Miss Europa

Miss Europa
Dieser Artikel erläutert die Miss Europe. Für die Queen of Europe siehe dort.
Alexandra Rosenfeld aus Frankreich, Miss Europe 2006

Miss Europe ist ein jährlicher regionaler Schönheitswettbewerb für unverheiratete Frauen, an dem nicht nur Europäerinnen teilnehmen, sondern auch schon Kandidatinnen aus der Türkei, dem Libanon und Israel mitgewirkt haben.

Genau genommen sind zwei Wettbewerbe zu unterscheiden:

Der erste wurde mit der Gründung des Comité pour l'election de Miss Europe im Jahre 1927 durch den französischen Journalisten Maurice de Waleffe (1874-1946) ins Leben gerufen. Er hatte zuvor schon den Wettbewerb um die Miss France begründet. Dieser Miss-Europe-Wettbewerb, der fast immer in Frankreich (bzw. seinen Besitzungen) stattfand, endete mit dem 2. Weltkrieg. Schon vorher ging die Beteiligung zurück, da verschiedene Staaten mit totalitären Regierungen Schönheitskonkurrenzen unterbanden und auch ihren Bürgerinnen verboten, sich an der Wahl zur Miss Europe zu beteiligen. So fanden die letzten nationalen Misswahlen vor dem Krieg in Estland 1932, in Deutschland 1933, in Spanien 1935 und in Polen 1937 statt. Eine Ausnahme bildete das faschistische Italien.

Nach dem Krieg und dem Tod de Waleffes wurde, ebenfalls in Frankreich, eine neue Organisation geschaffen: die Mondial Events Organisation (MEO), die den Wettbewerb seitdem organisiert. Die Gründer waren Roger Zeiler und Claude Berr. Dieser verstarb 1981, und 2003 verkaufte Roger Zeiler die Lizenz an Endemol, eine der größten TV-Produktionsfirmen. Seit 1948 wechseln die Veranstaltungsorte und -länder. Auch am äußersten Rand Europas und außerhalb des Kontinents fanden Wahlen statt, so mehrfach in Istanbul (Türkei) und Beirut (Libanon), 1968 in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo, später Zaire), 1969 in Rabat (Marokko) und 1991 in Dakar (Senegal). Die Wahl 2007, die für Moskau angekündigt war, fand nicht statt.

Für die Teilnahme qualifiziert sind die Titelträgerinnen der nationalen Lizenznehmer. Für Deutschland ist das zur Zeit nicht die Miss Germany der MGC – Miss Germany Corporation, sondern die Miss Deutschland des MGO – Komitee Miss Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Die Siegerinnen

