Metallica (Album)

Metallica (Album)
Metallica
Studioalbum von Metallica
Cover
Veröffentlichung 13. August 1991
Label Elektra Records / Vertigo Records
Format CD, LP, MC, DVD, DVD-Audio
Genre Heavy Metal
Anzahl der Titel 12
Laufzeit 62 Min. 16 Sek.

Besetzung

Produktion Bob Rock, James Hetfield, Lars Ulrich
Studio Oktober 1990 bis Juni 1991, One on One Recording, Los Angeles, Kalifornien
Chronologie
…And Justice for All
(1988)
Metallica Load
(1996)

Metallica ist das fünfte Studioalbum der gleichnamigen US-amerikanischen Heavy-Metal-Band Metallica. Es erschien am 12. August 1991 bei Elektra Records und wird aufgrund seines schlichten, fast komplett schwarzen Covers häufig The Black Album genannt. Das hauptsächlich vom Kanadier Bob Rock produzierte Album markierte einen Wendepunkt in der musikalischen Entwicklung der Band. Nachdem die Lieder zuvor immer länger und progressiver geworden waren, schrieb die Band nun einfacher arrangierte, kürzere und eingängigere Songs.

Mit weltweit über 22 Millionen verkauften Einheiten, davon über 15 Millionen in den USA, ist Metallica bis heute das meistverkaufte Metal-Album.[1] In zehn Ländern erreichte es Platz eins der jeweiligen Albumcharts. 1992 erhielten Metallica den Grammy Award in der Kategorie Best Metal Performance.[2]

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Eine neue musikalische Ausrichtung

Schon während der Damaged-Justice-Tournee zeigten sich die Musiker unzufrieden mit der musikalischen Ausrichtung ihrer Band. Nach dem Ende der Tournee im Oktober 1989 äußerte sich der Gitarrist Kirk Hammett, dass die Lieder des Vorgängeralbums …And Justice for All zu lang seien und nahm das fast zehnminütige Titellied als Beispiel.[3]

Schlagzeuger Lars Ulrich erklärte, die Alben seiner Band seien mit der Zeit so steril geworden, dass man Handschuhe anziehen müsse, um die CDs in den CD-Spieler zu legen.[3] Im Vorfeld der Produktion sammelten die Musiker im Sommer 1990 ihre Ideen für das neue Album. Die dabei entstandenen Riffs wurden auf Kassetten aufgenommen und untereinander ausgetauscht.

Entscheidend für das Album wurde eine Idee von Kirk Hammett, die ihm nachts gegen zwei Uhr in den Sinn kam. Aus der Idee, die lediglich ein Riff umfasste und die Hammett zunächst wenig beachtete, entstand das Lied Enter Sandman.[3] Obwohl es das erste fertig gestellte Lied war, erhielt es als letztes einen Text. Sänger und Gitarrist James Hetfield und Lars Ulrich arbeiteten gemeinsam das entstandene Material auf. Dafür trafen sich die Musiker in Ulrichs Haus in Berkeley, wo er sich ein kleines Tonstudio eingerichtet hatte.[4]

Kirk Hammett (2009)

Ein neuer Produzent

Da die Band von dem oftmals als trocken beschrieben Klang des Vorgängeralbums weg wollte, schauten sich die Musiker nach einer Person um, die das neue Material abmischen sollte. Dabei fiel die Wahl auf Bob Rock, der zuvor schon mit Bands wie Bon Jovi oder Aerosmith zusammengearbeitet hatte. James Hetfield war von Rocks Mix des The-Cult-Albums Sonic Temple beeindruckt, während Ulrich durch das Mötley-Crüe-Album Dr. Feelgood auf den Kanadier aufmerksam wurde.[4]

Das Bandmanagement kontaktierte Rock und fragte, ob er das kommende Metallica-Album abmischen wolle. Rock antwortete, dass er das Album nicht nur mischen, sondern komplett produzieren wolle. Allerdings stand Rock nun vor einem Dilemma, da er seinem Freund und Bon-Jovi-Gitarristen Richie Sambora versprochen hatte, dessen Soloalbum Stranger in This Town zu produzieren.[3] Bob Rock begab sich mit seiner Familie auf einen Urlaub im Grand-Canyon-Nationalpark. Mitten in der Wüste sah er einen Indianer, der ein Metallica-Shirt trug. Wenig später hörte er an einer Tankstelle ein Lied von Metallica im Radio. Daraufhin rief Rock seinen Manager an und sagte Sambora ab.[4]

