Migros-Genossenschafts-Bund

Migros-Genossenschafts-Bund
Migros-Genossenschafts-Bund
Migros-Logo
Unternehmensform Genossenschaft
Gründung 1925
Unternehmenssitz Zürich, Schweiz
Unternehmensleitung

Herbert Bolliger
(CEO)
Claude Hauser
(Präsident)

Mitarbeiter 82'712 (2007)
Umsatz 25,724 Mrd. CHF (2008)
Branche Handelskonzern
Website

www.migros.ch

Die Migros [ˈmiɡro] (weiblich, da Kurzform von Migros-Genossenschaft z. T. umgangssprachlich auch männlich (Migros-Laden) oder sächlich (Migros-Geschäft)) ist das grösste Einzelhandelsunternehmen in der Schweiz – vor Coop. Das Unternehmen ist in allen Kantonen und im grenznahen Ausland vertreten.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmen

Migros-Hochhaus am Zürcher Limmatplatz.

Das Logo der Migros ist ein gross geschriebenes oranges M oder der Schriftzug Migros, so dass das Unternehmen häufig auch als oranger Riese bezeichnet wird. Die Migros wurde 1925 von Gottlieb Duttweiler gegründet. Der Name stammt von den beinahe-Engros-Preisen (französisch mi «Halb-») der angebotenen Produkte; als Mittelding zwischen en-gros und en-détail.

Die ursprünglichen zwölf Genossenschaften haben als Tochterunternehmen den Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) gegründet. Diese Genossenschaften haben - zumindest für das Detailhandelsgeschäft - sowohl Flächen- als auch Personalhoheit, so dass Grundsatzentscheide de facto immer nur im Konsens getroffen werden können. Die einzelnen Mitglieder der Genossenschaften selbst sind heute ein Grossteil der Schweizer Einwohner, weswegen man vereinfacht sagen kann, dass die Migros ihren Kunden gehört.

Zur Migros zählen zahlreiche weitere Unternehmen, beispielsweise der Büromaterialanbieter Office World, das Kreditinstitut Migrosbank, die Buch- und Medienhandelskette Ex Libris, die Migrol-Tankstellen, eigene Fitnesscenter, Golfplätze oder das Reisebüro Hotelplan. Die Migros betreibt mit den Klubschulen ein dichtes Netz (54 Standorte) von Weiterbildungseinrichtungen, finanziert das Gottlieb Duttweiler Institut für wirtschaftliche und soziale Studien. Finanziert werden diese im weiteren Sinne kulturellen Aktivitäten durch das «Migros-Kulturprozent» aus den Konzerneinnahmen. Dieser wurde 1957 ins Leben gerufen: Ein Prozent des Umsatzes wird von der Migros jedes Jahr in Kultur und Weiterbildung investiert.

Die Migros besitzt eigene Fabrikationsbetriebe für die Migros-Eigenmarken. Mit Restaurants ist sie im Bereich der Gastronomie tätig und die grösste Gastronomiekette der Schweiz. Zudem besitzt die Migros eigene Einkaufszentren.

In den klassischen, «orangen» Migros-Filialen und Restaurants wird bis heute auf den Verkauf von Alkohol und Tabakwaren verzichtet. Das von Gründer Duttweiler formulierte Prinzip gründet auf dessen Ansicht, dass der Absatz sogenannter Genussmittel nicht (preislich) gefördert werden soll. Stattdessen werden an konzerneigenen Standorten (Liegenschaften, Einkaufszentren) jeweils Verkaufsflächen an kleinere Einzelhandelsunternehmen wie Denner – oder früher bevorzugt Pick Pay – mit stark komplementärem Sortiment (insbesondere Tabakwaren und Alkohol) vermietet. Dadurch steigt auch die Standortattraktivität der «orangen» Filialen, ohne dass die Migros selbst Genussmittel ins Sortiment aufnehmen müsste. Nicht unter dieses Prinzip fallen Tochterunternehmen mit eigenständigem Marktauftritt, darunter die «Avec»-Shops an Migrol-Tankstellen und Bahnhöfen, die selbständigen «Detaillisten mit Migros-Produkten», die «Voi»-Kleinfilialen[1] (zur Zeit nur Migros Aare), die Magazine zum Globus, der Onlinehandel «LeShop» oder die im Grosshandel tätige Scana Lebensmittel AG.

