Microsoft SQL Server

Microsoft SQL Server
Microsoft SQL Server
Microsoft SQL Server Logo.svg
Entwickler Microsoft
Aktuelle Version SQL Server 2008 R2

(10.50.2500.0 - Service Pack 1 / 11. Juli 2011)

Betriebssystem Microsoft Windows
Programmier­sprache C, C++
Kategorie RDBMS
Lizenz Microsoft EULA (Closed Source)
http://www.microsoft.com/germany/sql/2008/default.mspx

Der Microsoft SQL Server (auch kurz MSSQLServer) ist ein relationales Datenbankmanagementsystem von Microsoft. Vor allem im englischsprachigen Raum spricht man auch vom Sequel-Server. SEQUEL („Structured English Query Language“) ist der Vorgänger von SQL.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zeittafel Microsoft SQL Server[1]
Versions-ID Jahr Release Name Projektbezeichnung
1.0
(OS/2)
1989 SQL Server 1.0
(16bit)
-
1.1
(OS/2)
1991 SQL Server 1.1
(16bit)
-
4.21
(WinNT)
1993 SQL Server 4.21 SQLNT
6.0 1995 SQL Server 6.0 SQL95
6.5 1996 SQL Server 6.5 Hydra
7.0 1998 SQL Server 7.0 Sphinx[2]
- 1999 SQL Server 7.0
OLAP Tools
Plato
8.0 2000 SQL Server 2000 Shiloh[3]
8.0 2003 SQL Server 2000
64-bit Edition
Liberty
9.0 2005 SQL Server 2005 Yukon
10.0 2008 SQL Server 2008 Katmai
10.25 2010 SQL Azure Matrix (aka CloudDB)
10.5 2010 SQL Server 2008 R2 Kilimanjaro (aka KJ)
11.0 Denali

Microsoft SQL Server entstand aus einer Zusammenarbeit der Firmen Microsoft und Sybase Ende der 1980er Jahre.[4] 1989 wurde die erste Version für das von Microsoft und IBM entwickelte Betriebssystem OS/2 veröffentlicht. Das Produkt entsprach prinzipiell dem Sybase SQL Server 4.0 für Unix und VMS. 1992 erschien der Microsoft SQL Server 4.2 für OS/2 1.3. Im Anschluss mit dem Release von Windows NT im Jahr 1993 erschien schon bald Microsoft SQL Server 4.21, der anstatt auf OS/2 auf Windows NT als Betriebssystem setzte. In dieser Zeit lockerte sich außerdem die Kooperation zwischen Microsoft und Sybase. Im Jahr 1995 erschien mit Microsoft SQL Server 6.0 eine eigenständige Weiterentwicklung der Kooperation, dem 1996 die Version 6.5 folgte. Mit der Version 7.0, die im Jahr 1999 erschien, verabschiedete sich Microsoft von der mit Sybase entwickelten Codebasis und brachte eine vollkommen neue Datenbank-Engine auf den Markt. Diese war auch Basis in den darauffolgenden Versionen SQL Server 2000 (Versionsnummer 8.0), SQL Server 2005 (Versionsnummer 9.0), SQL Server 2008 (Versionsnummer 10.0), sowie der aktuellen Version SQL Server 2008 R2 (Versionsnummer 10.50).

Eigenschaften

Der SQL Server ist ein relationales Datenbankmanagementsystem, das sich am Standard der aktuellen SQL-Version orientiert. Der Microsoft SQL Server liegt in verschiedenen Editionen vor, die ein vielfältiges Angebot abdecken. Die Editionen unterscheiden sich vor allem im Preis, ihren Funktionen und Hardwareeinschränkungen. Der MSSQL-Server kann auch als Data-Warehouse genutzt werden, in dem es den Mitarbeitern in einem Unternehmen eine Sicht auf das Geschäft und dessen Daten ermöglicht. Durch seine Business Intelligence-Plattform bietet er eine skalierbare Infrastruktur, die es der IT ermöglicht, die Nutzung von Business Intelligence im gesamten Unternehmen zu fördern und Business Intelligence dort bereitzustellen, wo Anwender es wünschen.[5] Der SQL Server besteht aus vielen Services und Tools, wie Analysis Services, Reporting Services, Integration Services und Sync Services.

