Monica Lierhaus

Monica Lierhaus
Monica Lierhaus (2008)

Monica Christiane Lierhaus (* 25. Mai 1970 in Hamburg) ist eine deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1989 machte Lierhaus ihr Abitur auf dem Charlotte-Paulsen-Gymnasium in Hamburg, 1990 begann sie ein Studium der Anglistik und der Germanistik in Hamburg. Sie absolvierte ein Praktikum bei Sport Bild und war freie Mitarbeiterin bei Radio Hamburg und Klassik Radio. 1992 brach sie ihr Studium nach der Zwischenprüfung ab.

Lierhaus besitzt die F-Lizenz als Tennistrainerin. Während ihrer Zeit bei Sat.1 war sie kurzzeitig mit Johannes B. Kerner liiert. Sie lebt seit Jahren mit Rolf Hellgardt, Produzent und früherer Programmchef des deutschen privaten Fernsehsenders Kabel 1, zusammen und ist seit Februar 2011 mit ihm verlobt.

Beruf

Von 1992 bis 1994 absolvierte Monica Lierhaus ein Volontariat beim Privatsender Sat.1, wo sie ab Oktober 1992 die Moderation der Hamburger Regional-Nachrichten übernahm. Von 1994 bis 1996 arbeitete sie als Redakteurin und Reporterin bei den Sat.1-Nachrichten und berichtete unter anderem live aus Belfast, London und Brüssel.[1]

In den Jahren 1997 und 1998 moderierte Lierhaus die Boulevard-Sendung Blitz bei Sat.1. Ihre Karriere als Sportmoderatorin begann 1999 mit den Sendungen ran und live-ran, die sie bis 2001 moderierte.

Von 1999 bis 2003 kommentierte sie diverse Sportereignisse mit den Schwerpunkten Tennis und Fußball beim Bezahlfernsehsender Premiere. In den Jahren 2002 und 2003 präsentierte sie neben ihrer Tätigkeit bei Premiere auch beim ZDF die Unterhaltungssendungen Die große Knoff-Hoff-Show und Die Krimi-Show.

Von 2004 bis 2009 moderierte Monica Lierhaus für die ARD. In der Sportschau präsentierte sie die Fußball-Bundesliga und den DFB-Pokal. Auch bei der Tour de France und den Olympischen Spielen 2004, 2006 und 2008 war sie als Moderatorin im Einsatz. Seit den Olympischen Winterspielen 2006 moderierte sie auch gelegentlich Skisprungübertragungen der ARD. Bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland und der Fußball-EM 2008 in Österreich und der Schweiz war sie stetige Begleiterin der deutschen Fußballnationalmannschaft und berichtete unter anderem von den Pressekonferenzen. Ende 2006 moderierte Monica Lierhaus zusammen mit Ottfried Fischer die Benefiz-Gala Stars in der Manege. Bereits 2005 hatte sie mit ihm die Eröffnung der Münchner Allianz Arena moderiert.

Lierhaus ist Autorin des Buches Unsere Zukunft ist jetzt, in dem sie das Leben zehn verschiedener Kinder beschreibt.[2]

Am 9. Januar 2009 unterzog sich Lierhaus einer Operation, um ein Hirn-Aneurysma entfernen zu lassen. Aufgrund von Komplikationen wurde sie in ein künstliches Koma versetzt, das vier Monate lang andauerte. Im Anschluss begab sie sich in Rehabilitation, um ihre verloren gegangenen Sprech- und Bewegungsfähigkeiten neu zu erlernen.[3][4]

Am 5. Februar 2011 trat Monica Lierhaus im Rahmen der Verleihung der Goldenen Kamera erstmals nach zwei Jahren wieder öffentlich auf. Sie wurde mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet, dessen Laudatio Günter Netzer hielt. Im Anschluss an ihre Dankesrede machte sie ihrem langjährigen Lebensgefährten Rolf Hellgardt einen Heiratsantrag, den dieser annahm.[5]