„Bob [Rock] meldete sich und sagte (…), dass er die Produktion übernehmen könne. Wir meinten daraufhin zu ihm: „Verdammt, wir sind Metallica, niemand fummelt an unseren Songs herum.“ Uns wurde aber schnell klar, dass wir dringend ein wenig Input von außen brauchten, um weiterzukommen.“

Lars Ulrich[4]

Im September und Oktober 1990 nahm die Band Demos für die Lieder Enter Sandman, Sad But True, Wherever I May Roam, Nothing Else Matters und The Unforgiven auf. Für den Fall, dass die Zusammenarbeit mit Bob Rock nicht funktionieren würde, bezahlten Metallica ihrem bisherigen Produzenten Flemming Rasmussen einen einmonatigen Urlaub auf Abruf.[5]

Beim ersten Zusammentreffen in Rocks Heimatstadt Vancouver überraschte der Produzent die Band mit seiner Einschätzung, dass Metallica das Live-Element ihrer Konzerte noch nie auf Platte habe einfangen können. Die Band spielte Rock die aufgenommenen Demos vor. Rocks kritische Äußerungen zum Material missfielen zunächst besonders bei den Hauptsongwritern James Hetfield und Lars Ulrich. Hinter verschlossenen Türen arbeiteten die Musiker dennoch an Rocks Vorschlägen und ließen sich schließlich überzeugen.[3]

Die Aufnahmen

James Hetfield (2008)

Am 6. Oktober 1990 begannen die Aufnahmen in den One-on-One-Studios in North Hollywood, in denen bereits das Vorgängeralbum aufgenommen worden war. Der Tontechniker Randy Staub sowie Mike Tacci assistierten Bob Rock. Dieser änderte die bisherige Aufnahmeweise der Band entscheidend. Während zuvor alle Instrumente einzeln aufgenommen worden waren, ließ Rock die Musiker zunächst alle Lieder gemeinsam proben. Die neue Arbeitsweise bedeutete für Kirk Hammett und Bassist Jason Newsted eine Umstellung, da beide in der Vergangenheit nur kurz im Studio waren.

Um dem Schlagzeug ein klangliches Volumen zu verleihen, ließ Rock bis zu 50 Mikrofone um das Schlagzeug postieren. Mit der Suche nach dem passenden Klang waren Rock und Ulrich insgesamt drei Wochen lang beschäftigt.[4] Ulrich hatte den Plan, jedes Lied mehrfach komplett durchzuspielen. Rock verwarf diese Idee. Stattdessen musste Ulrich sämtliche Lieder bis zu 40 Mal spielen. Die besten Abschnitte wurden dann wie bei einem Puzzle zusammengesetzt. Immer wieder kam es zu Verzögerungen, da Ulrich von eigenen Fehlern genervt das Studio verließ.

Jason Newsteds Bass erhielt im Gegensatz zum Vorgängeralbum, bei dem das Instrument weit in den Hintergrund gemischt und kaum hörbar war, höhere Priorität. Newsted probierte verschiedene Bässe aus und diskutierte mit Rock lange über die richtige Frequenz.[3]

Für die Aufnahmen der Gitarren ließ Bob Rock ein zeltartiges Gewölbe errichten, dessen Wände und Decken mit Holz ausgekleidet wurden. In der Mitte dieses Bauwerks, das die Musiker scherzhaft Tent of Doom (engl. für Zelt des Untergangs) nannten, waren die Verstärker platziert. Insbesondere James Hetfield war von den Ergebnissen begeistert. Seiner Meinung nach habe Bob Rock „die Gitarren in allen Belangen fetter gemacht“.[3]