Der traditionelle Verzicht auf den Verkauf von Markenartikeln wurde mittlerweile aufgegeben, die meisten Produkte bleiben aber weiterhin die etablierten Eigenmarken mit einem Anteil von über 90% am Gesamtsortiment.

Die Migros hat ebenfalls ein Benennungssystem zur Andeutung der Grösse von Läden der Genossenschaft entwickelt. Eine M-Migros ist ein eher kleiner Lebensmittelladen, der Waren des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Hygiene) führt, eine MM-Migros hat eine erweiterte Palette Lebensmittel, sowie ein breites Non-Food-Angebot und häufig noch eine Bäckerei, ein Restaurant oder m-electronics. Eine MMM-Migros bietet die ganze Produktepalette der Migros an. Weitere Migros-Fachmärkte sind Micasa (Möbel), do-it + Garden (Baumarkt) und SportXX (Sport) ebenso Obi Schweiz.

2007 hat die Migros Aare das neue Nahversorgungskonzept VOI lanciert, das bei der Kundschaft auf grosse Akzeptanz stösst.

Auslandaktivitäten

Seit 1992 ist Migros auch ausserhalb der Schweiz aktiv und unterhält einige Standorte in Frankreich und Deutschland an der Grenze zur Schweiz. Das Deutschlandgeschäft wird von der Genossenschaft Migros Basel über die Tochtergesellschaft Migros Deutschland GmbH mit Sitz in Lörrach geleitet. Neben dem 1995 eröffneten Standort in Lörrach, wurden im Rahmen eines mehrjährigen Marktversuchs je eine Filiale in Bad Säckingen (2001) und Freiburg im Breisgau (2002) eröffnet. Der Standort Bad Säckingen wurde im April 2008 wegen mangelnder Rentabilität aufgegeben. An seinen Expansionsplänen, in den nächsten Jahren in Deutschland mindestens zehn Migros Frischmärkte in Kerneinzugsgebieten von mindestens 50'000 Einwohnern zu eröffnen, hält die Migros jedoch fest.[2] Als weiteren Standort eröffnete sie Mitte September 2008 eine Filiale in Reutlingen.

Geschichte

Gottlieb Duttweiler war ein Pionier und Visionär mit dem Ziel, den Lebensmittelhandel zu revolutionieren. Am 25. August 1925 fuhren die ersten Ford T-Verkaufswagen der Migros in Zürich aus. Die Migros erhielt von den Hausfrauen - dank Tiefpreisen - sofort Zuspruch. Seit 1928 stellt die Migros auch Eigenprodukte her, das erste war ein Süssmost, von der neu zugekauften «Alkoholfreie Weine AG».

Angestammte Lebensmittelhändler fühlten sich attackiert. So versuchten sie zusammen mit Parteien, Politikern und Gewerkschaften, die Migros zu ruinieren. Die Konsumenten jedoch erkannten den Wert der Migros und diese war immer erfolgreicher. Die Migros expandierte kurz darauf in anderen Kantonen und eröffnete – neben den Verkaufswagen – auch Läden.

In einigen Kantonen wurde die Migros daraufhin mit politischen Beschlüssen für Jahre bzw. Jahrzehnte verboten.

Dies bremste jedoch den Erfolg der Migros nicht. 1935 gründete die Migros ein Reisebüro, Hotelplan (abgekürzt: Hopla) und 1937 einen Giro-Dienst. 1936 gründete Gottlieb Duttweiler eine eigene politische Partei, den Landesring der Unabhängigen (LdU). Die Partei hatte den Übernamen Migros-Partei.

Die ursprüngliche Aktiengesellschaft wurde 1941 in eine Genossenschaft umgewandelt. 1942 wurde die Migros-Zeitschrift Brückenbauer lanciert; seit 2004 heisst die Zeitschrift Migros-Magazin. Dieses ist heute eine der auflagenstärksten Zeitschriften der Schweiz. Jeder Genossenschafter - dessen Beitritt umsonst ist - erhält das Migros-Magazin gratis. 1944 wurden die Migros-Klubschulen gegründet, mit dem Ziel, Weiterbildung für das Volk zu günstigen Konditionen zu ermöglichen. Heute sind die Klubschulen eine der erfolgreichsten Institutionen in der Erwachsenenbildung.

