Michael Freund

Michael Freund

Michael Freund (* 18. Januar 1902 in Weilheim, Oberbayern; † 15. Juni 1972 in Kiel) war ein deutscher Politologe und Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Michael Freund studierte Geschichte, Soziologie, Anglistik und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach seinem Studium promovierte er bei Hermann Oncken mit einer Dissertation zur Ideengeschichte der großen englischen Revolution. Die Arbeit konnte Freund im Rahmen eines Forschungsauftrags der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft erstellen.

Nach einer wissenschaftlichen Hilfstätigkeit an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin arbeitete er von 1933 bis 1935 als Redakteur für die Berliner Wochenzeitschrift Blick in die Zeit. Hier lernte er Andreas Gayk kennen, den späteren Oberbürgermeister von Kiel. Freund habilitierte sich im Jahr 1938 und übernahm eine Dozentur für Westeuropäische Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.[1] Nach seiner Entlassung aus der akademischen Tätigkeit wegen politischer Gründe arbeitete Freund als Schriftsteller und Lektor. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Freund seine akademische Laufbahn fortsetzen.

1950 wechselte Freund von Freiburg nach Kiel, wo er 1951 als außerordentlicher Professor einen Lehrstuhl für Wissenschaft und Geschichte der Politik an der Christian-Albrechts-Universität erhielt. Seit 1956 war er ordentlicher Professor und seit 1967 Emeritus. Seine Forschungsgebiete umfassten Themen der Politiksoziologie, Elitesoziologie und Ideengeschichte. Nach der Emeritierung übernahm Werner Kaltefleiter den Lehrstuhl.

Zu Beginn der Lehrtätigkeit an der Kieler Universität waren Jochen Steffen und Gerhard Stoltenberg seine wissenschaftlichen Mitarbeiter, die im schleswig-holsteinischen Landtag als Oppositionsführer bzw. Ministerpräsident zu politischen Gegnern wurden.

Publikationen

Werke
  • Die Idee der Toleranz im England der großen Revolution. (Dissertation). Niemeyer, Halle 1927
  • Oliver Cromwell. Biographische Skizze. Coleman, Lübeck 1933
  • Von Versailles zur Wehrfreiheit. Die Wiedererstehung Deutschlands als Großmacht. Essener Verlagsanstalt, Essen 1936
  • Weltgeschichte der Gegenwart in Dokumenten 1934-35. Teil 1: Internationale Politik. ebd. 1936
    • Teil 2: Staatsform und Wirtschaft der Nationen. ebd. 1937
  • Die große Revolution in England. Anatomie eines Umsturzes. Claassen, Hamburg 1951
  • Das Elitenproblem in der modernen Politik. Isar, München 1954
  • Der zweite Weltkrieg. Bertelsmann, Gütersloh 1962
  • Das Dritte Reich 1933-1939. ebd. 1963
  • Deutschland unterm Hakenkreuz. Die Geschichte der Jahre 1933-1945. ebd. 1965
  • Das Drama der 99 Tage. Krankheit und Tod Friedrichs III. Kiepenheuer u. Witsch, Köln 1966
  • Napoleon und die Deutschen. Despot oder Held der Freiheit? Callwey, München 1969
  • Georges Sorel. Der revolutionäre Konservatismus. 2. erw. Aufl. der Ausgabe von 1932. Klostermann, Frankfurt 1972
Herausgebertätigkeit

Michael Freund gab mit Max von Brück, Benno Reifenberg, Friedrich Sieburg, Dolf Sternberger von 1951 bis 1958 die Halbmonatsschrift Die Gegenwart heraus.

Aufsätze
  • Der Journalist. In: Jürgen Jensen und Karl Rickers (Hrsg.): Andreas Gayk und seine Zeit. 1893-1954. Erinnerungen an den Kieler Oberbürgermeister. Wachholtz, Neumünster 1974, S. 51-64

Einzelnachweise

  1. Jensen u. Rickers: Andreas Gayk. S. 260 (Autorenbiographien).

Weblinks


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