MSSQLServer verwendet für Datenbankabfragen die SQL-Variante T-SQL (Transact-SQL). T-SQL fügt hauptsächlich zusätzliche Syntax zum Gebrauch in Stored Procedures und Transaktionen hinzu. Weiterhin unterstützt MSSQL OLE DB und ODBC (Open Database Connectivity).

Seit SQL Server 2005 (Codename „Yukon“) werden unter anderem Programmiersprachen, welche auf der .NET CLR laufen, für das Erstellen von Stored Procedures unterstützt. Mit Visual Studio wird seit 2005 auch eine passende IDE mitgeliefert.

Verschiedene Editionen des SQL Server 2008[6]

SQL Server Datacenter Edition

Diese Edition baut auf der Enterprise Edition auf. Unterstützt jedoch eine höchstmögliche Virtualisierung, bis zu 256 logische Prozessoren und so viel Arbeitsspeicher, wie das Betriebssystem ermöglicht.

SQL Server Enterprise Edition

Diese Edition hat alle Funktionen freigeschaltet und unterstützt bis zu 8 CPUs (Anzahl der Sockel). Der nutzbare Arbeitsspeicher ist auf 2 TB beschränkt.

SQL Server Standard Edition

Diese Edition ist gegenüber der Enterprise Edition um einige Funktionen reduziert und unterstützt maximal 4 CPUs (Anzahl der Sockel). Der nutzbare Arbeitsspeicher ist auf 64 GB beschränkt.

SQL Server Workgroup Edition

Diese Edition ist speziell für die Ausführung von Datenbanken in Zweigstellen gedacht. Sie stellt sichere Remotesynchronisierungs- und Verwaltungsfunktionen zur Verfügung und ist vor allem zur Berichtserstellung gedacht. Die Workgroup Edition unterstützt dabei 2 Prozessoren und bis zu 4 GB Arbeitsspeicher.[7]

SQL Server Web Edition

SQL Server Web Edition ist eine spezielle Edition für Webhoster und Websites, die Skalierbarkeit und Verwaltungsfunktionen jeder Größe zur Verfügung stellt.

SQL Server Developer Edition

SQL Server Developer Edition beinhaltet den gesamten Funktionsumfang der Enterprise Edition. Der Unterschied liegt in den Lizenzbestimmungen, laut denen die Developer Edition nur als Test- und Entwicklungsumgebung eingesetzt werden darf, nicht jedoch als Produktivsystem in einem Unternehmen.

SQL Server Express Edition

SQL Server Express Edition ist eine kostenlos erhältliche Datenbankplattform und basiert auf Microsoft SQL Server. Sie wurde mit SQL Server 2005 eingeführt und ist der Nachfolger der Microsoft Desktop Engine (MSDE). Aufgrund der Integration in Microsoft Visual Studio ermöglicht SQL Server Express die einfache Entwicklung datengesteuerter Anwendungen, die vielfältige Möglichkeiten bieten, erhöhte Speichersicherheit unterstützen und kurzfristig bereitgestellt werden können. Diese kostenlose Variante besitzt einige Einschränkungen. So können zum Beispiel hardwaremäßig nur eine CPU, beziehungsweise ein Kern genutzt werden und es werden maximal 1 GB RAM unterstützt. Eine Datenbank darf außerdem eine Größe von 4 GB (in der R2 Version 10 GB) nicht überschreiten. Eine Upgradefunktion auf Standard oder Enterprise Edition ist integriert.

MS SQL 2008 Versionsvergleich Express zu Compact Edition:

http://www.microsoft.com/sqlserver/en/us/product-info/compare.aspx

SQL Server Compact Edition

Die SQL Server Compact Edition ist eine kompakte Datenbank, die zur Einbettung in Desktops, Windows Mobile-Geräten und Tablet-PCs, die nur gelegentlich Verbindungen mit dem Server herstellen, geeignet ist. Ihre benötigten Systemressourcen sind mit maximal 2 MB Speicherplatz und maximal 5 MB Arbeitsspeicher relativ gering. Sie ist kostenfrei erhältlich.

