Mexiko-Amerikaner

Mexiko-Amerikaner
Todos somos illegales - We are all Illegals („Wir sind alle Illegale“), Protest gegen die Politik der Einwanderungsbehörde (INS) in Kalifornien

Chicano ist eine Bezeichnung für in den Vereinigten Staaten lebende Mexikaner und ihre Nachfahren (Mexican Americans). Sie gehören damit zur Gruppe der Hispanics bzw. der Latinos.

Die Bezeichnung Chicano, ursprünglich diskriminierend verwendet, ist verhältnismäßig neu und wird mittlerweile von mexikanischen Immigranten zur Kennzeichnung ihrer speziellen Lebenssituation benutzt. Wahrscheinlich liegt der Ursprung des Wortes in der Zeit um 1930 und den folgenden 40-er Jahren, als infolge einer Vereinbarung der Regierungen beider Länder arme mexikanische Landarbeiter als billige Arbeitskräfte in den Vereinigten Staaten zur Feldarbeit eingesetzt wurden.

Der Gebrauch des Wortes lässt sich wohl zuerst auf den Feldern in Kalifornien nachweisen. Die Verballhornung der Eigenbezeichnung der Arbeiter als „Mexicanos“ ist im Zusammenhang mit regionalen Eigenheiten der Aussprache des (Vulgär-)Spanisch der Einwanderer zu sehen: Das „x“ wird als Zischlaut, angesiedelt zwischen „sch“ und „ch“ ausgesprochen, klingt also in etwa wie „Mesch-chi-kanoss“. Als Schimpfwort in englischer Adaption zu „Chicanos“ verkürzt, wird es von mexikanischen Aktivisten in der Bürgerrechtsbewegung in den 60-er und 70-er Jahren aufgegriffen, um selbstbewusst eine eigenständige mexikanisch-amerikanische kulturelle Identität herauszustellen.

Die Prägung des Begriffs durch oppositionelle politische Aktivitäten führt zu einer negativen Konnotation bei denen, die um eine möglichst reibungslose Anpassung an den American Way of Life bemüht sind.

Inhaltsverzeichnis

Chicano Cinema

Unter Chicano Cinema (dt. Chicano Kino) versteht man die Gesamtheit der kinematographischen Produktion durch einen Regisseur, der sich als Angehöriger der Chicano-Gemeinschaft sieht. Die dabei entstandenen Filme zeichnen den ideengeschichtlichen Verlauf der Chicano-Bewegung, gespiegelt im Medium Film, nach. Dieser kann als ein Kontinuum verstanden werden, das sich von einem Pol der Widerstands- und Isolationsbestrebung hin zu verstärkter Assimilation und Annäherung an die anglo-amerikanische Kultur bewegt. Die letzte Phase wird dabei zunehmend begleitet von Kritik von Seiten der Befürworter kultureller Eigenständigkeit. Der beschrieben Wandel kann sowohl anhand der thematischen, als auch der filmästhetischen Entwicklung des Chicano Cinema über die Jahre beobachtet werden, in Form einer Verschiebung hin zur bewährten Strategien, bzw. Optiken des Hollywoodkinos.

Beispiele für diese Entwicklung

  • Politischer Widerstand und Suche nach eigener Ästhetik:

I am Joaquín. Dir. Luis Valdez. Script Rodolfo Gonzalez. 1969.

  • Anschluss an die Hollywood-Formel:

La Bamba. Dir. Luis Valdez. Perfs. Lou Diamond Phillips, Esai Morales. Columbia Pictures, 1983.

Bibliographie

  • Noriega, Chon A., Shot in America : Television, the State, and the rise of Chicano Cinema, University of Minnesota Press, Minneapolis and London 2002.
  • Ders. (ed.), Chicanos and Film: Essays on Chicano Representation and Resistance, Garland Publishing Inc., New York & London 1992.
  • Francisco A. Rosales, Arturo Rosales (Hg.): Chicano!: The History of the Mexican American Civil Rights Movement; Arte Publico Press, März 1996
  • Francisco A. Rosales, F. Arturo Rosales: Testimonio: A Documentary History of the Mexican-American Struggle for Civil Rights. Hispanic Civil Rights; Arte Publico Press, 2000
  • Alma Garcia, Mario Garcia: Chicana Feminist Thought: The Basic Historical Writings; Routledge, 1997
  • Carla Trujillo (Hg.): Living Chicana theory; Berkeley, Calif.: Third Woman Press, 1998
  • Chon A. Noriega: Shot in America: Television, the State, and the Rise of Chicano Cinema; University of Minnesota Press, 2000
  • Aztlán: A Journal of Chicano Studies Online-Ressource

Siehe auch

Weblinks


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