Montessori-Pädagogik

Montessori-Pädagogik

Die Montessoripädagogik ist eine von Maria Montessori im Jahre 1906 eingeführte Bildungs-Methodik und Bildungsphilosophie für Kindergärten und Schulen. Die Montessoripädagogik beruht auf offenem Unterricht im Gegensatz zur geschlossenen Methode, wie z. B. Frontalunterricht. Diese Pädagogik kann als experimentell - im Gegensatz zur ideologischen Pädagogik - bezeichnet werden, in dem Sinn, dass die Beobachtung des Kindes den Lehrenden dazu führt, die passenden didaktischen Techniken anzuwenden, um den Lernprozess maximal zu fördern. Der Grundgedanke der Montessoripädagogik wird meistens mit dem Motto „Hilf mir, es selbst zu tun“ zusammengefasst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Maria Montessori

Maria Montessori
Demonstration von Montessori-Prinzipien 1929 in Berlin
Hauptartikel: Maria Montessori

Gegründet wurden die Montessori-Schulen von Maria Montessori, die 1870 in Italien geboren wurde und dort als eine der ersten Frauen ein Medizinstudium mit Promotion abschloss. Maria Montessori kam aus gutbürgerlichem Haus, war christlich und zudem weit gereist. Sie zeigte starkes Engagement für die Frauenrechte sowie allgemein für die Achtung der Persönlichkeitsrechte eines jeden Menschen. In einem Krankenhaus, auf der psychiatrischen Station, arbeitete Maria Montessori mit angeblich schwachsinnigen Kindern, wobei sie im Laufe der Therapie feststellen konnte, dass diese Kinder nicht schwachsinnig waren, sondern ihnen bislang lediglich jegliche Förderung gefehlt hatte. Maria Montessori entwickelte spezielle Arbeitsmaterialien, um die Kinder zu stimulieren, das „Sinnesmaterial“. Durch die Stimulierung der Sinne der Kinder gelang es, sie neugierig zu machen und ihre Aufmerksamkeit auf das Arbeitsmaterial zu lenken.

Casa dei Bambini (Kinderhaus)

Maria Montessori gründete 1907 in San Lorenzo, einem Armenviertel von Rom, die erste Casa dei Bambini („Kinderhaus“), in dem zum Teil verwahrloste Kinder der sozialen Unterschicht betreut wurden.[1] Die Kinder lernten hier mit großem Erfolg binnen kürzester Zeit Rechnen und Schreiben. Hier verwirklichte Montessori erstmalig ihre Vorstellungen von Bildung und erweiterte ihre Methode.

Montessorischule in Jena

Die erste deutsche Montessorischule wurde zu Pfingsten 1923 in Jena in der ehemaligen Grundschule von Wenigenjena gegründet. Sie bestand bis 1929 und wurde dann von der nationalsozialistisch bestimmten Landesregierung von Thüringen verboten und geschlossen. Das meist von den Eltern hergestellte Montessorimaterial wurde der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität übergeben.

Philosophie

Die Montessorimethode wird oft als eine Philosophie beschrieben, die das Kind und seine Individualität in den Mittelpunkt stellt. Dr. Montessori glaubte an den Eigenwert des Kindes. Vergleiche mit traditionellen Standardnormen sind in der Montessoripraxis nicht erwünscht. Stattdessen meinen Montessori-Befürworter, dass Kinder frei lernen sollten, ohne Behinderung und Kritik. Dr. Montessori glaubte, dass sowohl Belohnungen als auch Strafen schädlich sind für die innere Einstellung des Menschen, dass Kinder ganz natürlich aus ihrer eigenen Motivation lernen wollen. Vor allem deshalb, weil es in ihrer Natur liegt, am (erwachsenen) Leben teilhaben zu wollen.

