Mops (Hund)

Mops (Hund)
Mops (Pug)
Mops (Hund)
(Kein Bild vorhanden)
FCI-Standard Nr. 253
Ursprung:

China

Patronat:

Großbritannien

Alternative Namen:

Pug, Carlin, Carlino, Doguillo

Gewicht:

ideal 6,3–8,1 kg

Varietäten:
  • Hellfalbfarben mit schwarzer Maske
  • Schwarz
  • Silber
  • Apricot mit schwarzer Maske
Liste der Haushunde

Der Mops ist eine von der FCI anerkannte englische Hunderasse (FCI-Gruppe 9, Sektion 11, Standard Nr. 253).

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Geschichtliches

Der Mops stammt vermutlich aus dem Kaiserreich China, wo er vor mehr als 2.000 Jahren aus doggenähnlichen Hunden herausgezüchtet wurde. Er galt als Kaiserhund und es war ein Privileg der Kaiser, ihn besitzen und anfassen zu dürfen. Man vermutet, dass Hunde, die nicht zur Weiterzüchtung geeignet waren, von den Züchtern teuer an das Volk verkauft wurden.[1]

Trotz seiner geringen Größe wird er zu den Molossern gezählt. Von dort breitete er sich in den Salons der Damen aus, von wo aus er auch als Beigabe in die Malerei gelangte, so zum Beispiel in das Bildnis der Marquesa de Pontejos von Francisco de Goya, oder als historischer Begleiter einige Berühmtheit erfuhr, wie zum Beispiel Fortuné, der Mops von Joséphine de Beauharnais; um 1900 wurde er dort von dem Pekinesen abgelöst. Ab 1918 kam es zu einem neuen Aufschwung seiner Rasse als Modehund.

Der Mops in seiner historischen Form ist durch Gemälde des Malers William Hogarth überliefert. In Brehms Tierleben von 1927 wird die ursprüngliche Kopfform besonders deutlich.

Beschreibung

Der Mops hat glattes, kurzes und weich-glänzendes Haar in den Farben einfarbig schwarz, silbergrau, verschiedene Nuancen beige (von weißgelb bis abricot), Grundfarbe in deutlichem Kontrast zu Abzeichen. Die Abzeichen am Kopf, die Maske, Stirnflecke und Muttermale an den Backen sind deutlich abgegrenzt und so schwarz wie möglich. Die kleinen Ohren fallen nach vorne und bilden ein sogenanntes Knopfohr, aber auch Rosenohren sind erlaubt. Im Rassestandard der FCI ist ein Idealgewicht von 6,3 bis 8,1 kg festgelegt.

Wesen

Dieser robuste, kompakte und kleine Hund ist ein angenehmer Begleithund. Die FCI beschreibt das Wesen so: Viel Charme, Würde und Intelligenz. Ausgeglichen, fröhlich und lebhaft.[2] Da er zu Übergewicht neigt, ist eine ausgewogene Ernährung ausgesprochen wichtig. Der Mops ist sehr mutig und unterschätzt oft Gefahrensituationen, z. B. auch mit anderen Hunden, da er ihm entgegengebrachte Aggressionen oft nicht richtig deuten kann. Da er sehr unaggressiv ist, kann er gut mit anderen Haustieren gehalten werden.

Gesundheit

Vergleich der Kopfform 2003 (links) und 1927 (rechts)

Der Mops ist eine brachycephale Rasse, das heißt, er hat einen rundlichen Kopf und eine kurze Schnauze mit leicht hervorstehenden Augen. Deshalb kommt es oft zu schwerwiegenden Problemen mit der Atmung, Verletzungen der Cornea durch ständige Reizung mit Haaren der Nasenfalte können ebenfalls vorkommen. Die „Pug-Dog-Enzephalitis“ ist eine rassespezifische entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die insbesondere beim Mops in etwa 1 % der Fälle vorkommt.[3] Züchterische Übertreibungen und Extremzucht können insbesondere beim Mops zu zahlreichen weiteren gesundheitlichen Problemen bis hin zu Erscheinungen von Qualzucht führen. In diesen Fällen stimmt oft die Relation der Größe der Muttertiere zu denen der Welpen nicht mehr. Die Welpen sind dann zu groß für die kleinwüchsigen Muttertiere und es kommt zu Gebärschwierigkeiten. Durch den zu kurzen Fang sind die Hündinnen manchmal nicht in der Lage, ihre Welpen abzunabeln. Fehlbildungen der Rute und damit einhergehende Probleme der Wirbelsäule können ebenfalls auftreten.

