Mico

Mico
Seidenäffchen
Silberäffchen (Callithrix (Mico) argentata)

Silberäffchen (Callithrix (Mico) argentata)

Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Neuweltaffen (Platyrrhini)
Familie: Krallenaffen (Callitrichidae)
Gattung: Marmosetten (Callithrix)
Untergattung: Seidenäffchen
Wissenschaftlicher Name
Mico
Lesson, 1840

Die Seidenäffchen oder Seidenaffen (Mico) sind eine Untergattung der Marmosetten (Gattung Callithrix) aus der Primatengruppe der Krallenaffen (Callitrichidae). Es sind kleine, im Amazonasbecken lebende Primaten. Es werden rund 13 Arten unterschieden.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Seidenäffchen erreichen eine Kopfrumpflänge von 18 bis 30 Zentimeter, der Schwanz wird bis zu 40 Zentimeter lang, und ihr Gewicht beträgt rund 300 bis 470 Gramm. Ihr Fell ist fein und seidig, seine Färbung variiert je nach Art von weiß über grau bis dunkelbraun und schwarz. Manchmal sind der hintere Teil des Rumpf, die Gliedmaßen oder der Schwanz kontrastierend gefärbt. Der Schwanz ist länger als der Körper, er ist buschig und kann nicht als Greifschwanz eingesetzt werden. Das Gesicht ist unbehaart und oft fleischfarben oder grau gefärbt. Bei einigen Arten ragen die großen Ohren aus dem Fell hervor, bei anderen sind Ohrbüschel vorhanden. Wie bei allen Krallenaffen befinden sich an den Fingern und Zehen (mit Ausnahme der Großzehe) Krallen statt Nägeln.

Verbreitung und Lebensraum

Seidenäffchen bewohnen das Amazonasbecken und sind dabei nur südlich des Rio Madeiras und des Amazonas zu finden. Die meisten Arten kommen nur in Brasilien vor, lediglich das Schwarzschwanz-Seidenäffchen lebt auch im östlichen Bolivien und im äußersten Norden Paraguays. Lebensraum dieser Tiere sind tropische Wälder, häufig sind sie in dicht mit Unterholz bestandenen Gebieten wie Sekundärwäldern oder an Waldrändern zu finden.

Lebensweise

Seidenäffchen sind wie alle Krallenaffen tagaktiv, in der Nacht schlafen sie im Pflanzendickicht oder in Baumhöhlen oder . Sie sind Baumbewohner, dort bewegen sie sich entweder auf allen Vieren laufend oder springend fort.

Sie leben in Gruppen von 4 bis 15 Tieren. Dies sind meist erweiterte Familiengruppen, die um ein fortpflanzungsfähiges Paar organisiert sind. Gruppen bewohnen Reviere von 10 bis 40 Hektar, die sie gegen Artgenossen verteidigen.

Wie alle Marmosetten sind Seidenäffchen dank der spezialisierten Zähne in der Lage, Löcher in die Baumrinde zu nagen, um an die Baumsäfte zu gelangen. Diese Nahrung spielt vor allem in Zeiten, wo wenig Früchte und Samen – eine weitere wichtige Nahrungsquelle – vorhanden sind, eine Rolle. Ein weiterer Bestandteil der Nahrung sind Insekten und Spinnen, manchmal verzehren sie auch Eier und kleine Wirbeltiere.

In der Regel pflanzt sich nur das dominante Weibchen einer Gruppe fort. Die Tragzeit beträgt rund 130 bis 150 Tage, es überwiegen Zwillingsgeburten. Der Vater und die anderen Gruppenmitglieder beteiligen sich intensiv an der Jungenaufzucht, sie tragen die Jungtiere und beschäftigen sich mit ihnen und übergeben sie der Mutter nur zum Säugen.

Systematik

Es sind 13 Arten von Seidenäffchen bekannt:

Daneben gibt es noch weitere, bislang nicht wissenschaftlich beschriebene Arten wie das „Rondonia-Seidenäffchen“, das früher zum Braunen Seidenäffchen gerechnet wurde.

Das Zwergseidenäffchen (Untergattung Cebuella) und das Schwarzkronen-Seidenäffchen (Untergattung Callibella) werden zoologisch in jeweils eigenen Untergattungen geführt. Zusammen mit den Büschelaffen bilden sie die Gattung der Marmosetten (Callithrix). Manchmal werden diese Untergattungen als eigenständige Gattungen geführt.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2003, ISBN 3540436456
  • D. E. Wilson & D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0801882214

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mico — Mico …   Wikipédia en Français

  • Mico — Callithrix argentata …   Википедия

  • MICO-80 — Mikrocomputer im Metallgehäuse Der MICO 80 ist ein Lerncomputer mit Zilog Z80 Mikroprozessor, der zur PROFI 5 Mikrocomputerfamilie funktionskompatibel ist. Er wurde 1982 entwickelt und wird seitdem in der industriellen Aus und Weiterbildung und… …   Deutsch Wikipedia

  • mico — s. m. 1.  [Brasil] [Jogos] Jogo de cartas que tem por objetivo fazer pares de cartas de animais machos e fêmeas. = MICO PRETO 2.  [Brasil] [Jogos] Carta desse jogo que contém a representação de um macaco (mico) preto e que, por não ter par, faz o …   Dicionário da Língua Portuguesa

  • mico — (Voz cumanagota). 1. m. Mono de cola larga. 2. coloq. Persona pequeña y muy fea. 3. fest. coloq. U. para referirse cariñosamente a los niños. 4. coloq. Hombre lujurioso. 5. coloq. C. Rica), El Salv.), Guat. y Nic. Vagina de la mujer …   Diccionario de la lengua española

  • Mico — may refer to: Motor Industries Company, former name for Bosch India Mico University College, Jamaica Mitso Asen, Bulgarian tsar Muskogee meaning chief Mico, genus of monkey Mico (band), Canadian rock band Mico, Texas, city in Texas nickname for… …   Wikipedia

  • mico — mico, ca sustantivo masculino,f. 1. Uso/registro: coloquial. Pragmática: afectivo. Niño pequeño: Su hija pequeña es un mico, pero ya come sola. 2. (macho y hembra). Mono de cola larga: Los micos son pequeños. sustan …   Diccionario Salamanca de la Lengua Española

  • Mico — Mi co, n. [Sp. or Pg. mico.] (Zo[ o]l.) A small South American monkey ({Mico melanurus}), allied to the marmoset. The name was originally applied to an albino variety. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • mico — Element prim de compunere savantă, cu sensul de ciupercă , referitor la ciuperci . [< fr. myco , it. mico , cf. gr. mykes]. Trimis de LauraGellner, 08.06.2005. Sursa: DN  MIC(O) / MICET(O) , MICÉTE, MICÍNĂ, MICÓZĂ elem. ciupercă . (< fr.… …   Dicționar Român

  • Mićo — Míćo DEFINICIJA ONOMASTIKA m. os. ime, hip. od Bratimir, Dimitrije, Dragomir, Mihovil, Mitar, Milivoj, Miroslav, Tihomir, Velimir i sl.; isto: Míco pr.: Mȉcak (Ivanić Grad, Donja Stubica), Mȉcan (Vukovar, Velika Gorica), Mìcek (110, Zagreb,… …   Hrvatski jezični portal

  • MICO — Is CORBA CORBA 2.0 Implementierung …   Acronyms

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”