Mord im falschen Bezirk

Mord im falschen Bezirk
Filmdaten
Deutscher Titel Mord im falschen Bezirk (alternativ: Gesetz und Ordnung)
Originaltitel Murder in Coweta County
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1983
Länge 100 Minuten
Stab
Regie Gary Nelson
Drehbuch Dennis Nemec
Produktion Dick Atkins,
Dennis Nemec
Musik Brad Fiedel
Kamera Larry Pizer
Schnitt Eric Albertson
Besetzung

Mord im falschen Bezirk (Murder in Coweta County) ist ein für das Fernsehen produzierter US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1983 von Gary Nelson, in dem ein aufrichtiger Sheriff (Johnny Cash) einen selbstgerechten und machtbesessenen Rassisten (Andy Griffith) zur Strecke bringt.

Der Film beruht auf einer wahren Gegebenheit und basiert auf dem Buch „Murder in Coweta County“ von Margaret Anne Barnes.

Handlung

1948: Der reiche Farmer John Wallace herrscht mit harter Hand über sein Kingdom, einen Landsitz im Bezirk Meriwether County im Bundesstaat Georgia. Seine Felder werden von weißen Pächtern und farbigen Sklaven bewirtschaftet. John Wallace ist der „König von Meriwether“, vor dem auch Bezirkssheriff Hardy Collier Angst hat. Nach außen hin gibt sich Wallace sehr christlich, unter anderem spendet er der Kirche neue Sitzbänke und stellt seine Arbeiter für den Einbau zur Verfügung. Hinter der Fassade steckt ein Rassist und Whiskey-Schwarzbrenner.

Als der Pächter Wilson Turner 20 Gallonen schwarzgebrannten Whiskey für 50 Dollar verkauft, um Medikamente für sein krankes Kind zu beschaffen, wird er von der Staatspolizei fast gestellt. Wallace, der Verkäufe in der nächsten Zeit strikt untersagte, nimmt Wilson das Geld ab und verweist ihn seines Landes. Turner stiehlt daraufhin Wallace' preisgekrönte Guernsey-Kuh, wird aber im Nachbarbezirk gefangen und an Sheriff Collier nach Meriwether ausgeliefert. Dort wird er, angeblich mangels Beweisen, wieder freigelassen. Wallace und seine Männer warten jedoch bereits auf ihn und klären Turner auf, dass er nicht freigelassen wurde, sondern aus dem Gefängnis „geflohen“ sei. Es beginnt eine Autojagd durch das ganze County. Denn obwohl Wallace Sheriff Collier befahl, das Benzin aus Turners Truck abzulassen, schafft Turner es bis zum Sunset-Touristencamp im Nachbarbezirk Coweta County. Dort wird er von Wallace gestellt und mit einem Revolver so fest auf den Kopf geschlagen, dass sich ein Schuss löst. Wilson bricht blutend zusammen und wird in Wallace' Auto abtransportiert.

Die Zeugen rufen Lamar Potts, den Sheriff von Coweta County, der für seine Unbeirrbarkeit und Hartnäckigkeit weit über seinen Bezirk hinaus bekannt ist. In seine Zuständigkeit fallen die Ermittlungen. Auf die Anmerkung seines Bruders und Hilfssheriffs J. H. Potts, Wallace sei König von Meriwether, erwidert Lamar scharf: „Hier ist nicht Meriwether.“

Lamar Potts setzt Hardy Collier eine Frist, um John Wallace in Coweta County vorzuführen. Wallace verkennt die Situation: Er habe Turner umbringen müssen, sonst käme jeder kleine Dieb daher und würde ihn bestehlen. Potts würde das sicherlich verstehen. Sheriff Collier sieht das anders, ebenso die Wahrsagerin Mayhayley Lancaster, deren Dienste Wallace des Öfteren in Anspruch nimmt. Sie „sieht“ die Leiche, die Wallace in einem tiefen Brunnen im Wald versenkt hat. Und sie sieht einen starken Mann, der die Leiche finden und den Mörder zur Strecke bringen wird.

Wallace holt daraufhin die Leiche mit zwei seiner Sklaven wieder aus dem Brunnen heraus und verbrennt sie, die Asche lässt er in einen Sumpf werfen.

Da die gesetzte Frist mittlerweile verstrichen ist, holt sich Sheriff Potts einen Durchsuchungsbefehl für das „Kingdom“ und zieht die Staatspolizei und das FBI hinzu. Sie finden Wallace' Jacke, die mit Blut überströmt ist. Als Wallace schließlich doch noch der Vorladung des Sheriffs in Coweta County folgt, hat er zunächst eine Ausrede für das Blut auf der Jacke, wird aber vom Besitzer des Sunset-Touristencamps identifiziert und wegen Mordes festgenommen. Potts findet Blut in Wallace' Wagen und auf dem Revolver, mit dem Turner niedergeschlagen wurde.

Lamar Potts stellt einen Suchtrupp zusammen. Die Suche im Sumpfgebiet bleibt aber erfolglos. Mittlerweile ist eine Belohnung in Höhe von 500 Dollar für die Auflösung des Mordes ausgesetzt. Potts erhält einen anonymen Anruf, in dem der Name Tom Strickland fällt – der Cousin von John Wallace. Strickland wird festgenommen, dreht in der Enge der Zelle durch und sagt aus. Die Leiche fehlt jedoch noch immer.

Der anonyme Anrufer teilt Potts schließlich die Namen der beiden Sklaven mit, die an der Verbrennung beteiligt waren. Durch sie findet Potts den Brunnenschacht, in dem sich menschliche Gehirnmasse befindet. Außerdem findet er im Sumpf nicht verbrannte Knochensplitter. Die beiden Sklaven bezeugen, dass dies die Überreste von Wilson Turner seien.

In der folgenden Gerichtsverhandlung, für die 38 Zeugen geladen und 43 Beweisstücke zusammengetragen wurden, versucht der Anwalt von John Wallace zu beweisen, dass Turner zwar in Coweta County niedergeschlagen wurde, er aber in Meriwether starb. Somit hätte Lamar Potts unrechtmäßig ermittelt, und die Beweise könnten nicht verwertet werden. Wallace' Gefolgsleute verweigern jedoch allesamt die Aussage mit der Begründung, sich selbst belasten zu können.

Trotz gegenteiligen Rates seines Anwalts besteht John Wallace auf einer eigenen Aussage, denn seine Worte hätten Macht über die Leute. In seiner Aussage redet sich Wallace um Kopf und Kragen oder, wie es sein Anwalt ausdrückt: Er hat sich sein eigenes Grab geschaufelt.

Das verkündete Urteil nimmt Wallace ungläubig zur Kenntnis; noch in der Todeszelle geht er davon aus, vom Gouverneur begnadigt zu werden. Lamar Potts verlässt das Gefängnis noch vor der Hinrichtung.

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