Da die Aufnahmen der Instrumente mehr Zeit als geplant in Anspruch nahm, mussten sich die beteiligten Personen bei den Aufnahmen des Gesangs beeilen. Trotzdem wollte Bob Rock die bisherige Arbeitsweise verändern. Während Hetfields Gesang zuvor immer gedoppelt wurde, wollte Rock hiermit aufhören, um Hetfields stimmliche Charakteristik deutlicher auszubauen.[6] Lars Ulrich erklärte in einem Interview, dass Rock Hetfield dazu brachte, sich sicher genug zu fühlen, um richtig zu singen. Während der Aufnahmen verlor Hetfield zeitweilig seine Stimme. Auf Rocks Anraten besuchte er einen Kantor in Los Angeles und nahm Gesangsunterricht.[4] Dennoch erlitt Hetfield immer wieder Rückschläge.

Hetfield schrieb für das Album sehr persönliche Texte. In einem Interview erklärte er, dass er bei diesem Album versucht habe, mehr in sich reinzugucken und sich außerdem Fragen nach dem Leben gestellt habe. Die Spannbreite seiner Texte reichen vom Tod seiner Eltern über Selbstmitleid, Impressionen des Tourlebens bis zum Thema Liebe. Der Text zu Enter Sandman stand fünf Minuten, bevor der Gesang für dieses Lied aufgenommen wurde.[3] Ende Mai 1991 waren die Aufnahmen abgeschlossen.

Abmischung und Mastering

Die Abmischung des Albums fand in den A&M-Studios in Hollywood statt. In den ersten Tagen lieferten sich Bob Rock und Lars Ulrich lange Diskussionen um die erste Singleauskopplung des Albums. Während Ulrich auf Enter Sandman bestand, sah Rock Holier than Thou als beste Wahl. Ulrich konnte sich schließlich durchsetzen. Nach der Wahl der Single kam es zu weiteren Diskussionen zwischen Ulrich und Hetfield um die Anzahl der Tonspuren für ihre Instrumente.

Bob Rock erinnerte sich in einem Interview, dass er und Randy Staub diese Diskussionen nur Kaugummi kauend und mit literweise Kaffee überstanden haben. Teilweise waren die beteiligten Personen bis zu 16 Stunden am Tag beschäftigt, da der Abgabetermin immer näher rückte. Für den Mix von Enter Sandman benötigte man zehn Tage, während Holier than Thou in fünf Stunden gemischt wurde.

„Unser typischer Tagesablauf sah damals etwa folgendermaßen aus: Erst Fotosession, dann einen neuen Mix checken, mit der Presse sprechen, wieder Mix hören, James [Hetfield] beim Einsingen zuhören, Artwork konzipieren, Interviews geben, Mix testen und Videoideen austauschen.“

Lars Ulrich[3]

Am 7. Juli 1991 endete der Abmischprozess. Einen Tag später flogen Rock, Hetfield und Ulrich nach New York, um mit Hilfe von George Marino das Album zu mastern. Schon nach der Ankunft ergaben sich weitere Probleme, da das mitgebrachte Band digitale Störgeräusche enthielt. Unter Zeitdruck musste ein neues Studio gefunden werden, um die Fehler zu beseitigen. Am 10. Juli 1991 gegen zwei Uhr morgens waren die Arbeiten abgeschlossen.[3] Die Produktionskosten beliefen sich auf über eine Million US-Dollar. Für drei der vier Bandmitglieder führten die Aufnahmen zur Ehescheidung.[7]

Veröffentlichung

Die Gadsen flag

Zum ersten Mal seit dem Debütalbum Kill ’Em All aus dem Jahre 1983 wurde ein Metallica-Album nicht nach einem Lied benannt. Zwischenzeitlich war der Albumtitel The Snake Album (engl. Das Schlangen-Album) im Gespräch gewesen.[4] Darüber hinaus fanden die Musiker keinen Liedtitel, der repräsentativ für das gesamte Album gewesen wäre.

