Michael Land

Michael Land

Michael Z. Land (* 1961 in Boston) ist ein US-amerikanischer Komponist und Musiker. Er ist bekannt für seine Arbeit an Computerspielen der Firma LucasArts.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Michael Land wurde in Boston geboren. Seine Eltern schickten ihn mit fünf Jahren zum klassischen Klavierunterricht, den er mit zwölf Jahren beendete, um stattdessen Bassgitarre zu spielen. Er widmete sich mehr der Improvisation und spielte während seiner Highschool-Zeit in verschiedenen Bands.

Ab 1979 studierte Land an der Harvard-Universität, wo er sich auf elektronische Musik konzentrierte, aber auch sein Interesse an klassischer Musik wieder entdeckte, speziell an Ludwig van Beethoven. Nach dem Abschluss besuchte er das Mills College in Oakland, um weiter elektronische Musik zu studieren. Er erweiterte sein Studium auf Renaissancemusik und beschäftigte sich mit der Programmierung von Computern.

Nach dem Abschluss am Mills College 1987 arbeitete Land bei Lexicon, einer Firma für digitale Audiotechnik. In den drei Jahren bei Lexicon verbesserte er seine Fähigkeiten als Programmierer und schrieb Betriebssystem-Software für die MIDI-Fernsteuerungen der Firma.

Um 1990 begann sich der Computerspielmarkt zu entwickeln, vor allem für den PC. Im April des Jahres erhielt Land eine Stelle bei der jungen Softwarefirma Lucasfilm Games (heute LucasArts), die dem Star Wars-Schöpfer George Lucas gehörte. Land wurde der Audio-Programmierer und Musiker der Firma. Sein erstes Projekt bei Lucasfilm Games war The Secret of Monkey Island. Die Musik des Spiels gab dem Komponisten eine Chance, seine Flexibilität zu zeigen, da sie fast vollständig aus karibischen Klängen bestand – etwas, das Land bis dahin nicht komponiert hatte. Auch technisch war die Umsetzung von mehrstimmiger Musik für den Systemlautsprecher des PCs eine Herausforderung. Die Musik zu Monkey Island entwickelte sich zusammen mit dem Spiel zu einem Klassiker und wurde unter anderem 2004 live von einem Orchester auf dem Spielemusikkonzert der Games Convention in Leipzig aufgeführt.

Mit der Sound-Engine von Monkey Island war Land jedoch nicht besonders zufrieden. Es war nahezu unmöglich, Musik nicht nur im Intro und in den Zwischensequenzen, sondern auch während des Spiels erklingen zu lassen. Land begann an dem interaktiven Musiksystem iMUSE zu arbeiten, um dieses Problem zu lösen. Das Projekt war schwieriger als erwartet, weshalb Land seinen Freund Peter McConnell um Hilfe bat. Die beiden programmierten das iMUSE-System als einen fortgeschrittenen MIDI-Sequenzer. Über die Jahre entwickelte sich iMUSE zu einem umfassenden Kontrollwerkzeug für Ingame-Musik, das auch Übergänge zwischen einzelnen Musikstücken und damit eine Anpassung der Hintergrundmusik an die Handlung des Spieles ermöglichte. Land war Chef der Soundabteilung der Firma, und da er mit iMUSE ausgelastet war, stellte er einen weiteren Freund, Clint Bajakian, ein, damit dieser ein paar Kompositionen übernehmen konnte.

Als iMUSE fertiggestellt war, widmete sich Land wieder seiner Arbeit als Komponist. Er komponierte Titel für weitere Monkey-Island-Teile und auch für viele andere LucasArts-Spiele.

Musikstil und Einflüsse

Als Teenager studierte Land gründlich den Musikstil von Künstlern wie Yes, den Grateful Dead und Jimi Hendrix und ahmte sie nach. Bis heute nennt er Hendrix' warmen, weichen Stil als großen Einfluss auf seine eigene Musik und meint, dass die Grateful Dead ihn tief geprägt haben.

Als Erwachsener studierte er auch klassische Komponisten, insbesondere Beethoven. Dessen Lebenswerk ist für ihn „ein Berg in weiter Ferne … Egal wie weit du gehst, er ist immer gleich weit weg.“ Außerdem entwickelte er ein besonderes Interesse an der polyphonen Musik der Renaissance.

