Moon 44

Moon 44
Filmdaten
Originaltitel Moon 44
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1990
Länge 86 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Roland Emmerich
Drehbuch Oliver Eberle,
Dean Heyde
Produktion Roland Emmerich,
Dean Heyde
Musik Joel Goldsmith
Kamera Karl Walter Lindenlaub
Schnitt Tomy Wigand
Besetzung

Moon 44 ist ein Science-Fiction-Film, der von Roland Emmerich produziert wurde. Er beanspruchte ein geringes Budget und war der letzte in Emmerichs schwäbischer Heimat entstandene Film. Er wurde komplett innerhalb eines knappen halben Jahres in einer ausgedienten Panzerfabrik in Renningen bei Leonberg abgedreht.[1] Zur Seite standen Emmerich dabei Dean Heyde als Produktionsleiter, der bereits bei Hollywood Monster im Stab war, sowie erstmals der Modellbauer und Tricktechniker Volker Engel, der später mehrere Auszeichnungen für seine Special Effects bei Independence Day erhielt. Mit 180.000 Besuchern blieb Moon 44 unterhalb der mit Joey gesetzten 400.000-er Marke.[2]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im Jahr 2038 sind alle Rohstoffvorkommen der Erde erschöpft, die Menschheit hat daher damit begonnen, in den Tiefen des Alls nach Rohstoffen zu suchen. Fündig wurde man auf Monden von Planeten außerhalb des Sonnensystems, welche größtenteils unbewohnbar sind und das Erz daher von automatischen Förderrobotern abgebaut wird, welche auch als Personentransporter dienen. Der Abbau und Abtransport – sobald die Speicher voll sind, startet der Förderroboter seinen Rückflug zur Erde – erfolgt ebenfalls automatisch.

Allen voran betreibt die Galactic Mining Corporation den Abbau der Rohstoffmonde; deren größter Konkurrent – Pyrite – schreckt aber nicht davor zurück, mit Gewalt an Rohstoffe bzw. Förderanlagen zu kommen. Nachdem die Monde 51, 47 und 46 erst kürzlich von Pyrite angegriffen und die gesamte Crew der Galactic Mining Corporation dabei getötet wurde, lässt sich ein Angriffsmuster von Pyrite erkennen – demzufolge wird sich der nächste Angriff auf dem titelgebenden Mond 44 ereignen.

Da einige der Förderroboter auf dem Rückweg von Mond 44 verschwunden sind, wird ein Agent der Inneren Sicherheit – Felix Stone (Michael Paré) - darauf angesetzt, den Verbleib der Förderroboter zu klären. Als Gegenleistung bietet man ihm an, ihn von seinem Vertrag bei der von ihm ungeliebten Inneren Sicherheit zu befreien. Aufgrund der extremen Wettersituationen der Rohstoffmonde und der damit einhergehenden Todesfälle werden neue Piloten gesucht, welche den letzten verbleibenden Rohstoffmond 44 gegenüber Pyrite verteidigen sollen. Aus Mangel an Freiwilligen werden verurteilte Sträflinge dazu verpflichtet: Dienst als Kampfpilot und Straferlass oder zurück ins Gefängnis. Somit wird Stone undercover mit einem Trupp Häftlinge in die Anlage von Moon 44 eingeschleust, der diensthabende Stationskommandant Major Lee (Malcolm McDowell) jedoch davon informiert.

Aufgrund der extremen Wettersituation und den engen Felsschluchten auf Mond 44 werden Kampfhubschrauber zur Verteidigung eingesetzt. Ein Flugteam besteht immer aus einem Piloten und einem Navigator, welcher den Piloten von der Basis aus durch die nebeligen Schluchten des Mondes leitet. Auf diese Weise lernt Stone seinen Kontaktmann, den Navigator Tyler (Dean Devlin) kennen, welcher zuvor Galactic Mining über das Verschwinden der Förderroboter informiert hatte. Tyler vermutet, dass die Förderroboter gestohlen wurden, indem die Zieldestination der Flugcomputer geändert wurde – die Roboter fliegen somit nicht zurück zur Erde, sondern zu einem anderen Ort. Es stellt sich bald heraus, dass die leitenden Köpfe der Station – Major Lee und Master Sergeant Sykes (Leon Rippy) - in das Verschwinden der Förderroboter verwickelt sind. Nachdem Lee von Galactic Mining informiert wurde, dass Stone ein Undercover-Agent ist, und Stone den beiden Verschwörern langsam auf die Spur kommt, versucht Lee, Stone bei einem „Unfall“ aus dem Weg zu räumen. Bei einem simulierten Duell zwischen Stone und seinem Widersacher Jake O’Neill (Brian Thompson) rüstet Sykes O’Neill’s Helikopter mit scharfer Munition aus – Stone entkommt dem Anschlag aber knapp.

