Archäologische Funde auf Kloster Säben

Archäologische Funde auf Kloster Säben
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Der Säbener Berg gilt schon seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. als besiedelt, da seine wehrhafte Form und seine abgeschiedene Lage der damaligen Bevölkerung einen optimalen Zufluchtsort vor drohenden Gefahren bot. All das belegen archäologische Funde, die in den letzten 120 Jahren gemacht wurden. Basierend auf den verschiedenen Funden soll der folgende Text die verschiedenen Besiedelungsepochen des Säbener Berges dokumentieren.

Inhaltsverzeichnis

Säben als Siedlungsort

Die Lage des Säbener Berges ist geografisch äußerst günstig. Verschiedene Ackerbaukulturen kamen entlang der Flusstäler vom Süden in die Alpen. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. gewann der Brennerübergang als Nord-Südverbindung immer mehr an Bedeutung. Weiters ließ der benachbarte Erzabbau am Pfunderer Berg die Wichtigkeit und Bedeutung von Säben steigen.

Die verschiedenen Siedlungsepochen

Neolithikum (ca. 5500 bis 3300 v. Chr.)

Ein Steinbeilfund aus dem Jahre 1894 erregte in Fachkreisen großes Aufsehen. Was folgt, waren mehrere kleinere Funde (Pfeilspitzen, eine Steinkugel, Spinnwirtels). Weiters kann der Fund eines kleinen Silexgerätes in die Zeit des Neo- bzw. Mesolithikums datiert werden.

Römerzeit (ca. 15 v. Chr. bis 476 n. Chr.)

  • Münzfunde:
    Von der Anwesenheit römischer Siedler auf Säben berichten uns zahlreiche Münzfunde, die Mitte des 18. Jh. getätigt wurden. Bei Renovierungsarbeiten der Kreuzwegkapellen stieß man auf dutzende altrömische Münzen. Weitere Münzfunde lassen sich auf die Zeit der Faustina, des Severus Alexander, des Gallienus, Konstantin des Großen und des Constans datieren.

Spätantike

  • Kasernenbau:
    Zwischen 400 und 530 wurde im Bereich der heutigen Liebfrauenkirche eine römische Siedlung samt Kasernenbau errichtet. Der Kasernenbau bestand aus neun Räumen, die alle mit Steinumstellten Herden ausgestattet waren. In allen Räumen wurden Lehmböden eingebracht. Nach einem Brand wurde die Kaserne neu aufgebaut, die Räume wurden teilweise neu eingeteilt und die zuvor angelegten Mörtelmauern durch Blockbauten ersetzt. Nach einer erneuten Zerstörung in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts wurde der Kasernenbau aufgelassen.
  • Frühchristliche Kirche oder Kirche im Weinberg:
    Weitere Grabungen unterhalb der Siedlung brachten eine 27,70 m lange und 16,20 m breite kreuzförmige Kirche zu Tage. Sie besaß eine vorspringende Hauptapsis und zwei Nebenabsiden sowie eine Priesterbank und einen freistehenden Altar. Es handelt sich hier um eine Saalkirche mit Apsis, mindestens einem sakristeiähnlichen Nebenraum, querschiffartigen Flügelannexen und einer Vorhalle. Nach mehreren Umbauphasen sowie einem verheerenden Brand und einem Hangrutsch wurde die Kirche aufgelassen.
    Man teilte die Erbauung der Kirche in drei Phasen ein:
    Phase 1: Spätrömische Periode (4. bis 5. Jahrhundert)
    Phase 2: 5. bis 6. Jahrhundert
    Phase 3: Germanischer Zeit (7. Jahrhundert)
  • Taufkirche:
    Am Südostende des Kasernenbaues war ursprünglich eine frühchristliche Taufkirche angebaut. Mit dem Bau der Kirchengruppe unter dem Hl. Kreuz wurde die Taufkapelle überflüssig und somit aufgelassen. Von der Kapelle blieb nur das 1,20 m breite, polygonale Taufbecken erhalten. Es war mit Sandsteinplatten ausgelegt und besaß einen strichverzierten Innenputz.

Frühmittelalter

  • Das Gräberfeld der Romanen:
    Säben war zwischen 400 und 700 zentraler Bestattungsplatz der örtlichen Romanen und Germanen. So wurden im Bereich der Kirche und des Kasernenbaues 234 Gräber und weitere 1000 im Bereich der Weinberge lokalisiert. Die Ausgrabung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte Innsbruck von 1976 brachte 59 dicht aneinander angesiedelte und in Ostwestrichtung ausgerichtete Gräber zu Tage. Die Toten wurden in gestreckter Rückenlage teilweise auf Totenbrettern begraben. 21 Gräber enthielten Fundstücke wie beispielsweise Ausstattungsstücke, die die Toten am Körper oder an der Bekleidung trugen. Das Fehlen von Trank- und Speisebeigaben könnte bedeuten, dass die Bestatteten einer christlichen Religionsgemeinschaft angehörten.
    Die Gräber von Männern und Frauen unterschieden sich hauptsächlich durch ihre Grabbeigaben. Während bei den Männern überwiegend große Gürtelbestandteile, eiserne Messer sowie ganze Garnituren aus Bronze und Eisen sowie eiserne Armreifen gefunden wurden, bekamen die Frauen überwiegend Schmuckstücke beigelegt. Darunter waren Ketten aus bunten Glasperlen, Ohrringe, Gürtelschnallen und Armreifen aus Silber oder Bronze. Der Großteil der Bestatteten dürfte romanischer Herkunft sein, wobei einzelne gefundene Schmuckstücke bajuwarischen- Ursprungs sind.
  • Germanische Gräber:
    Ab 600 lassen sich auf Säben auch bajuwarische Gräber ausmachen. Das belegen typische Merkmale wie Beigabe der gesamten Tracht, der gesamten Bewaffnung und einer vielteiligen Gürtelgarnitur. Weiters wurden in Gräbern der damaligen Oberschicht, Schmuckgegenstände gefunden die eindeutig bayrischer Herkunft waren. Da aus der Zeit ab 700 keine weiteren Gräber mehr gefunden wurden, kann man davon ausgehen, dass ab dieser Zeit bereits genügend Eigenkirchen mit Friedhöfen existierten, so dass Säben als Bestattungsort uninteressant wurde.
  • Hl. Kreuzkirche:
    Um 600 wurde am oberen Ende des Säbener Berges die Hl. Kreuzkirche mit dazugehöriger Siedlung errichtet, die ausschließlich vom Klerus bewohnt wurde. Die als Doppelkirche konzipierte, nahezu quadratische (ca. 13x13.m) Hl. Kreuzkirche beherbergte im Atrium des Nordteiles das Heiligengrab des Bischof Ingenuin. Die Südkirche besaß einen im Osten errichteten Vorbau mit Taufbecken sowie eine Vorhalle, eine Treppe und eine im Altarbereich gemauerte Abschrankung. Der Fund eines kästchenförmigen Reliquienbehälters darf als besonders wertvoll angesehen werden. Es war ursprünglich im barocken Hochaltar eingemauert und dürfte aus der Kirche im Weinberg stammen.

Literatur

  • Sybille-Karin Moser, Marcellina Pustet, Volker Bierbrauer, Hans Nothdurfter, Josef Gelmi, Anja Rainer, Säben, Tappeiner Verlag, Bozen 1992
  • Reimo Lunz, Archäologische Streifzüge durch Südtirol, Band 1, Athesia, Bozen 2005

Weblinks


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