Lierhaus gab im Zusammenhang mit dem Bekanntwerden ihrer Tätigkeit für die ARD-Fernsehlotterie bekannt, dass sie auf absehbare Zeit die Sportschau nicht werde moderieren können.[6]

Kritik wegen Werbevertrag

Lierhaus wurde ab März 2011 Botschafterin der Fernsehlotterie Ein Platz an der Sonne in Nachfolge von Frank Elstner.[7][8][9][10] Der ARD-Programmdirektor Volker Herres ging davon aus, dass Lierhaus eine „besonders glaubwürdige Botschafterin“ der ARD-Fernsehlotterie ist.[11]

Die Höhe des angeblichen Honorars führte zu Unmut und zahlreichen Kündigungen der Abonnements.[12][13] Nach Angaben von Mario Czipull, Sprecher der Fernsehlotterie, gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung verzeichnet die Fernsehlotterie seit Bekanntwerden dieses Werbevertrags eine Vielzahl an Kündigungen von Abonnenten, die deutlich über dem Durchschnitt der üblichen Abgänge liege. Czipull bestätigte, dass viele Abonnenten ihren Rückzug mit den hohen Beträgen begründen, die in der Öffentlichkeit diskutiert werden.[14] Die Honorarhöhe wurde vom Spiegel mit 450.000 Euro[15] pro Jahr angegeben, von der ARD und der Lotterie nie bestätigt oder dementiert. Die Weiterführung ihres Engagements wurde von der ARD-Fernsehlotterie im Mai 2011 trotz einer kritischen Diskussion in der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz bestätigt.[16]

Soziales Engagement

Monica Lierhaus engagierte sich bei UNICEF gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten in Uganda (siehe Kindersoldaten), für eine Hamburger Nichtraucherinitiative[17] sowie für die Spendenorganisation Hamburger Spendenparlament.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. WDR-Pressemitteilung: Neue Sportschau-Moderatorin Lierhaus startet am 31. Januar 2004 / Deppendorf: „Wunschkandidatin für die ARD-Sportschau“ | WDR Westdeutscher Rundfunk | Pr...
  2. Scherz Verlag, Frankfurt; 1. Auflage 2007, ISBN 978-3-50215096-1.
  3. Monica Lierhaus: Koma nach Risiko-OP, Abendzeitung vom 15. Januar 2009.
  4. Monica Lierhaus, aufgewacht in einem neuen Leben, BILD-Zeitung vom 5. Februar 2011.
  5. spiegel.de: Goldene Kamera: Monica Lierhaus nach Krankheit erstmals im TV
  6. Lierhaus wird Botschafterin der ARD-Fernsehlotterie, tagesschau.de vom 7. Februar 2011
  7. Lierhaus wird Botschafterin der Fernsehlotterie, Frankfurter Rundschau vom 7. Februar 2011
  8. Lierhaus wird Botschafterin der Fernsehlotterie, tagesschau.de, 7. Februar 2011
  9. Michael Hanfeld: Wer was verdient, FAZ.NET, 18. Februar 2011
  10. Lierhaus wird Botschafterin der Fernsehlotterie, Frankfurter Rundschau vom 7. Februar 2011
  11. ARD-Programmdirektor verteidigt Lierhaus-Comeback (WELT Online).
  12. Fernsehlotterie verliert Kunden wegen Lierhaus
  13. Lierhaus-Debatte beschädigt Image der ARD (WELT Online)
  14. Gunnar Menkens: Abo-Kündigungen wegen 450.000 Euro für Lierhaus, Hannoversche Allgemeine, 24. Februar 2011
  15. ARD-Fernsehlotterie zahlt Lierhaus 450.000 Euro pro Jahr in: Spiegel Online vom 12. Februar 2011
  16. ARD-Fernsehlotterie: Lierhaus bleibt Botschafterin, Frankfurter Rundschau vom 30. Mai 2011
  17. Hamburger Nichtraucherinitiative

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