Motilität

Motilität

Motilität (lat.) bedeutet Bewegungsfähigkeit oder Beweglichkeit. Das Gegenwort ist »Sessilität«. Der Begriff wird vor allem in der Biologie und Medizin verwendet. Im engeren Sinne werden darunter die unwillkürlichen Bewegungsvorgänge verstanden (z. B. Bewegungen des Darms, Peristaltik). Eine überhöhte Bewegungsaktivität wird als Hypermotilität, eine verringerte als Hypomotilität bezeichnet.

Im erweiterten Sinne kann der Begriff auch zur Beschreibung der Beweglichkeit der Skelettmuskulatur verwendet werden. Der Begriff wird in der Augenheilkunde zur Beschreibung der Augenbeweglichkeit verwendet. Bei Erkrankungen des Nervensystems werden eine gesteigerte (Hyperkinese), verminderte (Hypokinese) oder fehlende Motilität (Akinese) unterschieden.

Inhaltsverzeichnis

Zellbiologie: Zellmotilität

Motilität der Zelle ist eine amöboide Bewegung der gesamten Zelle (wie bei Leukozyten) oder ein Fließen und Strömen im Protoplasma der Zelle.

Die Motilität der Spermien ist ein wichtiges Kriterium für die Spermaqualität bei der Künstlichen Befruchtung bzw. Künstlichen Besamung.

Sozialwissenschaften: Menschenmotilität

Der Begriff wird von Vincent Kaufmann, Max Bergman und Dominique Joye in der Soziologie verwendet. Er beschreibt die Fähigkeit der Menschen, sich zu bewegen, welche unter der Bevölkerung ungleich verteilt ist. Gewöhnlich wird dies als „Horizontale Mobilität“ behandelt. Canzler et al. definieren motility als die Kapazität oder die Kompetenz eines Akteurs, sich sozial und räumlich zu bewegen.[1]

Einzelnachweise

  1. Canzler, W. et al.: Trancing Mobilities. Towards a Cosmopolitan Perspective. Hampshire: Ashgate, 2008. Seite 3

Siehe auch

  • Motorik: Bewegungsfähigkeit - Bewegungsverhalten
  • Mobilität: Beweglichkeit - Bewegung

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Synonyme:

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Motilĭtät — (v. lat.), Beweglichkeit, bes. eigenthümliche, wie die der Muskeln …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Motilität — (neulat.), Beweglichkeit, besonders eine eigentümliche, wie die der Muskeln. Störungen der M. treten nach Schlaganfällen und andern Erkrankungen des Nervensystems häufig in gewissen Muskelgruppen auf, unabhängig von Störungen der Sensibilität …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Motilität — (neulat.), Beweglichkeit, Bewegungsvermögen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Motilität — Motilität, lat. deutsch, Beweglichkeit …   Herders Conversations-Lexikon

  • Motilität — Bewegungsvermögen * * * Mo|ti|li|tät 〈f. 20; unz.; Med.〉 Bewegungsvermögen, Beweglichkeit (bes. der Muskeln) [zu lat. motus „Bewegung“] * * * Mo|ti|li|tät, die; [wohl unter Einfluss von frz. motilité zu lat. motum, ↑ Motor]: 1. (Med.) Gesamtheit… …   Universal-Lexikon

  • motilitat — mo|ti|li|tat Mot Agut Nom femení …   Diccionari Català-Català

  • Motilität — Mo|ti|li|tät 〈f.; Gen.: ; Pl.: unz.〉 Bewegungsvermögen, Beweglichkeit (bes. der Muskeln) [Etym.: zu lat. motus »Bewegung«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Motilität — Motilitä̱t w; : Bez. für die Gesamtheit der unwillkürlichen (reflektorischen, vegetativ gesteuerten) Muskelbewegungen (im Gegensatz zur ↑Motorik) …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Motilität — Mo|ti|li|tät die; <wohl unter Einfluss von fr. motilité zu lat. motus (vgl. ↑Motilin) u. ↑...ität>: 1. Gesamtheit der nicht bewusst gesteuerten Bewegungen des menschlichen Körpers u. seiner Organe; Ggs. ↑Motorik (1 a; Med.). 2.… …   Das große Fremdwörterbuch

  • Motilität — Mo|ti|li|tät, die; <lateinisch> (Medizin unwillkürlich gesteuerte Muskelbewegungen) …   Die deutsche Rechtschreibung

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