Tatiana Maslowa, Miss Russland und Miss Europe 1933
Christel Schaack, Miss Germany und Miss Europe 1954-55
Miss Europe ab 1928
Jahr Name Land Ort der Wahl
1928 Stefanie Job Schweiz Paris, Frankreich Frankreich
1929 Böske Simon Ungarn Paris, Frankreich Frankreich
1930 [Aliki] Alice Diplarakou Griechenland Paris, Frankreich Frankreich
1931 Jeanne Juilla Frankreich Paris, Frankreich Frankreich
1932 Åse Clausen Dänemark Nizza, Frankreich Frankreich
1933 Tatiana Maslowa [Marlow, Marlon] [1] Russland Madrid, Spanien
1934 Ester Toivonen Finnland Hastings, Großbritannien
1935 Alicia Navarro Spanien Torquay, Großbritannien
1936 Antonia Arques [2] Spanien Tunis, Tunesien
1937 Britta Wikström Finnland Constantine, Algerien
1938 Sirkka Salonen Finnland Kopenhagen, Dänemark Dänemark
1939-47 nicht ausgetragen
1948 Jacqueline Donny Frankreich Enghien-les-Bains, Frankreich Frankreich
1949 Juliette Figueras Frankreich Palermo, Italien Italien
1950 [Johanna] Hanni Schall Österreich Rimini, Italien Italien
1951 nicht ausgetragen
1952 Günseli Başar Türkei Neapel, Italien Italien
1953 Eloisa Cianni Italien Istanbul,  TurkeiTürkei Türkei
1954 Christel Schaack [3] Deutschland Vichy, Frankreich Frankreich
Danièle Gerault Frankreich
1955 Inga-Britt Söderberg Finnland Helsinki, Finnland Finnland
1956 Margit Nünke Deutschland Stockholm, Schweden Schweden
1957 Corine Rottschäfer Niederlande Baden-Baden, BR Deutschland BR Deutschland
1958 [Johanna] Hanni Ehrenstrasser Österreich Istanbul,  TurkeiTürkei Türkei
1959 [Christine] Christl Spazier Österreich Palermo, Italien Italien
1960 Anna Ranalli Italien Beirut, Libanon Libanon
1961 Ingrun Helgard Möckel Deutschland Beirut, Libanon Libanon
1962 Maruja García Nicoláu Spanien Beirut, Libanon Libanon
1963 Mette Stenstad Norwegen Beirut, Libanon Libanon
1964 Elly Konie Koot Niederlande Beirut, Libanon Libanon
1965 Juliane Herm Deutschland Nizza, Frankreich Frankreich
1966 Maria Dornier Frankreich Nizza, Frankreich Frankreich
1967 Paquita Torres Pérez Spanien Nizza, Frankreich Frankreich
1968 Leena Marketta Brusiin Finnland Kinshasa, Kongo
1969 Sasa Zajc Jugoslawien Rabat, Marokko Marokko
1970 [Noella Afonso] Noelia Alfonso Cabrera Spanien Athen, Griechenland Griechenland
1971 Filiz Vural Türkei Tunis, Tunesien Tunesien
1972 Monika Sarp Deutschland Estoril, Portugal Portugal
1973 [4] [Anna Maria] Anke Groot Niederlande Kitzbühel,  OesterreichÖsterreich Österreich
1974 [Maria Isabel] Maribel Lorenzo Saavedra Spanien Wien,  OesterreichÖsterreich Österreich
1975 abgesagt wegen des Bürgerkrieges im Libanon [5] (geplant: Beirut, Libanon Libanon)
1976 Riitta Inkeri Väisänen Finnland Rhodos, Griechenland Griechenland
1977 nicht ausgetragen [6]
1978 Eva Maria Düringer Österreich Helsinki, Finnland Finnland
1979 nicht ausgetragen [7]
1980 Karin Zorn Österreich Puerto de la Cruz, Spanien Spanien
1981 Anne Mette Larsen Dänemark Birmingham, Großbritannien
1982 Nazlı Deniz Kuruoğlu Türkei Istanbul,  TurkeiTürkei Türkei
1983 nicht ausgetragen [8]
1984 Neşe Erberk Türkei Badgastein,  OesterreichÖsterreich Österreich
1985 Juncal Rivero Fadrique Spanien Mainz, BR Deutschland BR Deutschland
1986-87 nicht ausgetragen [9] [10]
1988 Michela Rocco di Torrepadula Italien Ragusa, Italien Italien
1989-90 nicht ausgetragen wegen des Golfkriegs [11]
1991 Susanne Petry [12] Deutschland Dakar, Senegal Senegal
Katerina Michalopoulou Griechenland
1992 Marina Tsintikidou Griechenland Athen, Griechenland Griechenland
1993 Arzum Onan Türkei Istanbul,  TurkeiTürkei Türkei
1994 Lilach Ben-Simon Israel Istanbul,  TurkeiTürkei Türkei
1995 Monika Žídková Tschechien Istanbul,  TurkeiTürkei Türkei
1996 Marie-Claire Harrison England Tirana, Albanien Albanien
1997 Isabelle Darras Griechenland Kiew, Ukraine Ukraine
1998 nicht ausgetragen [13]
1999 Yelena Rogozhina Russland Beirut, Libanon Libanon
2000 nicht ausgetragen [14]
2001 Elodie Gossuin Frankreich Beirut, Libanon Libanon
2002 Svetlana Koroleva Russland Beirut, Libanon Libanon
2003 Zsuzsanna Laky Ungarn Nogent sur Marne (Eurodisney), Frankreich Frankreich
2004 nicht ausgetragen
2005 Shermine Sharivar Deutschland Paris, Frankreich Frankreich
2006 Alexandra Rosenfeld Frankreich Kiew, Ukraine Ukraine
2007 nicht ausgetragen

Anmerkungen:

  1. Tatiana Maslowa war Exil-Russin; in der UdSSR gab es keine Misswahlen.
  2. Antonia Arques hatte schon 1935 zur Miss Universe kandidiert.
  3. Christel Schaack wurde disqualifiziert, weil sie verwitwet war. Dies widersprach jedoch damals nicht den Bestimmungen für ihre Wahl zur Miss Germany. An ihre Stelle als Miss Europe rückte die zweitplatzierte Danièle Gerault aus Frankreich auf. Da niemandem Betrugsabsicht unterstellt werden konnte, erkannte die Jury Christel Schaack den inoffiziellen Titel einer „Miss Europe ehrenhalber“ zu.
  4. Die Austragung für 1973 fand erst am 23. Januar 1974 statt.
  5. Die Siegerin vom Mai 1974 wurde deshalb nachträglich Miss Europe 1974/75 tituliert.
  6. Die Siegerin vom März 1978 wurde deshalb Miss Europe 1977/78 tituliert.
  7. Die Siegerin vom März 1980 wurde deshalb Miss Europe 1979/80 tituliert.
  8. Die Siegerin vom März 1984 wurde deshalb Miss Europe 1983/84 tituliert.
  9. Die Siegerin vom Mai 1985 wurde deshalb nachträglich Miss Europe 1985/86 tituliert.
  10. Die Siegerin vom Mai 1988 wurde deshalb Miss Europe 1987/88 tituliert.
  11. Die Siegerin vom Juni 1991 wurde deshalb Miss Europe 1990/91 tituliert.
  12. Susanne Petry wurde später aus unbekanntem Grund disqualifiziert. An ihre Stelle trat die zweitplatzierte Katerina Michalopoulou aus Griechenland.
  13. Die Siegerin vom September 1997 wurde deshalb nachträglich Miss Europe 1997/98 tituliert.
  14. Die Siegerin vom Juni 1999 wurde deshalb nachträglich Miss Europe 1999/2000 tituliert.