Einige Zeit später ertappt Stone Sergeant Sykes auf frischer Tat dabei, wie er den Flugcomputer eines Förderroboters kurz vor dessen Start umprogrammiert. Sykes attackiert Stone mit einer Feueraxt, wird aber von Major Lee erschossen. Lee gibt sich überrascht und beschuldigt den toten Sykes, alleine für die verschwundenen Roboter verantwortlich zu sein, übergibt Stone jedoch – aus „firmentechnischen Gründen“ nicht den umprogrammierten Flugcomputer.

Nachdem Stone nun anscheinend den Fall gelöst hat, bereitet er sich auf die Rückreise zur Erde vor, wird jedoch vom vorausgesehenen Angriff von Pyrite auf Mond 44 überrascht. Major Lee sabotiert die Alarmsysteme, sodass die Crew nicht über den Angriff informiert wird. Ursprünglich sollten die Förderroboter im Falle eines Angriffs automatisch, auch ohne die Crew, den Rückflug zur Erde antreten – Lee, welcher in Wahrheit für Pyrite arbeitet, programmiert alle Förderroboter um, sodass sie nicht zur Erde zurückkehren, sondern zu einem geheimen Sammelpunkt, an dem alle verschwundenen Roboter „frei Haus für Pyrite“ geparkt sind.

Nachdem Stone und Tyler Lee dabei beobachtet haben, dass er die Alarmsysteme sabotiert, reaktiviert Tyler den Alarm während sich Stone der ersten Angriffswelle von Pyrite-Kampfdrohnen entgegenstellt, auf Dauer ist der Widerstand gegen die Übermacht von Pyrite jedoch aussichtslos. Stone findet einen letzten Förderroboter, der noch nicht umprogrammiert wurde, und informiert die restliche Crew über diese Fluchtmöglichkeit. Da aber ein Pilot und ein Navigator zurückbleiben müssen, um die Flucht der anderen zu decken, stellen sich O’Neill und der Navigator Cookie (Stephen Geoffreys) dieser Aufgabe.

Währenddessen überrascht die Flugtrainerin Morgan (Lisa Eichhorn) Lee dabei, wie er den letzten Förderroboter umprogrammieren und alle Spuren des Diebstahls mit einer Bombe beseitigen will. Er nimmt sie als Geisel und wird zusammen mit dem zurückgekehrten Stone in einem Fahrstuhl eingesperrt – durch den weiterlaufenden Angriff von Pyrite entkommen Stone und Morgan, Lee bleibt jedoch mit der Bombe im Fahrstuhl gefangen und wird durch die Explosion getötet.

O’Neill und Cookie kommen bei der Verteidigung der flüchtenden Crew ums Leben, die restliche Mannschaft kann aber mit dem letzten verbleibenden Förderroboter von Mond 44 flüchten. Nachdem Stone nach seiner Rückkehr zur Erde den Vorsitzenden von Galactic Mining über den Verrat von Lee informiert und die Firmenpolitik, dass die Förderroboter wichtiger sind als die Crew, angeprangert hat, verlässt er den Raum, um sich einen neuen Job zu suchen.

Kritiken

„Schlicht gestrickte Sci-Fi-Action vom ‚deutschen Spielberg‘ Roland Emmerich (‚Joey‘, ‚Hollywood Monster‘), der sich einmal mehr als geschickter Bastler und fleißiger Plünderer großer Genre-Vorbilder erweist. Mit geringem Budget und viel Phantasie wurde im heimischen Sindelfingen futuristisches Weltraum-Ambiente in Schaumpolystyrol gegossen.“

Videowoche

Trivia

  • Ursprünglich sollte der Film „Wings“ heißen, doch weil es bereits einen US-Stummfilm dieses Titels gibt, ging man zu erwartendem Titelschutz-Ärger aus dem Weg.[3]
  • Die durchwegs schlechten Kritiken zu Moon 44 waren Anlass für Emmerichs Schritt nach Hollywood.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinz Heinemann (Text), Wilhelm Mierendorf (Fotos): „Filmszenen im Heckengäu: Der heiße Kampf auf einem fremden Stern“, Stuttgarter Zeitung, 18. Februar 1989
  2. ebd.
  3. ebd.
  4. Rolf Giesen: „Der Herr der Dinge. Spezielle Effekte: Volker Engel zeigt, wie man Kino-Welten schafft, ohne zig Millionen zu verpulvern“, Die Welt, 18. Dezember 2002 (auch online: http://www.welt.de/print-welt/article304581/Der_Herr_der_Dinge.html)

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