SQL Server Tools

Seit Version 2005 steht als Haupt-Management-Tool das SQL Server Management Studio zur Verfügung. Weitere Tools sind SQL Server-Konfigurations-Manager, SQL Server-Installationscenter und Konfigurations-Manager für Reporting Services. Als Kommandozeilen-Tool gibt es sqlcmd. Vor Version 2005 wurde der Enterprise Manager verwendet.

Ermitteln der SQL Server-Version und -Edition

Um die verschiedenen Versionen/Editionen zu ermittelt kann folgende Abfrage verwendet werden:

  • SELECT SERVERPROPERTY('productversion'), SERVERPROPERTY ('productlevel'), SERVERPROPERTY ('edition')

Datentypen

MsSQL Datentypen 2008 (alle NULL-fähig). Zur Erläuterung für Benutzer von Access, sind die entsprechenden Jet-Datentypen aufgeführt.

Gruppe Untergruppe Name Speicherbedarf Wertebereich Bemerkung Jet30-Typ Jet40-Typ
Numerische Werte Ganzzahlig bit 0,125 0 bis 1 0 or 1 or NULL ähnlich: Yes/No ähnlich: Yes/No
tinyint 1 0 bis 255 Byte Byte
smallint 2 -32768 bis 32767 Integer Integer
int 4 -2147483648 bis 2147483647 Long Long
bigint 8 -9223372036854775808 bis 9223372036854775807
Festkomma smallmoney 4 -214748,3648 bis 214748,3647 int / 10000
money 8 -922337203685477,5808 bis 922337203685477,5807 bigint / 10000 Currency Currency
numeric / decimal 5-17 -10^38 +1 bis 10^38 - 1 Decimal Decimal
Fließkomma real 4 -3,40E+38 bis 3,40E+38 IEEE 754 Single Single
float 8 -1,79E+308 bis 1,79E+308 IEEE 754 Double Double
Datum und Zeit Standard smalldatetime 4 1900-01-01 00:00 bis 2079-06-06 23:59 nur Minute
datetime 8 1753-01-01 00:00:00 bis 9999-12-31 23:59:59.997 erst ab 1753 ähnlich: Date ähnlich: Date
ab 2008 datetime2 6-8 0001-01-01 00:00:00 bis 9999-12-31 23:59:59.9999999
ab 2008 datetimeoffset 8-10 0001-01-01 00:00:00 bis 9999-12-31 23:59:59.9999999 mit Zeitzone
ab 2008 date 3 0001-01-01 bis 9999-12-31 nur Tage
ab 2008 time 3-5 00:00:00.0000000 bis 23:59:59.9999999 100 ns
Zeichenfolgen Non Unicode char 1-8000 variable CP
varchar 1-8000 variable CP ähnlich: Text
varchar(max) 1-2GB variable CP
text 16-2GB CLOB variable CP ähnlich: Memo
Unicode UTF16 nchar 2-8000
nvarchar 2-8000 Text
nvarchar(max) 2-2GB
ntext 16-2GB NCLOB Memo
Binär binary 1-8000
varbinary 1-8000 ähnlich: varbinary ähnlich: varbinary
varbinary(max) 1-2GB
image 16-2GB BLOB OLE OLE
Andere für Tabellen sqlvariant kann alles sein
xml hat Methoden
uniqueidentifier 16 GUID ReplikationsID ReplikationsID
timestamp auto update
ab 2008 geography hat Methoden
hierarchyid hat Methoden
geometry Geometriedaten
nur Prozeduren cursor Liste
table Liste

Literatur

Einzelnachweise

  1. SQL Server Version und SP-IDs auf MSSQL-Forum.com (abgerufen am 13. September 2011)
  2. SQL Server 7 "Sphinx" auf Winsupersite.com (abgerufen am 13. September 2011)
  3. PRB: Eine Fehlermeldung auf Microsoft.com (abgerufen am 13. September 2011)
  4. MSDN: SQL MythBusters – "SQL Server is really a Sybase product not a Microsoft one."
  5. http://www.microsoft.com/germany/sql/2008/default.mspx
  6. Microsoft TechNet: "Editionen und Komponenten von SQL Server 2008"
  7. Microsoft SQL Server 2008 Editions

Weblinks

 Commons: Microsoft SQL Server – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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