Abweichende veröffentlichte Namensformen in [eckigen Klammern].

Konkurrenz-Wettbewerb

Jacqueline Genton aus der Schweiz wurde 1951 Miss Europe beim Comité Officiel

Ein gleichnamiger Wettbewerb ist nur lückenhaft dokumentiert. Die Siegerinnen wurden anfangs Miss Europa (für 1963 und 1973 durch die Inschrift auf den Siegerschärpen belegt), später (auch) Miss Europe, Miss Europe International, um 1986/87 Queen of Europe genannt. Die zugehörige Organisation (Comité Officiel et International Miss Europe) wurde 1950 von Jean Raibaut in Paris ins Leben gerufen. Der Sitz wurde später nach Marseille verlegt. Der erste Wettbewerb, von dem das genaue Datum überliefert ist, fand am 22. Februar 1952 in Amsterdam statt. 1998 beauftragte Raibaut das Tony Corrieri Management in Messina (Sizilien) mit der Durchführung der Veranstaltungen – zunächst für 5 Jahre. 2000 wurde das Comité Officiel vom Konkurrenz-Veranstalter MEO (s.o.) verklagt, den Namen Miss Europe nicht mehr zu verwenden. Nach 2004 ist eine Durchführung des Wettbewerbs nicht mehr nachweisbar.

Miss Europa, Miss Europe, Miss Europe International
Jahr Name Land Ort der Wahl
1951 Jacqueline Genton Schweiz Palermo, Italien Italien
1952 Judy Breen Großbritannien Amsterdam, Niederlande Niederlande
1953-55  ?
1956  ?  ? La Baule, Frankreich Frankreich
1957 Ingrid Weiss Ost-Deutschland Paris, Frankreich Frankreich
1958 Evelyne Ricket Frankreich Amiens, Frankreich Frankreich
1959 Sophie d'Estrade Frankreich Meaux, Frankreich Frankreich
1960-62  ?
1963 Emanuela Cresci Italien Alassio, Italien Italien
1964-66  ?
1967 Berrit Kvorning Dänemark  ?
1968-69  ?
1970 Maria Korner [Körner?] Deutschland  ?
1971  ?
1972 Ingeborg Sørensen Norwegen  ?
1973 Diana Scapolan Italien Barcelona, Spanien
1974 Wencke Stehen Norwegen Santa Cruz de Tenerife, Spanien
1975 Vivianne van der Cauter Belgien Monaco Monaco
1976 Maria Teresa Maldonado Valle Spanien Andorra Andorra
1977  ?
1978 Barbara Meefs Niederlande Reggio nell'Emilia, Italien Italien
1979-83  ?
1984 Trine Elizabeth Mørk Norwegen Wien,  OesterreichÖsterreich Österreich
1985  ?
1986 Raquel Brun Schweden Malta Malta
1987 Anja Hörnich Deutschland Madrid, Spanien Spanien
1988-95  ?
1996 Mimmi Gunnarsson Schweden Izmir,  TurkeiTürkei Türkei
1997  ?
1998 Nataša Spasojević Serbien und Montenegro ?
1999 Anna Maria Tudorache Rumänien Taormina, Italien Italien
2000 nicht ausgetragen
2001 abgesagt (geplant: Taormina, Italien Italien)
2002 Amandine Hatzithomas Griechenland Warschau, Polen Polen
2003  ?  ?  ?
2004 Michaela Wostlova Tschechien Palermo, Italien Italien

Anmerkung: 1986 lief der Wettbewerb unter dem Namen Miss Europe International. Der Titel von Raquel Brun wurde umbenannt in Queen of Europe. Diesen erhielt im Folgejahr auch Anja Hörnich.

Miss Regina d’Europa

Einen weiteren Wettbewerb mit ähnlich klingendem Titel gab es 2002 bis 2005. Die Organisation hatte ihren Sitz in Italien. Die Veranstaltung wurde zwar als internationaler Wettbewerb bezeichnet, es scheinen aber überwiegend italienische Kandidatinnen teilgenommen zu haben. Der italienische Titel Miss Regina d’Europa (bzw. seine Übersetzung) führte leicht zu Verwechslungen mit Miss Europe und Queen of Europe (Regina d’Europa = Königin Europas = Queen of Europe). Seit 2006 ist keine Austragung mehr nachweisbar, und die Webseite der ehemaligen Veranstalter (spätestens) seit dem Jahreswechsel 2007/08 anderweitig belegt.

Miss Regina d’Europa
Jahr Name Land Ort der Wahl
2002 Martina Micozzi Italien  ?
2003 Sandra Monfardin [Moffardin] Italien Porec, Kroatien
2004 Svetlana …  ? Malta
2005 Sara Donati Italien  ?

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