Das Albumcover entwarf der US-amerikanische Künstler Pushead (bürgerlich Brian Schroeder). Das komplett schwarz gehaltene Bild zeigt in der oberen linken Ecke das Bandlogo. In der unteren rechten Ecke ist eine von der Gadsden flag inspirierte Schlange zu sehen. Durch das Cover wurde das Album auch als The Black Album bekannt. Die Inspiration für das Cover stammte vom Spinal-Tap-Album Smell the Glove. Laut Lars Ulrich wollte die Band so minimalistisch wie möglich agieren, da die Cover der Vorgängeralbum voller Symbole waren.[8]

Am 29. Juli 1991 wurde mit Enter Sandman die erste Single aus dem Album ausgekoppelt. Einen Tag später strahlte MTV das dazugehörige Musikvideo erstmals aus. Das komplette Album wurde den Fans am 3. August 1991 vorgestellt, als 19.000 Menschen im New Yorker Madison Square Garden es kostenlos hören durften. Die weltweite Veröffentlichung des Albums erfolgte schließlich am 13. August 1991.

Neben Enter Sandman wurden mit The Unforgiven, Nothing Else Matters, Wherever I May Roam und Sad but True vier weitere Singles ausgekoppelt. Für jede Single wurde auch ein Musikvideo gedreht.

Die Lieder

Titelliste
  1. Enter Sandman – 5:30
    (Hammett, Hetfield, Ulrich)
  2. Sad but True – 5:20
    (Hetfield, Ulrich)
  3. Holier than Thou – 3:47
    (Hetfield, Ulrich)
  4. The Unforgiven – 6:23
    (Hammett, Hetfield, Ulrich)
  5. Wherever I May Roam – 6:06
    (Hetfield, Ulrich)
  6. Don’t Tread on Me – 3:59
    (Hetfield, Ulrich)
  7. Through the Never – 4:01
    (Hammett, Hetfield, Ulrich)
  8. Nothing Else Matters – 6:24
    (Hetfield, Ulrich)
  9. Of Wolf and Man – 4:16
    (Hammett, Hetfield, Ulrich)
  10. The God that Failed – 5:05
    (Hetfield, Ulrich)
  11. My Friend of Misery – 6:47
    (Newsted, Hetfield, Ulrich)
  12. The Struggle Within – 3:51
    (Hetfield, Ulrich)

Das Album beginnt mit dem Lied Enter Sandman, welches zugleich die erste Singleauskopplung war. Das Lied besteht aus lediglich einem Gitarrenriff und handelt von einem Kind, das sich vor dem Einschlafen vor Albträumen fürchtet. Das Kind, welches während der Bridge das Gebet Now I Lay Me Down to Sleep spricht, ist Bob Rocks Sohn Mick.[3]

Sad but True wurde als fünfte Single ausgekoppelt. Als die Musiker dem Produzenten eine Demoversion des Liedes vorspielten, war er begeistert und meinte, dass Sad but True das Kashmir – ein Lied der britischen Rockband Led Zeppelin – der Neunziger Jahre werden könnte. Abgesehen von einigen Coverversionen stimmten Metallica erst zum zweiten Mal in ihrer Karriere ihre Gitarren um einen Ton tiefer. Zuvor taten sie dies bei dem Lied The Thing that Should Not Be. In Sad but True geht es darum, wie verschiedene Persönlichkeiten in der Psyche eines Menschen versuchen, die Kontrolle über die Person zu erlangen.[9] Das Hauptriff des Liedes hatte in der Demoversion eine viel höhere Geschwindigkeit und klang laut James Hetfield „zu freundlich“. Im Studio wurde das Tempo des Riffs erheblich gedrosselt. Laut Bandmanager Cliff Burnstein könne man mit dem Lied Zähne ziehen.[3] Zu dem Text inspiriert hatte James Hetfield der Film Magic aus dem Jahre 1978.[10]

Mit einer Spielzeit von 3:47 Minuten ist Holier than Thou das kürzeste Lied des Albums. Textlich geht es um Mitläufer in der Metalszene[3], die hinter dem Rücken anderer Gerüchte verbreiten.[11] Musikalisch ist das Lied eher mit den früheren Alben der Band vergleichbar.