Die Montessorimethode konzentriert sich als Pädagogik auf die Bedürfnisse, Talente und Begabungen des einzelnen Kindes. Montessori-Lehrer und -Pädagogen sind der Meinung, dass Kinder am besten in ihrem eigenen Rhythmus und in ihrer eigenen Art lernen. Kinder werden dazu ermutigt, das Tempo, das Thema und die Wiederholung der Lektionen selbstständig zu steuern. Dabei wird zugrunde gelegt, dass jede Abweichung vom Ideal des göttlichen Kindes eine Störung darstellt, die durch Einsatz von Lernmethoden behoben (normalisiert) werden kann.

Das Leitmotiv der Methode ist die Pflege der natürlichen Freude des Kindes am Lernen. Nach Montessori stellt diese Freude am Lernen einen Kernbestandteil des Wesens eines jeden Kindes dar. Mit Respekt und Achtung unterstützt und angeleitet führt sie zu einer Entwicklung einer in sich ruhenden und ausgeglichenen Persönlichkeit.

Kinder, die in ihrem eigenen Rhythmus und den eigenen Interessen folgend lernen, erleben Selbstvertrauen und Selbstständigkeit und verinnerlichen das Gelernte so am besten.

Selbstständigkeit wird durch die Arbeiten des täglichen Lebens (Fähigkeiten, die direkt im praktischen Leben anwendbar sind) unterstützt. Montessori-Kindergartenkinder lernen (in erster Linie durch Nachahmung) sich anzuziehen, sich selbst zu waschen, den Esstisch vorzubereiten usw. Die Kinder können sich meist selbst aussuchen, mit wem sie gemeinsam arbeiten und auch woran sie arbeiten möchten. Sie setzt dabei immer ihren Schwerpunkt auf den Lernenden als Führer seiner eigenen Entwicklung hin zum Ideal.

Für Maria Montessori ist es vorrangig, dem Kind die Möglichkeiten zu bieten, in einer vorbereiteten Umgebung, die an seine psychologischen Bedürfnisse angepasst ist, sich mit allen seinen Sinnen zu entfalten. Dabei ist es besonders wichtig, dass sich die Lehrenden auch als Lernende begreifen und den eigenen Rhythmus jedes Kindes berücksichtigen und dieses in erster Linie versuchen wahrzunehmen und zu erkennen, womit sich das Kind auseinandersetzt. Zum Beispiel kann es sein, dass ein Kind nicht mit den dafür vorgesehenen (von Montessori entwickelten) Materialien Mathematik anwendet, sondern dies beim Messen, beim Bau einer Maschine tut. Um die gegenseitige Beeinflussung der zwei Lernenden (Kind und Begleiter) nicht in unerwünschte Richtungen gleiten zu lassen ist es unbedingt erforderlich Supervision einzusetzen.

Grundzüge der Montessori-Pädagogik

Der kindliche Entwicklungsprozess gliedert sich nach Montessori in drei Phasen: Erstes Kindheitsstadium (0 bis 6 Jahre), Zweites Kindheitsstadium (6 bis 12 Jahre) und Jugendalter (12 bis 18 Jahre), die jeweils einen deutlichen neuen Entwicklungsabschnitt darstellen. Die erste und dritte Phase werden jeweils weiter in dreijährige Unterphasen eingeteilt.

Die Phase des Ersten Kindheitsstadiums (0-6 Jahre) ist laut Montessori die wichtigste Zeit des Lebens, da sich in dieser Zeit die Persönlichkeit und Fähigkeiten des Kindes formen. Montessori versteht die ersten sechs Lebensjahre des Kindes als eine zweite embryonale Wachstumsphase, in der sich Geist und Psyche des Kindes entwickeln. Während ein Erwachsener bestimmte Umweltreize filtern kann, absorbiert ein Kind seine Umwelt; diese wird Teil der Persönlichkeit des Kindes.

Die zweite Phase (6-12 Jahre) bezeichnet sie als „Stabile Phase“.

