Michael Weisse

Michael Weisse

Michael Weiße (* um 1488 in Neiße; † 19. März 1534 in Landskron) war evangelischer Theologe und Kirchenlieddichter und -komponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Weiße studierte 1504 in Krakau, trat 1510 in Breslau ins Kloster ein, entfloh jedoch 1518 und schloss sich in Leitomischl den Böhmischen Brüdern an. Mit Johann Horn wurde er seit 1522 mehrfach zu Martin Luther gesandt, um das Glaubensbekenntnis der Brüder mit dem Luthers auszugleichen. Später wurde Weiße Prediger der „Deutschen Gemeinde Gottes und Christlicher Bruderschaft« in Landskron, wo er angeblich durch Gift umkam. Von großer Wirkung wurde seine kirchenmusikalische Arbeit. 1531 gab er das „New Gesengbuchlen“ mit 157 deutschen Liedern heraus. 137 Lieder sind Eigendichtungen oder Umarbeitungen Weißes; die meisten Melodien stammen aus der tschechischen Tradition der Böhmischen Brüder. Dieses erste deutschsprachige Gesangbuch der böhmischen Brüderunität ist mehrfach nachgedruckt worden und wirkte anregend auf weitere Werke dieser Art. Weißes eigene Dichtungen bewähren sich bis in die Gegenwart. Im Evangelischen Gesangbuch (EG) sind neun Lieder von ihm aufgenommen.

Werke

  • Michael Weiße: Gesangbuch der Böhmischen Brüder 1531. In originalgetreuem Nachdruck herausgegeben von Konrad Ameln. Kassel, Basel 1957. (Faksimile des Erstdrucks "Ein New Geseng buchlen", Jungbunzlau 1531; DKL 153102; VD 16 XL 8)

Literatur

  • F. Hrejsa: Dejiny krestanstvi v Öechoslovensku. 5. Prag 1948, 52 u. ö.
  • S. Fornagon. Michael Weiße (Jahrbuch für Schlesische Kirche und Kirchengeschichte NF 33, 1954, Seite 34-44)
  • Walther Killy: „Literaturlexikon: Autoren und Werke deutscher Sprache“. (15 Bände) Gütersloh; München: Bertelsmann-Lexikon-Verl. 1988-1991 (CD-ROM Berlin 1998 ISBN 3-932544-13-7)
  • Andreas Marti: Weiße, Michael. Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG), 4. Auflage, Bd. 8, 2005, Sp. 1379.

Weblinks


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