Mollstraße

Mollstraße
Mollstraße
Coat of arms of Berlin.svg
Straße in Berlin
Mollstraße
Vom Platz der Vereinten Nationen westwärts
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Berlin-Mitte, Berlin-Friedrichshain
Angelegt 20. Jahrhundert
Hist. Namen Landsberger Allee, Gollnowstraße und Jostystraße
Anschlussstraßen Torstraße (West)
Landsberger Allee (Ost)
Querstraßen Keibelstraße, Mendelssohnstraße Otto-Braun-Straße, Berolinastraße, Büschingstraße
Plätze Platz der Vereinten Nationen
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 1300 Meter

Die Mollstraße ist eine verkehrsreiche Berliner Straße in den Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. In ihrer heutigen Trassierung entstand sie erst ab etwa 1960 im Zusammenhang mit der Neubebauung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

An der Gollnowstraße, um 1890

Die Mollstraße ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Sie befindet sich auf dem ungefähren Verlauf der ehemaligen Leninallee, Gollnowstraße und Jostystraße, letztere hatten allerdings eher den Charakter von Nebenstraßen. Bis nach dem Krieg führte der Straßenzug der Landsberger Allee direkt zum Alexanderplatz,[1] wurde dann aber in ihrem Verlauf ab dem Leninplatz (heute: Platz der Vereinten Nationen) nach Westen in Richtung Prenzlauer Tor abgeknickt. Diese breite Abknickung, die den Verkehr der Landsberger Allee aufnimmt und verteilt, ist die Mollstraße. Zunächst verlief die Straße vom Leninplatz bis zur Hans-Beimler-Straße (heute: Otto-Braun-Straße) und wurde am 3. September 1969 bis zur Prenzlauer Allee verlängert.

Name

Die Straße erhielt am 9. August 1963 ihren Namen nach Joseph Maximilian Moll. Er gehörte zu den Gründern des Deutschen Arbeiterbildungsvereins und war Mitglied im Bund der Kommunisten. Er fiel bei Kämpfen im badisch-pfälzischen Aufstand am 28. Juni 1849.

Anlieger

Die neue Dominante der Mollstraße bildet das Königstadt-Carrée an der Ecke Otto-Braun-Straße.[2] Der Komplex aus einem 20-geschossigen Bürohaus mit 24.000 m² Mietfläche sowie einem zehngeschossigen Anbau, in dem die Accor-Gruppe das Etap-Hotel betreibt wurde für rund 70 Mio. Euro bis Ende 2010 fertiggestellt. Es entstand an der Stelle eines in den Jahren 2001/2002 abgerissenen Wohnhochhauses aus den 1970er Jahren. Nach dem Leerzug 1990 stand dieses einige Jahre als Bauruine, in der sich Mehlschwalben ihre Nester bauten. Das Haus wurde danach als Mehlschwalbenhaus bekannt.[3] Wegen Protesten von Naturschützern hatte sich der Abriss verzögert.[4]

Ein wichtiges Gebäude in dieser Straße war zuvor das Hochhaus Mollstraße 1. Dort war von 1971 bis 1990 der Sitz der DDR-Nachrichtenagentur ADN.

Ebenfalls erwähnenswert ist der Südbereich des St. Nikolaikirchhofs, dessen denkmalgeschützte Kapelle genau an der Straßenkreuzung Prenzlauer Allee zu sehen ist.[5]

Am Haus Mollstraße 11 befindet sich ein Gedenkstein für die Opfer der Berliner Judenverbrennung von 1510.

Verkehr

In der Mitte der Mollstraße sind abgegrenzte Gleisbereiche eingerichtet für folgende Straßenbahn-Linien:

  • Platz der Vereinten Nationen–Otto-Braun-Straße: M5, M6
  • Platz der Vereinten Nationen–Prenzlauer Allee: M8

Auch die Buslinien TXL, 200 und 142 verlaufen teilweise auf der Mollstraße.

Seit den 1970er Jahren wird über eine U-Bahnlinie (U11) nachgedacht, die vom Hauptbahnhof (damals noch Lehrter Bahnhof) nach Marzahn teilweise unter der Mollstraße verlaufen könnte. Die Realisierung dieser Linie ist in absehbarer Zeit aus finanziellen Gründen allerdings sehr unwahrscheinlich.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Berliner Stadtplan von 1960 mit den vorherigen Straßen im ungefähren Verlauf der heutigen Mollstraße
  2. Artikel in der Berliner Morgenpost mit Informationen zum Königstadt-Carree. Abgerufen am 15. Februar 2011
  3. Mehlschwalbenhaus wird abgerissen Artikel im Archiv der Berliner Zeitung vom 2001
  4. Und der Zukunft zugewandt. Lange Jahre rottete das Mehlschwalbenhaus vor sich hin. Dann wurde es abgerissen. Doch seitdem hat sich wenig getan Artikel im Tagesspiegel vom 24. August 2007
  5. Garten- und Baudenkmale Prenzlauer Allee 1, Alter Friedhof der St. Nikolai- und St. Mariengemeinde, angelegt 1802, Erweiterungen 1814–1847; mit Grabstätten von Eduard Knoblauch, Bernhard Rode und Heinrich Wilhelm Dove. Mollstraße Prenzlauer Berg
52.52451666666713.421425

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