Miran Schah

Miran Schah

Mīrān Schāh mit vollem Namen Dschalal Ud-Din Miran Schah (persisch ‏میران شاہ‎‎; * 1366; † 20. April 1408 in Naxçıvan) war der Sohn Tamerlans und ein timuridischer Gouverneur während der Regentschaft seines Vaters.

Miran Schahs erstes Verwaltungsgebiet war eine große Region um Kandahar, das er 1383 erhielt. Im selben Jahr schlug er eine Rebellion gegen die timuridische Herrschaft der Kartiden, die bis dahin unter ihrem Herrscher Ghyas al-Din Vasallen Tamerlans in Chorasan waren. Um die Region alleine zu regieren, lud er den übrig gebliebenen Prinzen der Kartiden 1396 zu einem Festessen ein und ermordete ihn.

Im Winter 1386 besiegte Miran Schah eine Invasionsarmee der Goldenen Horde, die unterwegs nach Persien war. Er nahm mehrere Gefangene, aber diese wurden unter leichten Bedingungen später freigelassen als sie Tamerlan übergeben wurden sind.

1396 wurde Miran Schah die Kontrolle über Aserbaidschan, hauptsächlich die Städte Soltaniyeh, die die ehemalige Hauptstadt der Ilchane war, und Täbris übergeben. Im Sommer 1398 machte er sich von Täbris mit der Absicht die Dschalairiden in Bagdad zu unterwerfen auf Weg, doch er war gezwungen die Expedition abzubrechen. In der Zwischenzeit kamen Tamerlan Gerüchte zu Ohren, dass sein Sohn plane ihn zu hintergehen. Der Eroberer war wütend über seinen Sohn und dessen Weigerung, das Problem der Steuerhinterzieher in seinem Gebiet zu lösen, und über dessen Unfähigkeit die wichtige Festung Alinjaq vor den Dschalairiden zu schützen. 1399 sandte Tamerlan eine Streitkraft unter seinem Neffen Sulaiman Schah um Miran Schah zu sich zu rufen. Dieser kam bereitwillig mit Sulaiman Schah zurück zu seinem Vater, wo er seines Amtes enthoben wurde und vier Jahre neben seinem Vater verbringen musste. Seine Freunde und Berater wurden hingerichtet.

Bedingt durch mentale Probleme, die von einem Unfall herrührten, war Miran Schah kein Kandidat für die Nachfolge Tamerlans. In dem Streit nach Tamerlans Tod 1405 schaffte es sein Sohn Aba Bakr, die Dschalairiden aus Täbris zu verjagen und Miran Schah kehrte nach Aserbaidschan zurück. Zur selben Zeit unterstützte Miran Schah seinen anderen Sohn Khalil Sultan in dessen Anspruch auf den Thron. Er marschierte mit Aba Bakr los, um Khalil auf den Thron zu setzen, aber kehrte dann schließlich zurück. Derweil hatte er es mit der wachsende Gefahr der turkmenischen Karakoyunlu unter Qara Yusuf zu tun. Dieser besiegte Aba Bakr 1406 in Naxçıvan und 1408 noch mal in Sardrud. In der letzten Schlacht wurde Miran Schah getötet.

Die Nachfolger Miran Schahs spielten weiterhin eine wichtige Rolle in der Überbleibseln des timuridischen Reiches, als Abu Sa'id in Transoxanien an die Macht kam. Er ist auch der Vorfahre Baburs, der das Mogulreich gründete.

Quellen

  • Peter Jackson (Hrsg.): The Cambridge History of Iran. Volume 6: The Timurid and Safavid Periods. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1986, ISBN 0-521-20094-6.

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