The Unforgiven ist die erste von zwei Balladen des Albums. Das Lied beginnt mit einem Horn-Auftakt, welches rückwärts abgespielt wurde, um die Herkunft zu verschleiern. Aus welchem Film die Sequenz übernommen wurde, ist bis heute unklar. Musikalisch zeigt das Lied einen veränderten Aufbau. Während die Band bei den bisherigen Balladen immer einer melodischen Strophe einen harten Refrain folgen ließ, wurde das Schema hier umgedreht. In dem Lied geht es um Menschen, die durch das Leben gehen, ohne dabei jemals eine Initiative zu ergreifen oder ein Risiko eingehen. Später bereuen diese Menschen, dass sie nichts aus ihrem Leben gemacht haben. Das Gitarrensolo von Kirk Hammett entstand spontan im Studio. Laut Jason Newsted hatte Bob Rock Hammett komplett in den Wahnsinn getrieben und getrietzt, bis dessen Zorn förmlich auf die Gitarre übersprang.[3]

Das Lied Wherever I May Roam beginnt mit einem auf einer Sitar gespielten Intro. Inhaltlich geht es um das Leben auf einer Tournee.[12] Im Text spricht Hetfield von der Straße, die „seine Braut“ wird. Inspiriert wurde Wherever I May Roam von dem Lied Papa Was a Rollin’ Stone.[13] Das Lied wurde zum Namensgeber der Wherever We May Roam und der Nowhere Else to Roam-Tourneen.

Don’t Tread on Me bezieht sich auf die Inschrift der Gadsden flag, die während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges verwendet wurde. Die Inschrift lässt sich mit „Leg dich nicht mit mir an!“ übersetzen. Am Anfang des Liedes wird eine Sequenz des Liedes America aus Leonard Bernsteins Musical West Side Story zitiert. Textlich geht es laut Hetfield darum, dass es „keinen besseren Ort für einen Amerikaner gibt als die Vereinigten Staaten, ganz gleich wie kaputt oder korrupt die Regierung ist“.[14] Kirk Hammett bezeichnet den Liedtitel als Überschrift über die Bandkarriere.

„Wir waren immer unabhängig und machten, was wir wollten. Der Songtitel soll verdeutlichen, dass wir uns von nichts und niemanden einengen lassen. Wer das versucht, bekommt Probleme.“

Kirk Hammett[15]

Als einziges Lied des Albums nutzt Schlagzeuger Lars Ulrich bei Through the Never die Technik des Doublebass. Inhaltlich geht es um die nie endende Jagd nach neuem Wissen.

Nothing Else Matters ist die zweite Ballade des Albums. Das von Hetfield geschriebene Lied sollte eigentlich nicht veröffentlicht werden, da er es als zu persönlich betrachtete. Während eines Telefongesprächs fiel ihm ein offener e-Moll-Akkord ein, den er nur mit der rechten Hand spielen konnte. Lars Ulrich hörte das Lied zufällig auf einer Demokassette und überredete Hetfield, weiter an diesem Lied zu arbeiten. Bob Rock schlug den Musikern vor, bei dem Lied mit einem Orchester zusammenzuarbeiten und kontaktierte den Komponisten Michael Kamen. Das Orchester wurde für das Album jedoch so leise wie möglich abgemischt. Das Gitarrensolo wurde ausnahmsweise von James Hetfield eingespielt.[11] Textlich geht es um das getrennt sein von geliebten Personen, wenn man als Musiker auf Tournee ist.

Das Lied Of Wolf and Man bezieht sich auf James Hetfields Interesse an der Jagd. Der Text wurde aus der Perspektive eines Werwolfs geschrieben.[16] Das in dem Lied zu hörende Wolfsgeheul stamm von Jason Newsted.[11]

Jason Newsted (1993)

The God that Failed wurde von dem Krebstod von Hetfields Mutter inspiriert. Sie gehörte der Christian-Science-Bewegung an, die ärztliche Behandlung ablehnt. Hetfields Mutter erlag ihrer Krankheit, ein Tod, den er als „sinnlos“ bezeichnete. Auch bei diesem Lied wurden die Gitarren einen Ton tiefer gestimmt.[11]

Jason Newsteds einziger Beitrag zum Album war das Lied My Friend of Misery. Für das Lied schrieb er ein mehrere Minuten langes Basssolo, welches für das Album jedoch stark gekürzt wurde. Mit 6:47 Minuten ist es das längste Lied des Albums. Der Text ist an einen Menschen gerichtet, der in Selbstmitleid zerfließt und pessimistisch auf die Welt blickt.[17]

Abgeschlossen wird Metallica durch das Lied The Struggle Within, in dem es um den Kampf zwischen dem Menschen und seinen eigenen Problemen oder Dämonen geht. Lars Ulrichs Schlagzeugspiel am Anfang des Liedes erinnert an eine Marching Band.

