Mirabel-aux-Baronnies

Mirabel-aux-Baronnies
Mirabel-aux-Baronnies
Mirabel-aux-Baronnies (Frankreich)
Mirabel-aux-Baronnies
Region Rhône-Alpes
Département Drôme
Arrondissement Nyons
Kanton Nyons
Koordinaten 44° 19′ N, 5° 6′ O44.3108333333335.0991666666667258Koordinaten: 44° 19′ N, 5° 6′ O
Höhe 258 m (206–791 m)
Fläche 22,56 km²
Einwohner 1.523 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 68 Einw./km²
Postleitzahl 26110
INSEE-Code

Mirabel-aux-Baronnies ist eine Gemeinde mit 1523 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Süden Frankreichs im Département Drôme in der Region Rhône-Alpes. Auf dem Gipfel eines Hügels gelegen, ist Mirabel für sein mildes Klima und die Schönheit seiner Landschaft bekannt. Die Gemeinde wurde 1059 zum ersten Mal als Mirabello Castello erwähnt. Sie liegt am Flüsschen Gaude, knapp vor dessen Einmündung in die Eygues, auf halbem Weg zwischen Nyons und Vaison-la-Romaine.

Die Rebflächen des Ortes liegen im Weinbaugebiet des südlichen Rhônetals. Die Weine dürfen unter den Herkunftsbezeichnungen Côtes du Rhône sowie der qualitativ strikteren Côtes du Rhône Villages vermarktet werden.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Die Bevölkerung lebt heute hauptsächlich von Landwirtschaft und Tourismus.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Mirabel-aux-Baronnies
Jahr Einwohner

1962 [1] 879
1968 886
1975 901
1982 1048
1990 1276
1999 1335
2005 [2] 1447

Geschichte

Mirabel-aux-Baronnies ist die ehemalige Hauptstadt eines Volkstammes der Voconces, den Gaudensern. Man sagt, dass Mirabel seinen Namen vom hohen Turm des früheren Schlosses habe. Der Turm wurde Turris Mirabellis genannt und angeblich konnte man von seiner Spitze bin nach Orange im Département Vaucluse schauen. Später war es unter dem Namen Castrum Mirabellum Teil des Gebietes der Montauban-Familie. Am 9. Oktober 1206 tauschten der Baron Dragonet de Montauban und sein Sohn Raymond mit Eliarde, der Äbtissin von Saint-Césaire d'Arles, Mirabel mitsamt seiner Umgebung gegen die Lehnsherrschaft über Vinsobres.

Nach der Aneignung der Freiherrenwürde durch die Dauphins wurde Mirabel immer wichtiger, es hatte sogar sein eigenes Geld, und die Einwohnerzahl stieg an. Das Schloss wurde befestigt und vergrößert, die Kapelle von Saint-Julien wurde wieder aufgebaut. Der Bereich von Beaulieu, im Süden von Mirabel, wurde einer der Hauptsitze der Dauphins. Im 14. Jahrhundert wurde Mirabel im Verlauf der Hugenottenkriege stark zerstört. Bis 1348 gab es in der Gemeinde auch ein jüdisches Viertel namens Les Joisols, welches außerhalb der Mauern im Norden nahe dem Flüsschen Françonne lag. Als der Verdacht aufkam, die Juden hätten die Pest verursacht, wurden sie 1348 entweder vertrieben oder ermordet, die Häuser in ihrem Viertel wurden zerstört.

Nach den Hugenottenkriegen veränderte Mirabel-aux Baronnies sich stark. Zunächst wurde die Kapelle von Saint-Julien und dann im Jahre 1633 das Schloss und Teile der Mauern zerstört. Aus Angst vor der Pest wurden diese Mauern 1652 jedoch rekonstruiert und mit vier neuen Toren versehen. Die heute existierende Kirche wurde auf den Überresten der alten Kapelle in den Jahren 1645 bis 1651 wieder aufgebaut. Zwischen 1790 und 1800 war Mirabel Hauptort des Kantons von Nyons. Nach dem Mord an Robespierre im Juli 1794 war Mirabel ein Hauptzentrum der königstreuen Parteien.

Seit 1876 besitzt Mirabel-aux-Baronnies als eine der ersten Gemeinden Frankreichs ein eigenes Wassersystem. Hierzu wurden italienische Fachleute angestellt, die mehrere Jahre in Mirabel lebten, arbeiteten und vor Ort eine eigene Schule für ihre Kinder hatten. Das Wasser kam, damals wie heute, aus der Quelle Tune, vier Kilometer im Nord-Osten gelegen. Von hier fließt das Wasser durch ein System von vor Ort hergestellten Betonröhren mit 20cm Durchmesser, welches vier (ehemalige) öffentliche Waschplätze und zwei Springbrunnen speist. Einer dieser Springbrunnen existiert schon seit dem 13. Jahrhundert und wurde später an das Wassersystem angeschlossen, beide Brunnen sind immer noch in einem guten Zustand.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die Kirche St. Julien
  • Die Ruinen des alten Schlosses
  • Der Springbrunnen auf dem Place des Armes
  • Die Kapelle N.D. de Beaulieu
  • Die Kapelle Calvaire
  • Die Kapelle St. Pierre
  • Die Prähistorische Höhlen des Hugenots und des Sarasins

Weblinks

 Commons: Mirabel-aux-Baronnies – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. INSEE: Bevölkerungsentwicklung von Mirabel-aux-Baronnies 1962–1999
  2. INSEE: Ergebnisse der Erhebungen 2004, 2005 und 2006

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