann über das sogenannte „loop device“ wiederum selbst als Dateisystem eingebunden werden, am häufigsten findet dies bei ISO-Abbildern Verwendung:

$ mount -r -t iso9660 -o loop /pfad/zum/CD_oder_DVDabbild.iso /mein/verzeichnis

Weblinks

Fußnoten

  1. Artikel in linuxwiki.de

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • mounten —   [von engl. to mount »montieren«], das Einbinden eines neuen Laufwerks in den Verzeichnisbaum unter Unix, auch »einhängen« genannt. Dazu steht der Befehl »mount« zur Verfügung. Ein Laufwerk darf dabei an einer beliebigen Stelle des… …   Universal-Lexikon

  • mounten — obs. form of mountain …   Useful english dictionary

  • mounten — (schlimm) eingedeutscht für Anbinden eines Speichermediums an den allgemein verfügbaren Speicherbereich …   Acronyms

  • mounten — (schlimm) eingedeutscht für Anbinden eines Speichermediums an den allgemein verfügbaren Speicherbereich …   Acronyms von A bis Z

  • Einhängen — Mounten (Kurzform von engl. to mount – auf deutsch montieren), Einhängen oder Einbinden, bezeichnet bei Unix Derivaten sowie einigen anderen Betriebssystemen den Vorgang, ein Dateisystem an einer bestimmten Stelle, dem Mountpoint verfügbar zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Umount — Mounten (Kurzform von engl. to mount – auf deutsch montieren), Einhängen oder Einbinden, bezeichnet bei Unix Derivaten sowie einigen anderen Betriebssystemen den Vorgang, ein Dateisystem an einer bestimmten Stelle, dem Mountpoint verfügbar zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Unmounten — Mounten (Kurzform von engl. to mount – auf deutsch montieren), Einhängen oder Einbinden, bezeichnet bei Unix Derivaten sowie einigen anderen Betriebssystemen den Vorgang, ein Dateisystem an einer bestimmten Stelle, dem Mountpoint verfügbar zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Filesystem in Userspace — Die Funktionsweise von FUSE: Es gibt zwar ein Kernel Modul, aber die eigentliche Programmlogik läuft im Userspace (rechts). Das zugreifende Programm (links) greift wie über ein normales Dateisystem darauf zu, erst das Kernelmodul leitet den… …   Deutsch Wikipedia

  • Filesystem Hierarchie Standard — Der Filesystem Hierarchy Standard (FHS) ist eine von der Filesystem Hierarchy Standard Group veröffentlichte Richtlinie, die Regeln über die Verzeichnisstruktur unter UNIX ähnlichen Betriebssystemen festlegt. Durch den Standard, der momentan in… …   Deutsch Wikipedia

  • Master File Table — NTFS Hersteller Microsoft Vollständige Bezeichnung New Technology File System Erstveröffentlichung Juli 1993 (Windows NT 3.1) Partitionskennung 0x07 (MBR) EBD0A0A2 B9E5 4433 87C0 68B6B72699C7 (GPT) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”