1948 lancierte die Migros in einem Pionierakt Selbstbedienungsläden nach der Idee von Elsa Gasser, einer polnischen Emigrantin, die Duttweiler als promovierte Nationalökonomin beriet. Anfangs der 1950er Jahre führte die Migros Restaurants ein, bot auch Non Food-Artikel an und gründete die Buchhandlung Ex Libris. Seit 1954 hat die Migros eine eigene Tankstellenkette, die Migrol. Diese bot Benzin günstiger an als die Konkurrenz. 1957 wurde das Migros Kulturprozent ins Leben gerufen: 1% des Umsatzes investierte die Migros in Kultur und Weiterbildung. 1957 stieg die Migros mit der Migrosbank in das Bankwesen ein. Das später selbständig gewordene Tochterunternehmen Migros Türk wurde 1954 gegründet. Ein Jahr später hatte die Migros eine eigene Versicherung, die Secura. Diese wurde 1999 wieder aufgegeben und an Generali verkauft, die sie per 2000 mit Schweizer Union und Fortuna zur Generali Schweiz fusionierte.

Ein wichtiger Punkt war die Einführung der Produktedeklaration und das Angeben des Haltbarkeitsdatums im Jahre 1967. Dies geschah unter dem Begriff migros-data. 1974 führte die Migros das M-Sano ein, einen Vertreter der integrierten Produktion.

1979 wurde der damalige Vizedirektor und Leiter des Gottlieb Duttweiler Institut, Hans A. Pestalozzi wegen radikaler Ideen durch den damaligen Chef Pierre Arnold fristlos entlassen. 1980 erzwang Pestalozzi mit der Bewegung M-Frühling eine kurzzeitige Öffnung von Migros und freie Wahlen.

1986 führte die Migros das erste Freizeit-Center ein, den Säntispark in Abtwil SG. 1993 expandierte die Migros in das grenznahe Ausland nach Österreich (nach vier Jahren wieder eingestellt) und Frankreich. Die erste Filiale in Deutschland wurde 1995 durch die Genossenschaft Migros Basel in Lörrach eröffnet.

1997 übernahm die Migros die Globus-Gruppe, bestehend aus der namengebenden Warenhauskette «Magazine zum Globus», der inzwischen aufgegebenen Warenhauskette «ABM Au Bon Marché», den «Herren Globus» Bekleidungsgeschäften, den Interio Einrichtungshäusern und den «Office World» Bürofachmärkten. Am 12. Januar 2007 gab der Migros-Genossenschafts-Bund die 70%-Übernahme des Denner-Aktienkapitals bekannt. Die Übernahme wurde am 4. September 2007 durch die Wettbewerbskommission unter diversen Auflagen[3] genehmigt.[4]

2007 führt Migros als erstes grösseres Schweizer Unternehmen einen Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen ein.

Genossenschaften

Den Kern der Migros bilden die regionalen Genossenschaften. Seit 1998 existieren zehn Genossenschaften (mit Hauptsitz):

Die traditionell grösste (nach Anzahl Genossenschafter und Umsatz) der ehemals zwölf Genossenschaften war Zürich. In zwei Fusionen wurde 1998 die Anzahl Genossenschaften von zwölf auf die heutigen zehn reduziert, dabei entstanden die beiden grossen Genossenschaften Migros Aare und Migros Ostschweiz. Vier Genossenschaften in ihrer alten Form sind dadurch verschwunden:

  • Genossenschaft Migros Aargau/Solothurn, Suhr – Teil von Migros Aare
  • Genossenschaft Migros Bern, Moosseedorf – neu Migros Aare
  • Genossenschaft Migros Winterthur/Schaffhausen, Winterthur – Teil von Migros Ostschweiz
  • Genossenschaft Migros St. Gallen, Gossau SG – neu Migros Ostschweiz

Migros-Industrie

Die Unternehmensgruppe Migros-Industrie umfasst die Produktionsbetriebe der Migros-Gemeinschaft. Durch die politisch motivierte Lieferverweigerung diverser Hersteller in den Anfangsjahren der Migros war das Unternehmen gezwungen, ein eigenes Herstellernetz aufzubauen. Weitere Fabriken wurden von der Migros gekauft. Dadurch konnte die Migros günstig eine eigene Produktpalette herstellen. Erst in jüngerer Zeit sind Markenprodukte in grösserer Auswahl erhältlich. Produkte der Migros-Industrie werden, oft unter anderen Markennamen, auch ins Ausland exportiert.

Zu den wichtigsten Produktionsbetrieben gehören:

Teigwaren, Senf

Produkte der Migros-Industrie für den Export werden von der Swiss Delice AG in Suhr vertrieben. Insbesondere Milchprodukte, Schokolade, Gebäck und Kartoffelprodukte werden unter dem gleichnamigen Label exportiert.