Während seiner Entwicklung durchläuft das Kind sogenannte „sensible“ oder „sensitive Perioden“. In solchen Phasen ist das Kind in besonderer Weise empfänglich für bestimmte Anreize aus der Umwelt, zum Beispiel im Zusammenhang mit Bewegung, Sprache oder sozialen Aspekten. Findet das Kind während einer sensiblen Phase eine Beschäftigung, die genau seine Bedürfnisse anspricht, ist das Kind zu einer tiefen Konzentration fähig, die als Polarisation der Aufmerksamkeit bezeichnet wird. In einer solchen Phase tiefer Konzentration lässt sich das Kind nicht von anderen Reizen ablenken – es durchläuft einen Erkenntnisprozess, der nicht nur sein Denken, sondern laut Montessori seine gesamte Persönlichkeitsentwicklung positiv beeinflusst. Montessori prägt für diesen Prozess den Begriff der „Normalisation“, d. h. dem Wiederherstellen der wahren positiven Möglichkeiten, über die das Kind von Natur aus verfügt, die aber bei einer unangemessenen Behandlung durch die Erwachsenen verbogen werden ("Deviationen"). "Und von nun an" - resümiert Montessori - "war es mein Bestreben, Übungsgegenstände zu suchen, die die Konzentration ermöglichen; und ferner studierte ich gewissenhaft, welche Umgebung die günstigsten äußeren Bedingungen für diese Konzentration bietet. So begann sich meine Methode aufzubauen." [2]

Entscheidend für die Entwicklung von Montessoris Pädagogik und Lehrmaterialien ist die Beobachtung, dass eine der wichtigsten sensiblen Phasen jedes Kindes jene der „Verfeinerung der Sinne“ ist. Jedes Kind hat einen natürlichen Drang alles zu berühren, zu riechen, zu schmecken. Montessori leitet aus dieser Beobachtung ihre Erkenntnis ab, dass der Zugang zum kindlichen Denken nicht auf abstraktem Wege, sondern grundsätzlich über die Sinne des Kindes erfolgt. Greifen und Be-greifen werden zur Einheit im Lernprozess. In dieser Sichtweise zeigt sich Montessori stark beeinflusst von den Arbeiten Jean Itards und Edouard Séguins. Des Weiteren sind in vielen wesentlichen Aspekten Parallelen zur Kentenich-Pädagogik zu entdecken, vor allem der Satz „Freiheit so viel wie möglich, Grenzen so viel wie nötig“ findet sich bei Maria Montessori und Josef Kentenich. Die beiden Methoden sind aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohne gegenseitige Kenntnis und Beeinflussung entstanden.

Aufbauend auf dieser Erkenntnis entwickelt Montessori ihre Lehrmaterialien, die grundsätzlich immer die kindlichen Sinne ansprechen. Ihr mathematisches Material beispielsweise erlaubt dem Kind, durch Berühren und Halten einer Perle sowie eines Blocks aus 1000 Perlen einen sinnlichen Eindruck der mathematischen Größen 1 oder 1000 zu bekommen, lange bevor das Kind ein abstraktes Verständnis für Zahlen dieser Größe entwickelt.