Der Mops in der Kultur

Wahrzeichen oder Symbolfigur

Mops in Brehms Tierleben, Small Edition 1927
  • In Bretten fand im Jahre 1504 eine Belagerung durch Ulrich von Württemberg statt, die der Sage nach nur durch einen Mops, das Brettener Hundle, beendet werden konnte. Auch heute wird das erfolgreiche Standhalten gegen die Belagerung noch mit dem Peter-und-Paul-Fest gefeiert. Der historische „Hundles-Brunnen“ mit dem Brettener Hundle gilt als Wahrzeichen der Stadt. Ferner ist ein Mops an einem Fresko der evangelischen Stiftskirche zu finden.
  • In Winnenden erinnert ein Denkmal an den Mops des Herzogs Karl Alexander von Württemberg. Dieser soll bei der Schlacht um Belgrad im Kampfgetümmel gegen die osmanischen Truppen im Jahr 1717 den Kontakt zu seinem Herrn verloren haben und allein zum Schloss Winnenthal bei Winnenden zurückgelaufen sein.
  • Ein Mops aus Porzellan war Symbolfigur des Mopsordens, einer Freimaurerloge aus dem 18. Jahrhundert.
  • An einem Denkmal in Herrenberg führt ein Mops eine Prozession an (Pendelschlag 2000 „Jerg Ratgeb, Köche und ein Mops“).
  • Dem Prinzen Wilhelm I. dem Schweiger von Oranien, Statthalter der Niederlande, soll ein Mops namens „Pompey“, der ihn nie verließ, im Heerlager zu Hermigny durch lautes Bellen das Leben gerettet haben. Dies soll Nachts im Jahre 1570 geschehen sein, als er in seinem Zelt schlief und durch das Bellen vor spanischen Schergen, die ihn ermorden wollten, gewarnt wurde.
  • Als Wilhelm III. und Maria II. im Jahr 1688 von Oranien nach England kamen, brachten sie ihre angebeteten Möpse mit, woraufhin die gesamte englische Aristokratie dem Mops verfiel.
  • Im italienischen Volkstheater, der Commedia dell'arte trat der Mops auf, anstelle eines Affen, der schwerer zu beschaffen war. Seine französische Bezeichnung Carlin verdankt er dem italienischen Schauspieler Carlo Bertinazzi, genannt Carlin, der im 18. Jahrhundert als Harlekin der Commedia dell´arte berühmt war und diesen Hund in Mode brachte.

Literatur

William Hogarth: Der Maler und sein Mops, Selbstporträt, 1745

Lieder

  • Als unser Mops ein Möpschen war, Volkslied mit Text von Hoffmann von Fallersleben; Die Erfurter Liedermaching-Combo Ingsteph & Ko vertonte den bekannten Text in einer Jazz-Parodie.
  • Ein Mops kam in die Küche, und stahl dem Koch ein Ei, Kinderlied, Verfasser unbekannt, Melodie des Carnevale di Venezia.

Zitate

Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos. Loriot

Einzelnachweise

  1. Der Mops, Herkunft. in Hans Räber: Enzyklopädie der Hunderassen. Bd 1. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1993, S.634. ISBN 3-440-06555-3
  2. Mops, Verhalten/Charakter (WESEN), in: FCI - Standard Nr. 253: Mops (Pug)
  3. Autoantikörper gegen Strukturen des zentralen Nervensystems bei steril-eitriger Meningitis-Arteriitis des Hundes. Dissertation. (PDF-Datei; 1,17 MB)
  4. Der Mops von Edelstein. Erzählung. In: Das Märchen aus: Johann Wolfgang von Goethe: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter. In: Projekt Gutenberg.

Literatur

  • Kendall Farr, Sarah Montague (Text), George Bennett (Fotos): Pugs in Public. Stewart, Tabori & Chang, New York 1999. ISBN 1-55670-939-0
  • Katharina von der Leyen (Text), Enver Hirsch (Fotos): Der Mops - Ein Wunder der Natur. Knesebeck, München 2005. ISBN 3-89660-310-8
  • Christina A. Veldhuis: Der Mops. Praktische Ratschläge für Haltung, Pflege und Erziehung. 3. Aufl. Parey, Berlin 1997. ISBN 3-8263-8461-X
  • Evelyn Winckelmann: Mops. PraxisRatgeber Hunde. PR 06. Bede, Ruhmannsfelden 2003. ISBN 3-89860-015-7
  • Stefan Osterhaus: Comeback der rennenden Knautschzone. In kultur-Spiegel. 15. Juni 2006.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Mops – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikiquote: Mops – Zitate
 Commons: Mops – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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