Daneben ist die Migros mit einigen Unternehmen enge Partnerschaften eingegangen. Solche Firmen sind meist kleine oder mittelgrosse Familienunternehmen, welche für den Detailhandel in der Schweiz exklusiv die Migros mit Eigenmarken beliefern, in anderen Bereichen (Grosshandel, Ausland) weiterhin unabhängig und unter eigenem Namen auftreten. Dazu gehören etwa der Uhrenhersteller Mondaine, Hustenbonbons-Produzent F. Hunziker + Co AG in Dietikon und die Haco AG in Gümligen, welche die Farmer-Stängel produziert.

Zahlen & Fakten

Die Zahlen und Fakten der Migros-Gruppe des Jahres 2007 (in Klammern die Veränderung gegenüber dem Vorjahr):

  • Umsatz (2008): CHF 25,724 Mrd. (+ 13,3 %)
  • Gewinn: CHF 801 Mio. (- 4,5 %)
  • Angestellte: 82'712 Personen (+ 3,9 %)
  • Eigenkapital: CHF 11,639 Mrd. oder 24,9 % der Bilanzsumme (+ 7,2 %)
  • Filialnetz (2008): 601 Standorte (inkl. Fachmärkte und Ausland) (+ 12)

Aufteilung Migros-Lebensmittelmärkte in der Schweiz nach Store-Formaten (2008):

  • 291 M-Migros (durchschn. 650 m²)
  • 210 MM-Migros (durchschn. 2.250 m²)
  • 38 MMM-Migros (durchschn. 8.500 m²)
  • 44 Fachmärkte und M-Parcs
  • 14 Spezialläden
  • 4 Gastronomiebetriebe (eigenständig)
  • 189 M-Restaurants (in Ladenmärkten integriert)

Produktelinien, Labels und Programme

M-Budget, M-Classic und Migros Sélection

M-Budget Logo

1996 lancierte die Migros die Billiglinie M-Budget. Anfangs waren es 70 Produkte. Bis 2006 wurde das Sortiment auf 500 M-Budget-Produkte erweitert. «Die M-Budget-Produkte sollen möglichst billig aussehen», lautete der Auftrag an die Verpackungsdesigner. Sie verzichteten deshalb auf kreative Extravaganzen und präsentierten eine rein grafische Lösung, die sich mit Grün, Weiss, ein wenig Schwarz und ein bisschen Orange sowie dem Migros-Logo begnügt. Zur Zeit wird aber das Sortiment an M-Budget Produkten wieder reduziert, da viele Produkte nicht gewinnbringend verkauft werden können. Die Migros konzentriert sich auf ein Kernsortiment, welches gute Umsatzzahlen erreicht. Durch die Streichung der "Verlustprodukte" aus dem Sortiment, würde auch Spielraum für neue Preissenkungen auf die Produkte geschaffen.

Die Absicht von M-Budget war und ist es, Konsumenten mit kleinem Budget und grosse Familien anzusprechen. Beliebt war die Linie von Anfang an aber auch in der Mittelschicht und bei Gutverdienenden. Inzwischen sind die M-Budget-Produkte auch bei Jugendlichen «in». Vor allem durch neue Produkte, beispielsweise das M-Budget-Snowboard, gilt die Marke heute gar als «trendy». Der M-Budget-Energy-Drink hat dem ehemaligen Marktführer Red Bull mittlerweile sogar den Rang abgelaufen. Beliebt waren auch die M-Budget-Partys.

Seit 2005 vertreibt Swisscom über die Migros die Marke M-Budget Mobile. Es handelt sich dabei um ein günstiges Prepaid-Angebot für Mobiltelefone, das ausschliesslich Telefonieren, SMS und minutenbasierende WAP-Einwahl anbietet. Andere Dienste wie MMS, GPRS oder ein Anrufbeantworter werden nicht angeboten. Das Mobilfunknetz von M-Budget Mobile läuft auf dem Netz von Swisscom.

Im Herbst 2006 lanciert die Migros in Zusammenarbeit mit Mastercard und der GE Money Bank gar eine M-Budget-Kreditkarte.

Um bei der Werbung Geld zu sparen, wird seit 2009 die Marke M-Budget nicht mehr beworben.