Die dritte Phase, das Alter von 12 bis 18, unterscheidet sich nach Montessoris "Erdkinderplan" stark von den vorhergehenden. Einen Überblick gibt Meisterjahn-Knebel[3]: Das Kind erfährt im Alter zwischen 12 und 18 eine radikale Umwandlung. Die vielen physischen und psychischen Veränderungen in diesem Alter führen zu einer tiefen Verunsicherung. Gleichzeitig beginnen Jugendliche, sich als Teil der Gesellschaft zu fühlen und wollen von dieser anerkannt werden. Nach Montessori stehen nun folgende Bedürfnisse des Jugendlichen im Vordergrund und sollen in der Schule erfüllt werden: Die Jugendlichen müssen sich beschützt fühlen können und sie müssen lernen, die Rolle des Menschen in der Gesellschaft zu begreifen. Wichtig ist auch die Stärkung des Selbstvertrauens und die Entwicklung eines Gefühls für die eigene Würde. Montessori spricht von dieser Lebensphase auch als Epoche der sozialen Sensibilität, die Jugendlichen möchten in sozialen Beziehungen leben, soziale Verantwortung übernehmen und als unabhängige Personen ernst genommen werden. Montessori schlug deshalb vor, Jugendlichen vorbereitete Umgebungen auf dem Lande zu schaffen, in denen sie das unabhängige Leben in Gemeinschaft erfahren können. Dort sollen sie sowohl intellektuell lernen (auf einer abstrakteren Basis als in den vorhergehenden Lebensphasen), als auch praktisch arbeiten und auch die Erfahrung machen, Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen.

Kosmische Erziehung

Kosmische Erziehung ist das bildungstheoretische Modell der Montessoripädagogik. Dabei geht es ihr um die pädagogische Umsetzung der schon bei den Griechen behaupteten Erkenntnis, dass der Mensch als Mikrokosmos Teil eines kosmischen Ganzen, des Makrokosmos, ist und dass seine Schöpfungsaufgabe darin besteht, an der Realisation eines universellen "kosmischen Plans" mitzuwirken. Die Schöpfung ist nach Montessoris Auffassung jedoch noch nicht vollendet, alle Wechselbeziehungen sollen am Ende eine große Einheit bilden. Damit das gelingt, hat jedes Lebewesen eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Der Mensch mit seiner Intelligenz, kann sich dieser Aufgabe bewusst werden, im Gegensatz zum Tier; er verändert die Natur zur Kultur und nimmt daher eine besondere Position ein. Er darf nicht auf Kosten anderer handeln, sondern als Teil der Schöpfung. Im Rahmen der Kosmischen Erziehung nach Montessori lernt das Kind daher Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein, um seine „kosmische Aufgabe“ erfüllen zu können. Um dem Kind in der Zeit, in der es an den großen Zusammenhängen besonderes Interesse hat (Sensible Phase), das „kosmische Prinzip“ näher zu bringen, bildet die Kosmische Erziehung die Basis des Schulunterrichts in Montessori-Schulen für 6- bis 12-jährige Kinder (Primarstufe 1 und 2).

Die vorbereitete Umgebung

Die vorbereitete Umgebung ist ein wichtiger Bestandteil der Montessoripädagogik. Ohne diese kann Montessoripädagogik nicht funktionieren. Die vorbereitete Umgebung dient dazu, dem Kind die Möglichkeit zu geben sich nach und nach vom Erwachsenen zu lösen, von ihm unabhängig zu werden. Daher muss die Umgebung des Kindes nach M. Montessori angemessen sein. So ist die Einrichtung in einem Montessorikinderhaus bzw. Schule auf die Proportionen des Kindes abgestimmt. Stühle und Tische können von den Kindern selbst getragen werden. Die Kinder können sich den Ort aussuchen an dem sie arbeiten möchten. Weil das Rücken der Stühle anfangs Krach macht, geht Montessori davon aus, dass dies der Schulung der Motorik der Kinder dient. Sie sollen dadurch lernen, die Gegenstände möglichst leise zu tragen, damit sie andere Kinder beim Arbeiten nicht stören. Die Umgebung ist schön und elegant, in Kinderhäusern wird zerbrechliches Porzellan verwendet. Das Kind soll dadurch Geschicklichkeit und Wertschätzung für die Dinge erlernen. Das Material steht frei, in Augenhöhe der Kinder im Regal. Es hat Aufforderungscharakter. Jedes Material ist nur einmal da. Die Kinder sollen damit soziales Verhalten durch Rücksichtnahme auf andere Kinder erlernen. Die Kinder pflegen diese Umgebung selbst. Dadurch haben sie die Möglichkeit unabhängiger von Erwachsenen zu werden.

