Motorenfabrik Hatz

Motorenfabrik Hatz
Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG
Logo der Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1880
Sitz Ruhstorf an der Rott, Deutschland
Leitung Geschäftsführer:
  • Christian Hatz
  • Wolfram Hatz jun.
Mitarbeiter ca. 1.300
Produkte Dieselmotoren, Landmaschinen, Aggregate
Website www.hatz.com
Sommer-Hatz-Diesel
1D42
1B27

Die Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG in Ruhstorf an der Rott ist ein weltweit führender[1] deutscher Dieselmotorenhersteller, der vor allem mit seinen leichten und robusten Kleindieselmotoren bekannt wurde. Das geringe Gewicht begünstigt vielfältige Einsatzgebiete bei Bau- und Landmaschinen.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensstruktur

Persönlich haftender Gesellschafter der Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG ist die Hatz Beteiligungs GmbH mit Sitz in Ruhstorf an der Rott.

Firmengeschichte

Die Firma wurde 1880 von Mathias Hatz gegründet und nahm 1904 den Motorenbau auf. 1910 begann man mit der Fabrikation von Glühkopfmotoren für den stationären Einsatz, 1918 erschien die H-Reihe dieser Motoren (Leistung: 6 kW, Drehzahl: 500/min, Gewicht: 430 kg). Drei Jahre später wurden ein neues Werk am heutigen Standort bezogen und der Export nach Südamerika aufgenommen. 1936 begann die Produktion der für die Bauwirtschaft gedachten liegenden Zwei-Takt-Dieselmotoren vom Typ L2 (Leistung: 8 kW, Drehzahl: 1100/min, Gewicht: 360 kg). 1948 erschien der Typ A2 (Leistung: 8 kW, Drehzahl: 1100/min, Gewicht: 360 kg).

1950 wurden die ersten landwirtschaftlichen Traktoren von Hatz vorgestellt. Drei Jahre später erschien der erste luftgekühlte Viertakt-Dieselmotor der Firma (Typ: E80 – Leistung: 7,5 kW, Drehzahl: 2000/min, Gewicht: 140 kg). Er wurde weltweit eingesetzt. Der erste schnelllaufende Kleindiesel der Welt wurde ab 1958 gefertigt. Er hatte ein Gehäuse aus Leichtmetall, wog weniger als 50 kg und lief mit 3000/min im Dauerbetrieb (Typ: E75 – Leistung: 4,5 kW, Drehzahl: 3000/min, Gewicht: 49 kg).

1966 stellte Hatz den kleinsten Industriediesel der Welt vor (Typ: E671 – Leistung: 2,6 kW, Drehzahl: 3600/min, Gewicht: 34 kg) und begann zwei Jahre später mit der Produktion von leiseren Kleindieselmotoren. Der ab 1978 gefertigte gekapselte luftgekühlte Dieselmotor "Silent Pack" verringert die Schallemission noch einmal deutlich. Als 1980 das 100jährige Jubiläum der Motorenfabrik Hatz gefeiert werden konnte, beschäftigte das Unternehmen 950 Arbeitnehmer.

1986 wurde ein kompakter Zweizylinder-Motor vorgestellt (Typ: 2G3 – Leistung: 15 kW, Drehzahl: 3000/min, Gewicht: 85 kg). Zwei Jahre später wurde die Pleuelfertigung aufgenommen. Heute (2008) werden rund 2,4 Mio. Pleuelstangen pro Jahr für die Automobil- und Motorradindustrie produziert. Zu den Kunden gehört auch der US-amerikanische Motorradhersteller Harley-Davidson.

In den 1990er Jahren wurde die Produktion zahlreicher Neuentwicklungen aufgenommen, dazu gehörten luftgekühlte Einzylinder-Dieselmotoren der Baureihe 1B mit vertikaler Welle. Dieselmotoren von Hatz werden wegen ihres geringen Gewichts auch in Motorräder eingebaut.

Traktorenproduktion

Zwischen 1953 und 1964 bot die Firma Hatz 23 verschiedene Traktorentypen an. Insgesamt wurden 7.201 Stück hergestellt, von denen noch heute (2008) viele im Einsatz sind. Hauptsächlich wurden Klein- und Universalschlepper hergestellt, am Beginn der 1960er Jahre wurden aber auch größere Schlepper mit kräftigen Zwei- und Dreizylindermotoren produziert. Die Hatz-Traktoren wiesen eine moderne, gefällige Form der Motorhaube auf und besaßen eine wenig empfindliche Hammerschlaglackierung mit der Hauptfarbe Resedagrün.

Produktionszahlen pro Typ
  • T13 – 259
  • T16 – 189
  • T26 – 72
  • T32 – 26
  • TL10 – 1514
  • TL12 – 1001
  • TL22 – 235
  • TL15 – 256
  • TL18 – 240
  • TL33 – 44
  • TL12P – 570
  • TL13 – 970
  • TL17 – 412
  • TL24 – 104
  • TL11 – 105
  • TL25 – 54
  • TL28 – 247
  • TL38 – 243
  • H113 – 344
  • H220 – 163
  • H222 – 46
  • H332 – 70
  • H340 – 37

Weblinks

Wikibooks Wikibooks: Traktorenlexikon: Hatz – Lern- und Lehrmaterialien
 Commons: Hatz Traktoren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.

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