Monumenta Nipponica

Monumenta Nipponica

Monumenta Nipponica ist eine japanologische wissenschaftliche Zeitschrift, die durch Peer-Review überprüfte Artikel und Buchrezensionen über Themen zur japanischen Gesellschaft, Kultur, Geschichte, Religion, Literatur, Kunst, Anthropologie und anderen Themen mit Bezug zur Japanologie und anderen Asienwissenschaften veröffentlicht. Ihre Beiträge sind hauptsächtlich in englischer Sprache verfasst.

Sie ist mit der Sophia-Universität in Tokio verbunden. Bis 2007 erschien sie vierteljährlich, seit 2008 halbjährlich jeweils im Mai und November. Jede Ausgabe umfasst drei bis vier Hauptartikel zu Forschungsarbeiten der Artikelautoren sowie etwa zehn bis 15 Rezensionen aktueller japanbezogener Bücher.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Monumenta Nipponica war eine der frühesten Zeitschriften in einer westlichen Sprache, die sich ausschließlich japanologischen Themen widmete. Sie wurde 1938 durch eine Gruppe hauptsächlich europäischer Gelehrter an der Sophia-Universität gegründet. Die ersten Bände zeigen eine deutliche Verbindung der Autoren mit den Jesuiten, da sich eine große Zahl der frühen Artikel mit den Beziehungen zwischen dem Japan des „christlichen“ Jahrhunderts (1550-1650) und der Katholischen Kirche befassen. Dieser augenscheinliche Bias beschränkte die Themen jedoch nicht nur auf diese Fragen, so dass auch Artikel zu Literatur, Kunst, Geschichte, Philosophie, Wissenschaft, Ethnologie, Linguistik, Musik und Politik erschienen.

Während das äußere Erscheinungsbild der Zeitschrift bis heute mehr oder weniger erhalten blieb, veränderte sich der Inhalt. Von den 1950er Jahren an ersetzte Englisch andere Sprachen (hauptsächlich Deutsch), eine Verschiebung der Themen weg von der früheren Schwerpunktsetzung auf die Beziehungen Japans zur katholischen Kirche fand statt, das Verhältnis verschob sich auch von Artikeln hin zu mehr Reviews.

Rolle

Seit ihrer Gründung blieb Monumenta Nipponica eine der wichtigen Zeitschriften der Japanologie. Ihre Stärke liegt besonders in den Themengebieten Literatur, Geschichte und Religion. Die Buchrezensionen – oft von führenden Gelehrten des jeweiligen Gebietes – sind für Japanologen von Bedeutung, da sie es erlauben, die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet zu verfolgen.

Die Herausgeber geben zusätzlich zum englischen Text in den Fußnoten Kanji für japanische und chinesische Wörter und Bezeichnungen im Text sowie umfangreichen Zitate aus den Originaltexten an.

Zusätzlich enthält die Zeitschrift regelmäßig einen kurzen Abschnitt für Korrespondenz, der ein offenes Forum für die wissenschaftliche Debatte bietet. Eine gelegentliche Sektion "Brief Notes" bietet Information von aktuellem Interesse, wie z. B. Statistiken. Anmerkungen zum Autor stehen in der Regel am Anfang jedes Artikels. Neben den anerkannten Experten bietet es auch Platz für Arbeiten neuer Wissenschaftler.

Ältere Ausgaben von Monumenta Nipponica sind bei JSTOR erhältlich, die neueren Ausgaben über die Onlinedatenbank Project Muse.

Herausgeber

  • Band 1–6 (1938–1943) – J. B. Kraus (Gründer)
  • Band 7–17 (1951–1962) – Wilhelm Schiffer
  • Band 18 (1963) – Wilhelm Schiffer, Francis Mathy
  • Band 19–23 (1964–1968) – Joseph Pittau
  • Band 24–25 (1969–1970) – Edmund R. Skrzypczak
  • Band 26–51 (1971–1996) – Michael Cooper
  • Band 52 (1997) – Michael Cooper, Kate Wildman Nakai
  • Band 53 (seit 1998) – Kate Wildman Nakai

Weblinks

Quellen


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Monumenta Nipponica —   Discipline Japanese studies Edited by Mark R. Mullins …   Wikipedia

  • Но — У этого термина существуют и другие значения, см. Но (значения). Но[к. 1] (яп. 能 но:?, мастерство, умение, талант)  японское театральное драматическое искусство с более чем шестивековой историей[3] …   Википедия

  • Fujiwara no Teika — A portrait of Teika by Kikuchi Yōsai (菊池 容斎) Born 1162 Kyoto, Japan Died September 26, 1241( …   Wikipedia

  • Otogizōshi — This article deals with medieval Japanese illustrated short stories; for the anime series, see Otogi Zoshi (anime). Illustration from otogizōshi tale, published c. 1725 Otogizōshi (御伽草子, otogi zōshi …   Wikipedia

  • Agatanushi — Kabane (jap. 姓) waren erbliche Standestitel im historischen Japan, die Rang und politischen Standort definierten. Es gab 24 solcher Titel im ursprünglichen System, nach der Reform von 684 noch acht. Inhaltsverzeichnis 1 Kabane alter Zeit 2 Kabane …   Deutsch Wikipedia

  • Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit — Die Eingehung der Ehe (jap. 結婚, kekkon, oder 婚姻, kon’in) war in Japan historisch immer ein Bund, der das Fortbestehen der Familie (Linie), d. h. die Erzeugung von Stammhaltern, sicherstellen sollte. Das individuelle Bedürfnis der Heiratenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Liebenthal — Walter Liebenthal[1] (1886 1982) fue un filósofo y sinólogo alemán especializado en Budismo Chino. Tradujo varios trabajos filosóficos del Pali, del Sánscrito, y especialmente del Chino al Alemán. Basándose en su intensa investigación sobre… …   Wikipedia Español

  • Walter Liebenthal — Walter Liebenthal, 1968 Walter Liebenthal[1] (* 1886 in Königsberg, Ostpreußen; † 1982), war ein deutscher Philosoph und Sinologe, der sich auf chinesischen Buddhismus spezialisiert hatte. Er übersetzte zahlr …   Deutsch Wikipedia

  • Imagawa Sadayo — was a renowned Japanese poet and military commander who served as tandai ( constable ) of Kyūshū under the Ashikaga Bakufu from 1371 to 1395. His father, Imagawa Norikuni, had been a supporter of the first Ashikaga Shogun, Ashikaga Takauji, and… …   Wikipedia

  • Matsudaira Sadanobu — In this Japanese name, the family name is Matsudaira . Matsudaira Sadanobu Portrait of Matsudaira Sadanobu 3rd Lord of Shirakawa …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”