Die Rolle des Erwachsenen in der Montessori-Pädagogik

Vom Moment seiner Geburt strebt das Kind nach Freiheit und Unabhängigkeit vom Erwachsenen. Montessori beschreibt diesen Prozess als ein biologisches Grundgesetz menschlichen Lebens. Ebenso wie der kindliche Körper seine Fähigkeiten entwickelt und dem Kind Bewegungsfreiheit gibt, so ist der Geist des Kindes erfüllt von Lernhunger und geistiger Autonomie.

In diesem Prozess kann der Erwachsene zum Verbündeten des Kindes werden und dem Kind eine Umgebung bereiten, die auf die Bedürfnisse und den Lernhunger des Kindes ausgerichtet ist. Das Selbstverständnis des Erwachsenen in der Montessori-Pädagogik ist das eines Helfers, der dem Kind den Weg zur Selbstständigkeit ebnet, gemäß Montessoris Leitwort „Hilf mir, es selbst zu tun“. Der Prozess des Lernens und der Erkenntnis geschieht im Kind, das Kind ist sein eigener Lehrer. Der Erwachsene muss lernen, das Kind zum Lernen hinzuführen um sich dann zurückzunehmen und letztlich als Beobachter den kindlichen Erkenntnisprozess zu begleiten.

Da jedes Kind individuell sensible Phasen durchläuft, ist der Lehrplan in einem Montessori-Kinderhaus oder einer Montessori-Schule auf das individuelle Kind ausgerichtet. Der Lehrer ist geschult, sensible Phasen des Kindes zu erkennen und das Kind zu Aktivitäten hinzuführen, die sein Interesse wecken sollten. Grundsätzlich hat aber das Kind die Freiheit, sich seine Arbeit selber auszusuchen.

Kritik an der Pädagogik Maria Montessoris

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  • Begriffe wie "Arbeit", "Normalisation", "deviante Charakterzüge", "kosmische Erziehung" sind missverständlich
  • Geschichte der Rezeption ist zu untersuchen (Italienischer Faschismus, Mussolini)
  • Darstellen neuerer Forschungen und Diskussionen innerhalb der Montessori-Pädagogik
  • Global formulierter Vorwurf: Die Kreativität der Kinder wird eingeschränkt (im künstlerischen Rahmen, aber auch in der Bewegungserziehung)
  • Aus dem Text geht nicht immer klar hervor, was die einzelnen Vorwürfe sind, und ob sie aus der Sicht der Montessoripädagogik auch zutreffen

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Es gibt verschiedene Arten von Kritik an der Montessori-Pädagogik. Allgemein werde die kindliche Phantasie durch die Begründerin Maria Montessori zu negativ gesehen. Das im Rahmen der Montessori-Pädagogik vorverlegte lesen und schreiben lernen wird kritisiert. Diese Materialien seien so lange nach ihrer Entwicklung nach Meinung einiger Wissenschaftler nicht mehr zeitgemäß. Die klassische Vorgehensweise nach dem Prinzip der Imitation (Lernen am Modell) kann angeblich dem veränderten und moderneren Bild von Lernen, das viel konstruktivistischer ausgelegt ist, nicht standhalten. Neuere Erkenntnisse wie das Konzept der Spiegelneuronen messen dem Imitationslernen allerdings wieder einen höheren Stellenwert bei. Dies steht auch nicht im Gegensatz zum Konstruktivismus. Somit bleibt Maria Montessoris Arbeit auch heute hochaktuell.

Der künstlerische Bereich wurde von Montessori eher stiefmütterlich behandelt, die Kreativitätserziehung steckte für Kinder am Beginn des 20. Jahrhunderts noch in den Kinderschuhen. Es ist eine große Herausforderung an die Erziehungsperson, die kreativen Intentionen zum Selbstausdruck (wie zum Beispiel sich malerisch auszudrücken oder zu singen) in eine gut zugängliche Umgebung zu verpacken, so dass Kinder auch zu diesen Bereichen die Möglichkeit einer freien Wahl vorfinden.

