Moritz von Hessen

Moritz von Hessen

Moritz Friedrich Karl Prinz und Landgraf von Hessen (* 6. August 1926 im Schloss Racconigi, Piemont, als Maurizio d'Assia) ist seit 1980 der Chef des Hauses Hessen. Moritz entstammt der Linie Hessen-Rumpenheim die direkt auf die ältere Hauptlinie Hessen-Kassel des Hauses Hessen zurück geht. Als derzeitiger Chef des Hauses Hessen führt er als einziges Familienmitglied den Namensbestandteil Landgraf in der Öffentlichkeit.

Familie

Seine Eltern waren Philipp Prinz von Hessen und Prinzessin Mafalda von Savoyen, eine Tochter des Königs Viktor Emanuel III. von Italien. Er ist ein Urenkel von Kaiser Friedrich III. und Ururenkel von Queen Victoria.

Ludwig von Hessen und bei Rhein (1908–1968) gehörte der zweiten Hauptlinie (Hessen-Darmstadt) im Haus Hessen an und war der jüngste Sohn des letzten regierenden Großherzogs Ernst-Ludwig von Hessen bei Rhein. Er heiratete 1937 in London Margareth Geddes (1913–1997), Tochter des Diplomaten und Professors Lord Geddes und der Amerikanerin Isabella Gamble Ross. Zu ihrer Hochzeit reiste sein älterer und einziger Bruder Georg Donatus mit seiner ganzen Familie per Flugzeug an, das jedoch in Ostende an einem Schornstein zerschellte. Damit wurde Ludwig Chef des Hauses Hessen und bei Rhein. Das Paar blieb kinderlos. Moritz Landgraf von Hessen-Kassel wurde nach dem Tod von Ludwig 1968 von dessen Witwe Margareth adoptiert. Die Hauptlinie Hessen-Darmstadt erlosch mit ihrem Tod.

Zugleich vereinigten sich durch den Erbgang in der Person des Moritz von Hessen die seit 1567 getrennten Hauptlinien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt, da er von der Beschließerin des Hauses Hessen-Darmstadt Margareth Geddes, der Witwe von Ludwig von Hessen und bei Rhein, als Erbe eingesetzt wurde.

Leben

Der als Maurizio d'Assia geborene Moritz von Hessen war der älteste Sohn von Philipp Prinz von Hessen und dessen Frau Mafalda. Er verbrachte seine ersten Lebensjahre auf Schloss Racconigi nahe Turin. Nach dem Tode seiner Mutter 1944 im KZ Buchenwald wuchs er in Kassel und Neubeuern auf. Nach seinem Einsatz im Kriegsdienst studierte er Landwirtschaft. Er verwaltete das Gut Panker.

Er brachte einen beachtlichen Teil des Familienvermögens beider Häuser in die Hessische Hausstiftung ein und leitet als Vorsitzender der Stiftung die Verwaltung des historischen Kulturbesitzes. Im mit Napoleons Niederlage dem Haus Hessen-Kassel gewonnenen Schloss Fasanerie (Adolphseck) bei Fulda wurden nach dem Zweiten Weltkrieg viele wertvolle Ausrüstungsstücke von zahlreichen anderen an den Staat übertragenen Schlössern gesammelt und ausgestellt. Ebenfalls wurden die 5-Sterne Hotels Hessischer Hof in Frankfurt und das Schlosshotel Kronberg, das Weingut Prinz von Hessen in Geisenheim/Rheingau und das Schloss und Gestüt Panker in Schleswig Vermögenswert der Stiftung.

Mit der Stiftung unterstützt er beispielsweise die Kasseler Wilhelmshöhe und die Darmstädter Mathildenhöhe. Er gilt als einer der wichtigsten Kunstförderer in Hessen; er wurde dafür 1999 mit der höchsten Auszeichnung des Landes Hessens der Georg-Zinn-Medaille ausgezeichnet. Moritz von Hessen engagiert sich auch für das Institut für neue Technische Form in Darmstadt und fördert die Kronberg Academy.

Nachkommen

Mit seiner Ehefrau Tatjana zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (* 1940) hat Moritz von Hessen vier Kinder:



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