Lands Werk ist sehr vielseitig, wie bei vielen Komponisten für Computerspiele. Er beginnt ein neues Projekt damit, dass er den Entwurf für das Spiel liest und sich dann mit den Produzenten auf einen Musikstil einigt. Sobald die Entscheidung gefallen ist, hört sich Land verschiedene Beispiele für diesen Stil an. Seine Soundtracks sind so vielseitig wie die Spiele, die sie begleiten. Die Musik der Monkey Island-Serie hat karibische Anklänge, mit fröhlichen und bewegten Melodien auf Holzblasinstrumenten und Marimbas. Auf der anderen Seite ist sein Soundtrack für The Dig dramatisch, mit dunklen, beunruhigenden Melodien und langsamen Rhythmen. Seinem persönlichen Stil am ähnlichsten hält Land selbst die Musik zu The Dig. Eine andere Eigenschaft, die Land mit anderen Komponisten für Videospiele teilt, ist seine Fähigkeit Musik zu komponieren, die auch in Endlosschleife gespielt immer noch hörbar ist.

Lands Musik neigt außerdem zur Stilrichtung Ambient. Dies ermöglicht ihm recht komplexe Stücke, ohne das Gameplay oder gesprochene Dialoge zu stören. Die meisten seiner Projekte haben trotzdem zumindest einige lautere, melodischere Stücke, meistens als Titelmelodie oder im Abspann.

Computerspiel-Kompositionen

Andere Werke

  • Masterblazer (1990) (Sound)
  • Star Wars: Rebel Assault (1993) (Sound Advice)
  • Sam & Max Hit the Road (CD-ROM-Version) (1993) (Musik/Sound-Programmierung)
  • Day of the Tentacle (1993) (Interpreter/Entwicklungs-System)
  • Outlaws (1997) (Manager of Sound Development)
  • Star Wars: DroidWorks (1998) (Sound Manager)
  • Grim Fandango (1998) (Sound Production Supervision)
  • Star Wars: Episode I: The Gungan Frontier (1999) (Musikbearbeitung und zusätzliche Kompositionen)
  • The Best of LucasArts Original Soundtracks (2002) (mit einigen anderen)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Michael Land — Michael Z. Land (nacido en 1961) es un músico y compositor estadounidense conocido por sus composiciones para varios videojuegos producidos por LucasArts. Contenido 1 Biografía 2 Estilos e influencias musicales 3 …   Wikipedia Español

  • Michael Land — ou Michael Z. Land est le principal compositeur de la firme de jeux vidéo Lucasfilm Games devenue LucasArts. Présent sur toute la série des jeux SCUMM, Land est notamment à l origine des musiques aux accents reggae de la série Monkey Island. Le… …   Wikipédia en Français

  • Michael Land — This article is about the American musician Michael Z. Land. For the British neurobiologist, see Michael F. Land. Michael Land Born 1961 Boston, Massachusetts Occupations Composer, musician Instruments Piano …   Wikipedia

  • Michael F. Land — Michael Francis Land FRS (born 1942) is a British neurobiologist. He is currently Emeritus Professor of Neurobiology in the Sussex Vision laboratory at the Sussex Centre for Neuroscience, University of Sussex, England. Land s research has been on …   Wikipedia

  • Land — may refer to: The part of the Earth that is not covered by water Ecoregion Landscape Landform, physical feature comprises a geomorphological unit Land (economics), a factor of production comprising all naturally occurring resources Land law Real… …   Wikipedia

  • Michael Stemmle — Stemmle at the 2008 Comic Con International Photo courtesy of Mike Haley Born 1967 (age 43) Alma mater Stanford Univer …   Wikipedia

  • -land — Places ends with land (or in some cases lands). Anybody is welcomed to add this list. Islands and islandses (archipelagos) might have been created elsewhere, but they can still be included here if they re famous. (Such as Rhode Island) Countries… …   Wikipedia

  • Michael Levitt (producer) — Michael Levitt Born Michael E. Levitt 13 March 1968 (1968 03 13) (age 43) Roswell, New Mexico, USA Occupation Television producer Michael Levitt (born 1968) is an American television producer of award shows, reality shows, game shows and… …   Wikipedia

  • Land-Art — Land Art, Projekt Hügel Zikkurat von Ed und Tomas Hoke sowie Armin Guerino im Kärntner Rosental Land Art (engl. für Landschaftskunst) ist eine Ende der 1960er Jahre in den USA entstandene, 1968 im Rahmen einer Ausstellung in der Galerie Virginia… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Davitt — vers 1878 Michael Davitt (Mícheál Mac Dáibhéid) (né le 25 mars 1846 à Straide dans le Comté de Mayo et décédé le 30 mai 1906 était un homme politique socialiste, syndicaliste et partisan du Home Rule irl …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”