Bekannte Montessori-Schüler

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Gegenwart

Montessori-Einrichtungen in Deutschland Mitte der 1990er Jahre

In Deutschland arbeiten über 600 Kitas nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik, ca. 300 Grundschulen und ca. 100 weiterführende Schulen. Die meisten Einrichtungen sind in freier Trägerschaft.[7]

Anfang der 70er Jahre wurde im indischen Dharamsala nach intensiver Recherche für das dortige tibetisches Schulsystem die Montessori-Pädagogik eingeführt. In Dharamsala existiert eine eigene Betreuung für tibetische Waisen- und Flüchtlingskinder. Seit 1979 kommen jedes Jahr zwischen 700 und 1500 Kinder aus Tibet nach Indien.[8]

Literatur und weiterführende Medien

Pädagogische Schriften Maria Montessoris

  • Antropologia pedagogica (1910)
  • Über die Bildung des Menschen (1949)
  • Kinder sind anders (1936)
  • Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter. Nach den Grundsätzen der wissenschaftlichen Pädagogik methodisch dargelegt. (1909)

Sekundärliteratur

  • Winfried Böhm, Birgitta Fuchs: Erziehung nach Montessori. Bad Heilbrunn 2004
  • Ingeborg Hedderich: Einführung in die Montessori-Pädagogik. Theoretische Grundlagen und praktische Anwendung. München, Basel: E. Reinhardt 2005. ISBN 978-3-497-01788-1
  • Helene Helming: Montessori- Pädagogik. Ein moderner Bildungsweg in konkreter Darstellung. Herder-Verlag, Freiburg 2002. 207 Seiten. ISBN 3-451-26770-5
  • Hildegard Holtstiege: Modell Montessori - Grundsätze und aktuelle Geltung der Montessori-Pädagogik. 12. erw. Aufl., Freiburg 2000
  • Harald Ludwig (Hrsg.): Erziehen mit Maria Montessori - Ein reformpädagogisches Konzept in der Praxis. 5. überarb. und erw. Aufl., Freiburg 2003
  • Hans Dietrich Raapke: Montessori heute - Eine moderne Pädagogik für Familie, Kindergarten und Schule. Reinbek 2001
  • Ulrich Steenberg: Kinder kennen ihren Weg. Ein Wegweiser zur Montessori-Pädagogik. Klemm & Oelschläger, 6. Aufl., Münster, Ulm 2003, ISBN 978-3-9802739-1-6
  • Maria Montessori: Kinder sind anders. Stuttgart 1952
  • Ulrich Steenberg (Hrsg.): Handlexikon zur Montessori-Pädagogik. Ulmer Beiträge zur Montessori-Pädagogik, Band 4. Klemm & Oelschläger, 5. Auflage, Münster, Ulm 2006, ISBN 978-3-932577-44-4
  • Laßt uns Zeit … Montessoripädagogik à la Hans Elsner / Dokumentarfilm / 30 Minuten / 1992 / von Jean Christopher Burger. Trailer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Raapke 2001, S. 178
  2. Maria Montessori: Dem Leben helfen, Kleine Schriften 3, Freiburg 1992, S. 44 f
  3. Gudula Meisterjahn-Knebel: Montessori-Pädagogik in der weiterführenden Schule. Der "Erdkinderplan" in der Praxis. Verlag Herder Freiburg im Breisgau 2003
  4. Anne Frank
  5. Herman van Veen
  6. Heike Makatsch
  7. [http://www.montessori-deutschland.de/einrichtungen.html Montessori Dachverband Deutschland
  8. Seine Heiligkeit ist auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut Michaela Schlagenwerth interviewt Jetsun Pema, Magazin der Berliner Zeitung vom 10./11./12. Mai 2008

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