Als Gegenstück zur Billiglinie M-Budget startete Migros im September 2005 die neue Produktlinie Migros Sélection, eine eigentliche Nobelmarke. Die Linien Budget und Sélection sowie die Standard-Produkte sind preislich und qualitativ stark differenziert. Sie bilden quasi die beiden Pole des Angebots, das klassische Sortiment ist dazwischen angesiedelt.

Ende März 2009 begann die Migros damit, das genannte klassische Sortiment unter der neuen Marke M-Classic einheitlich zu positionieren.

Engagement

Unter dem Dachlabel Engagement schliesst die Migros mehrere national und international tätige Organisationen zusammen, welche unter besonders sozialen oder umweltfreundlichen Faktoren hergestellte Produkte anbieten. Dazu gehören

  • Bio, Produkt aus biologischer Landwirtschaft
  • Max Havelaar, Produkte aus fairem Handel
  • Marine Stewardship Council, Fisch aus nachhaltiger Fischerei
  • Eco umweltfreundliche, besonders hautverträgliche Textilien, soziale Arbeitsbedingungen
  • Bio-Baumwolle, Baumwolle aus biologischer Landwirtschaft, wird nach Eco-Richtlinien verarbeitet
  • Forest Stewardship Council, Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung
  • Terrasuisse, Produkte aus nachhaltiger Schweizer Landwirtschaft.

Terrasuisse ersetzt die bisherigen Labels IP-Suisse und M7 (7-Punkte-Fleisch-Garantie).

Neben den Produkten unterstützt oder realisiert Engagement auch Projekte. So hat die Migros zu Beispiel den Verhaltenskodex ausgearbeitet, der alle Lieferanten zu sozialen Arbeitsbedingungen verpflichtet, alle von der Migros produzierte Margarine wird aus nachhaltig angebautem Palmöl produziert und acht Lastwagen der Migros fahren mit Biogas, das aus dem Grünabfall hergestellt wird, welchen die Migros produziert. Mit dem Projekt SODIS klärt Engagement die Bevölkerung der Entwicklungsländer über eine einfache Methode auf, wie man mit einer PET-Flasche Wasser entkeimen kann und in Tirupur wurde eine Schule eröffnet, damit die Kinder eine Schulbildung bekommen können, anstelle in den dort zahlreichen Textilfabriken arbeiten zu müssen.

M-Cumulus

Das Kundenbindungsprogramm «M-Cumulus» wurde 1997 eingeführt und basiert auf einem Bonuspunktesystem. Mit jedem Einkauf können Punkte gesammelt werden, die bei ausreichender Ansammlung in Form von Wertcoupons ausgezahlt werden. Zum quartalsweise versandten Kontoauszug erhalten die Teilnehmer zudem eine Reihe von Rabattcoupons. Die aus den Einkäufen gesammelten Daten werden darüber hinaus intern für Statistiken und das Marketing ausgewertet.

Kritik

Einige Kritiker, wie beispielsweise der Verein Sorgim, behaupten, dass die Migros den Idealen ihres Gründers nicht mehr entspricht. Bemängelt wird, dass die Genossenschaft nicht demokratisch geführt wird, wie es einst von Duttweiler gewünscht worden wäre und stattdessen ausschliesslich die Geschäftsleitung über alle wichtigen Geschäftsstrategien entscheidet.

Literatur

  • Katja Girschik, Albrecht Ritschl, Thomas Welskopp (Hrsg.): Der Migros-Kosmos. Zur Geschichte eines aussergewöhnlichen Schweizer Unternehmens. hier + jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden 2003, ISBN 3-906419-64-9
  • Sibylle Brändli: Der Supermarkt im Kopf. Konsumkultur und Wohlstand in der Schweiz nach 1945. Böhlau Verlag, Wien 2000, ISBN 3-205-99264-4
  • Alfred A. Häsler: Das Abenteuer Migros. Migros-Genossenschafts-Bund im Verlag der Migros Presse, Zürich 1985
  • Hans Munz: Das Phänomen Migros. Die Geschichte der Migros-Gemeinschaft. Verl. Ex Libris, Zürich 1973

Einzelnachweise

  1. Tages-Anzeiger: Neue Migros-Läden lassen Migros-Detaillisten zittern (2007-11-29)
  2. Tages-Anzeiger: Migros schliesst deutsche Filiale (2008-01-29)
  3. Wettbewerbskommission (4. September 2007): Auflagen zum Zusammenschluss Migros/Denner (Auszug)
  4. Wettbewerbskommission (4. September 2007): Weko macht Auflagen zum Zusammenschluss Migros/Denner

Weblinks


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