Morris (Comiczeichner)

Morris (Comiczeichner)

Morris (eigentlich: Maurice de Bévère) (* 1. Dezember 1923 in Kortrijk, Belgien; † 16. Juli 2001 in Brüssel) war der Zeichner und teilweise der Autor der Comic-Serie Lucky Luke.

Nach einer Zeichner-Ausbildung arbeitete Morris ab 1943 in einem Trickfilmstudio. 1945 wurde er von den Editions Dupuis, dem Herausgeber des Comic-Magazins Spirou, angestellt. Dort traf er mit Jijé, Franquin, Will, Eddy Paape und anderen bekannten Zeichnern zusammen.

Wegen seiner Vorliebe für die amerikanische Geschichte begann er mit der Arbeit an einem neuen Wildwest-Comic. Seine erste Lucky-Luke-Geschichte erschien 1946 im später sehr berühmten Almanach Spirou. Das erste eigentliche Album erschien 1949.

Nun folgte zusammen mit Franquin und Jijé ein sechsjähriger Studienaufenthalt in den USA. In New York lernte er den Franzosen René Goscinny kennen, der nach der Rückkehr nach Europa ab 1955 bis zu seinem Tod 1977 die Geschichten für Lucky Luke schrieb. Den eigentlichen Text schrieb allerdings immer noch Morris.

Verglichen mit anderen Comic-Serien sind bei Morris zwei Dinge speziell zu erwähnen:

  • In seinen Comics gibt es wenig Wortspiele.
  • Trotz Karikaturen und Übertreibungen sind seine Zeichnungen sehr realistisch. Landschaften, Hintergründe und Nebenfiguren existieren größtenteils wirklich (unter anderem Jesse James, Abraham Lincoln, Billy the Kid, Pinkerton usw.).

1988 wurde Morris mit einem Spezialpreis der WHO (Weltgesundheitsorganisation der UNO) ausgezeichnet, weil er seinem Cowboy Lucky Luke das Rauchen seit 1983 erfolgreich abgewöhnt hatte. 1993 gewann er den Grand Prix de la Ville d’Angoulême am Festival International de la Bande Dessinée d’Angoulême.

Er verstarb 2001 in seinem Haus in Brüssel.

Literatur

  • Yvan Delporte: Das illustrierte Morris-Buch. Ehapa Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-7704-0125-5

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