- Militärkonvention von Tauroggen
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Die Konvention von Tauroggen ist ein Waffenstillstand, der am 30. Dezember 1812 bei Tauroggen (Tauragė in Litauen), genauer: in der damaligen Poscheruner Mühle, etwa drei Kilometer von Tauroggen entfernt, vom preußischen Generalleutnant Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg und von Hans Karl von Diebitsch, General der russischen Armee, unterzeichnet wurde.
Yorck handelte dabei aus eigener Initiative, ohne Absprache mit dem preußischen König Friedrich Wilhelm III., einen Waffenstillstand zwischen seinem gemäß dem Frieden von Tilsit auf französischer Seite kämpfenden preußischen Hilfskorps und der russischen Armee aus. In der Konvention erklärten sich die preußischen Truppen ab sofort für neutral, bis der König weitere Anordnungen treffen würde. Faktisch bedeutete das den Abfall Preußens vom (erzwungenen) Militärbündnis mit Frankreich. Maßgeblichen Anteil am Zustandekommen dieses Vertrages hatte der in Diensten der Russen stehende spätere preußische General Carl von Clausewitz.
Preußen verstand dies als Beginn eines Aufstandes gegen die französischen Besatzer, der in der Folge zu den Freiheitskriegen gegen das napoleonische Frankreich führte.
Weblinks
- Preussen - Chronik eines deutschen Staates
- Die Konvention von Tauroggen bei EPOCHE NAPOLEON
- http://www.napoleon.historicum-archiv.net/themen/kriege/konvention.html
- http://www.davier.de/tauroggen.htm
Hinweis
Die Konvention von Tauroggen spielt auch in dem Roman "Der Kommodore" von Cecil Scott Forester eine Rolle. Foresters Held Horatio Hornblower unterstützt die Russen um Diebitsch und dem damals in russischen Diensten stehenden Clausewitz mit seinem Geschwader und ist maßgeblich am Zusammentreffen der russischen Militärs mit Yorck beteiligt. Auch in Theodor Fontanes Roman "Vor dem Sturm" geht es um Tauroggen: Altpreußische Adelige nehmen den Kampf gegen frz. Truppen selbst in die Hand (Tauroggen bekommt hier Vorbildfunktion) und scheitern bei einem Angriff auf Frankfurt/Oder.
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