Michael Gehrke

Michael Gehrke

Michael „Mike“ Gehrke (* 6. November 1943 in Hannover; † 3. Juni 2004 Hannover) in Hannover auch als „Mr. Jazz“ bekannt, war ein deutscher Jazzorganisator und „Stadtimagepfleger“ von Hannover.

Wirken

Nach seiner kaufmännischen Ausbildung besuchte er eine Werbefachschule und war zeitweise in den USA. 1966 war er Mitbegründer des später überregional bekannten Jazz Club Hannover. Seit 1968 war Gehrke Vorsitzender des Jazz Club Hannover und Vizepräsident der Europäischen Jazzföderation. Von 1969 bis 1972 war er Verwaltungsleiter des Kunstvereins Hannover.

Gehrke wird häufig mit dem Flohmarkt in Hannover, dem ältesten in Deutschland, identifiziert. Am 8. April 1967 veranstaltete der Aktionskünstler Reinhard Schamuhn nach einer Idee des hannoverschen Journalisten Klaus Partzsch vor dem Leibnizhaus einen Trödelmarkt. Daraus entwickelte sich in der Folge der Flohmarkt am Hohen Ufer, dessen Organisation Gehrke übernahm.[1]

Im Juni 1972 wurde Gehrke zum hauptamtlichen Imagepfleger ernannt, mit Zuständigkeit für das Altstadtfest, das Straßenkunstprogramm, die Stadtwerbung und die Durchführung des Flohmarktes. Ab 1973 war er als Leiter des von Martin Neuffer neu geschaffenen Amtes für Kommunikationsförderung der Stadt tätig, das auch für die Kontaktpflege zur Bürgerschaft und die „Betreuung“ von Bürgerinitiativen zuständig war.[2]

Im Gedächtnis der Hannoveraner blieb Gehrke, der selbst in den 1960er Jahren eine Dixieland-Band leitete und auch in den 1980er Jahren in einer von ihm gegründeten Band (Salty Dogs) gelegentlich sang, besonders als Organisator der jährlichen Jazz-Tage und des Festivals Swinging Hannover am Himmelfahrtstag. 1978 verlieh New Orleans als „Wiege des Jazz“ Gehrke und darauf auch dem Jazzclub Hannover die Ehrenbürgerschaft.

1994 wurde er für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für die Musik mit dem Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und im Jahre 2000 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet.

Nach ihm ist posthum am Leineufer nahe dem samstäglichen Flohmarkt ein Fußgängerweg als Mike-Gehrke-Promenade benannt worden.

Nachweise

  1. Dieter Brosius u.a. Geschichte der Stadt Hannover II, Band 2 Hannover 1994, S. 777
  2. Lu Seegers, „Die farbige Stadt. Image- und Kommunikationspolitik im Hannover der frühen siebziger Jahre“ In: A. v. Saldern: Stadt u. Kommunikation in bundesrepublikanischen Umbruchzeiten Stuttgart 206, S. 181ff., hier S. 197

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