Meteor (Pferd)

Meteor (Pferd)
Meteor
IMG 1595.JPG
Kopf der Statue von Meteor
Rasse: Holsteiner
Vater: Diskus
Mutter: Konkurrentin
Mutter-Vater: Nebelhorn
Geschlecht: Wallach
Geburtsjahr: 1943
Sterbejahr: 1966
Land: Deutschland
Farbe: Braun
Reiter: Fritz Thiedemann
Gewinnsumme: 177.112 DM [1]

Infobox zuletzt modifiziert am: 20. Juni 2008.

Meteor (* 12. Mai 1943; † 1966) war eines der erfolgreichsten und berühmtesten Springpferde seiner Zeit. Unter seinem Reiter Fritz Thiedemann nahm er dreimal erfolgreich an Olympischen Spielen teil.

Meteor war ein brauner Wallach, der aus der Holsteiner-Zucht stammte und für ein Springpferd schwer gebaut war, was ihm den Namen „der Dicke“ einbrachte. Er wurde ab 1948 von Fritz Thiedemann bei zahlreichen Springturnieren eingesetzt und war sein bestes Pferd. Das Pferd gehörte Thiedemann allerdings nicht, ein frühes Kaufangebot hatte Thiedemann sogar abgelehnt, da ihm die Leistungen Meteors damals nicht vielversprechend genug erschienen. Erst relativ spät, nachdem das Pferd bereits auf einer Reise in die USA verkauft werden sollte, erwarb er Meteor zur Hälfte. Obwohl Thiedemann, ein bekannter Reiter der Nachkriegszeit, auch mit anderen Pferden erfolgreich war, bleibt sein Name doch untrennbar mit dem Springpferd Meteor verbunden.

Beim Mannschaftsspringen der Olympischen Sommerspiele 1956 stand Meteor jedoch im Schatten der Stute Halla von Hans Günter Winkler. Winkler startete als letzter Reiter der deutschen Mannschaft. Obwohl er verletzt war, gelang ihm mit Halla ein fehlerfreier Ritt. Dieser Ritt wurde legendär und brachte der Mannschaft die Goldmedaille ein. Winkler auf Halla wurde Einzelolympiasieger. Thiedemann auf Meteor erreichte den vierten Platz.

Meteor nahm an zahlreichen weiteren Turnieren teil und gewann Siegprämien in damals ungewöhnlicher Höhe. Seine Leistungen waren bereits Ende der 50er Jahre legendär und er galt damals als erfolgreichstes Springpferd der Welt. Am 1. Juli 1961 gewann er unter Thiedemann im Preis der Nationen des CHIO in Aachen (eines der bekanntesten Springturniere). Einen Tag später verkündete Thiedemann seinen Rückzug aus dem Profisport, und am 3. Juli hatten beide bei einer Abschiedsrunde ihren letzten öffentlichen Auftritt. Meteor starb 1966 im Alter von 23 Jahren.

Dem Pferd Meteor wurde vor dem Kieler Landwirtschaftsministerium im Düsternbrooker Weg ein lebensgroßes Denkmal in Bronze gesetzt. Die Statue schuf der Kieler Bildhauer Hans Kock im Jahr 1959. Seit Dezember 2009 steht am Wegrand eine Informationstafel zum Denkmal. Beim Holsteiner Gestüt in Elmshorn erinnert ein Gedenkstein an Meteor. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat als besondere Ehrung den Namen Meteor für Pferde gesperrt, die zu Wettbewerben antreten.

Die Statue von Meteor von Hans Kock in der Gesamtansicht vor dem Landwirtschaftsministerium in Kiel (1957)
Gedenkstein an Meteor in Elmshorn

Erfolge

Olympische Sommerspiele
  • 1952 in Helsinki
    • Bronze im Springen (Einzelwertung)
    • 5. Platz in der Mannschaftswertung
  • 1956 in Stockholm (Olympische Reiterspiele)
    • Gold in der Mannschaftswertung
    • 4. Platz in der Einzelwertung
  • 1960 in Rom
    • Gold in der Mannschaftswertung
    • 6. Platz in der Einzelwertung
Europameisterschaften

1958 in Aachen 1. Platz

Weitere

1951 1. Platz im Deutschen Spring Derby

Einzelnachweise

  1. Preise nach Plan. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1966, S. 123 (31. Oktober 1966, online).

Literatur

  • Fritz Thiedemann (1957). Mein Freund Meteor. Limpert. ASIN: B0000BOJSZ (mehrere Neuauflagen)

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