Mineralsalze

Mineralsalze

Mineralsalze werden in der Ernährungslehre synonym zu Mineralstoffen verwendet. Sie bezeichnen dort verschiedene anorganische Nährstoffe. Werden Mineralsalze in Wasser gelöst, entstehen elektrisch leitende Lösungen, die auch Elektrolyte genannt werden.

Im weiteren Sinne (Chemie, Geologie) werden unter Mineralsalzen alle (auch ernährungswissenschaftlich unwichtige), natürlich vorkommende, anorganische Salze verstanden. Siehe auch: Mineralien.

Inhaltsverzeichnis

Sprachgebrauch

Salze bestehen im chemischen Sinn aus mindestens zwei Ionen, z. B. bei Kochsalz (Natriumchlorid) aus Natrium-Kationen und Chlorid-Anionen.

Im ernährungswissenschaftlichen Sprachgebrauch werden manchmal nur die für den menschlichen Körper relevanten Bestandteile genannt ("Iod", "Calcium") und als Mineralien angegeben - dies gibt jedoch die chemisch zugrundeliegenden Sachverhalte unzutreffend wieder, da es sich nicht um die elementaren Stoffe handelt, sondern um die Ionen der Elemente, die eine völlig andere physiologische Bedeutung haben (elementares Iod ist beispielsweise giftig, wohingegen Iodid-Ionen wichtig für die Hormonproduktion in der Schilddrüse sind).

Im Gegensatz zum Sprachgebrauch der Chemie, wo Mineralsalze immer anorganische Verbindungen sind, werden in der Ernährungslehre manchmal auch organische Salze (wie z. B. Natriumcitrat) als Mineralsalze bezeichnet.

Die Bedeutung der Mineralsalze für das Wachstum der Pflanze wurde erst 1828 durch den Chemiker und Ökonom Carl Sprengel und 1840 durch den Chemiker Justus von Liebig erkannt. Er untersuchte die Asche verschiedener Pflanzen und fand darin zahlreiche Mineralstoffe in unterschiedlichen Mengen. Die Mineralstoffe werden von den Pflanzen in Form von Ionen aus dem Boden aufgenommen. Es sind lebenswichtige Nahrungsbestandteile. Sie werden durch Verwitterung aus Gestein gebildet und reichern sich z. B. in Mineralquellen und dem daraus gewonnenen Mineralwasser an. Es sind Salze, die als Kationen hauptsächlich Kalium, Calcium und Magnesium enthalten. In den Anionen der Salze findet man meist die Elemente Stickstoff (Nitrat), Phosphor (Phosphat), Kohlenstoff (Hydrogencarbonat) sowie Sauerstoff (Nitrat, Phosphat, Hydrogencarbonat).

Einteilung

Man unterscheidet zwischen sogenannten Mikroelementen (Spurenelemente wie Fluor, Brom Iod, Eisen, Kupfer, Mangan, Cobalt, Zink, Kobalt, Vanadium, Selen), die als Ionen vorwiegend katalytische Funktionen ausüben und den in wesentlich größeren Mengen benötigten und deshalb im menschlichen Körper viel häufigeren Makroelementen (Calcium, Natrium, Kalium, Phosphor, Schwefel, Magnesium, Chlor), die als ionische Bestandteile des Skeletts unentbehrlich sind. Der menschliche Organismus enthält durchschnittlich 3,5 kg Mineralstoffe, die bei der Veraschung des Körpers als Rückstand zurückbleiben.[1]

Therapeutischer Gebrauch

Wilhelm Heinrich Schüßler (1821−1898) wirkte in Oldenburg als Arzt und begründete die „Biochemischen Heilweise“, eine Therapie mit den sogenannten Schüßler-Salzen. Das sind zwölf anorganische Verbindungen (Calciumfluorid, Calciumsulfat, Calciumphosphat, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumphosphat, Natriumchlorid, Natriumsulfat, Natriumphosphat, Magnesiumphosphat, Eisenphosphat, Kieselsäure), die in homöopathischer Verreibung mit Lactose, meist in der sogenannten 6. Potenz, zur Anwendung kamen.[2]

Einzelnachweise

  1. Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 2624, ISBN 3-440-04513-7.
  2. Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 2624, ISBN 3-440-04513-7.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mineralsalze — Mi|ne|ral|sal|ze 〈Pl.〉 1. 〈i. w. S.〉 die anorgan. Salze 2. 〈i. e. S.〉 die für die Ernährung der Menschen, Tiere u. Pflanzen wichtigen Salze …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Mineralsalz — Mineralsalze werden in der Ernährungslehre synonym zu Mineralstoffen bzw. Elektrolyten verwendet. Sie bezeichnen dort verschiedene anorganische Nährstoffe. Im weiteren Sinne (Chemie, Geologie) können unter Mineralsalzen beliebige (auch… …   Deutsch Wikipedia

  • Regenmoor — NSG „Ewiges Meer“, Hochmoorweite eines Restmoores in Ostfriesland …   Deutsch Wikipedia

  • Bicomplex — Schüßler Salze (Pastillen) Schüßler Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung (Potenzierung). Die Therapie mit ihnen basiert auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des… …   Deutsch Wikipedia

  • Bicomplexe — Schüßler Salze (Pastillen) Schüßler Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung (Potenzierung). Die Therapie mit ihnen basiert auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des… …   Deutsch Wikipedia

  • Biochemie nach Dr. Schüßler — Schüßler Salze (Pastillen) Schüßler Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung (Potenzierung). Die Therapie mit ihnen basiert auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des… …   Deutsch Wikipedia

  • Biomineralsalz — Schüßler Salze (Pastillen) Schüßler Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung (Potenzierung). Die Therapie mit ihnen basiert auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des… …   Deutsch Wikipedia

  • Biomineralsalze — Schüßler Salze (Pastillen) Schüßler Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung (Potenzierung). Die Therapie mit ihnen basiert auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des… …   Deutsch Wikipedia

  • Coipasasee — Der Salar de Coipasa (Salzsee von Coipasa) ist ein Hochgebirgssee im Anden Hochland von Südamerika. Der See liegt auf einer Höhe von 3.658 m über dem Meeresspiegel in etwa 160 km Luftlinie von der Stadt Oruro entfernt im gleichnamigen Departament …   Deutsch Wikipedia

  • Foeniculum — Fenchel Fenchel (Foeniculum vulgare) Systematik Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”