Als Bonustitel wurden noch drei Coverversionen aufgenommen. Die japanische Version des Albums enthält zusätzlich das Lied So What von der britischen Punkband Anti-Nowhere League. Die internationale Version der Single Enter Sandman enthält das Lied Stone Cold Crazy von Queen. Die dritte Coverversion war das Lied Killing Time von Sweet Savage.[11]

Rezeption

Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Alben
Metallica
  US 1 31.08.1991 (282 Wo.)

[18]

  DE 1 26.08.1991 (140 Wo.)

[19]

  AT 5 25.08.1991 (36 Wo.)

[20]

  CH 1 25.08.1991 (25 Wo.)

[21]

  UK 1 24.08.1991 (80 Wo.)

[22]

Singles
Enter Sandman
  US 16 12.10.1991 (20 Wo.)

[23]

  DE 9 12.08.1991 (16 Wo.)

[24]

  CH 11 01.09.1991 (15 Wo.)

[21]

  UK 5 10.08.1991 (10 Wo.)

[22]

The Unforgiven
  US 20 11.01.1992 (11 Wo.)

[23]

  DE 47 02.12.1991 (16 Wo.)

[24]

  UK 15 09.11.1991 (6 Wo.)

[22]

Nothing Else Matters
  US 34 02.05.1992 (17 Wo.)

[23]

  DE 9 02.12.1991 (5 Wo.)

[25]

  CH 5 07.06.1992 (73 Wo.)

[21]

  UK 6 02.05.1992 (11 Wo.)

[22]

Wherever I May Roam
  US 82 08.08.1992 (7 Wo.)

[23]

  DE 30 16.11.1992 (11 Wo.)

[24]

  UK 25 31.10.1992 (4 Wo.)

[22]

Sad But True
  US 98 31.10.1992 (1 Wo.)

[23]

  DE 42 08.03.1993 (9 Wo.)

[24]

  UK 20 20.02.1993 (3 Wo.)

[22]

[19]

[24] [25] [20] [21] [22] [23] [18]

Kritiken

Die Fachpresse würdigte Metallica mit sehr guten Kritiken. Das deutsche Magazin Metal Hammer kürte das Werk zum Album des Monats. Andrea Nieradzik vergab die volle Punktzahl von sieben für ein Album, welches „zwar anders sei, aber hundertprozentig Metallica ist“.[11] Auch das deutsche Magazin Rock Hard wählte Metallica zum Album des Monats. Thomas Kupfer schrieb in seiner Rezension, das Album erhalte zehn Punkte für „ein sowohl produktionstechnisch als auch songwriterisch überragendes Album, an dem sich in Zukunft alles messen lassen muß“.[26]

Kritischer zeigte sich Steve Huey vom Onlinemagazin Allmusic. Er schrieb, dass Metallica ein „gutes, aber kein großartiges Album sei, dessen beste Momente verdientermaßen die Krone des Heavy Metal einnahmen, dessen Herangehensweise allerdings den kreativen Niedergang erahnen ließ“.[27]

Chartplatzierungen

Das Album Metallica erreichte nach seiner Veröffentlichung in zehn Ländern den ersten Platz der jeweiligen Albumcharts. In den Vereinigten Staaten wurden in der ersten Wochen 650.000 Einheiten des Albums verkauft.[28] Neben den USA erreichte das Album in Australien, Deutschland, Kanada, Neuseeland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, der Schweiz und im Vereinigten Königreich den ersten Platz der Charts. Für Metallica war es das erste Album, mit dem sie die Spitzenpositionen der Hitparaden erreichen konnten. Der Erfolg kam für die Musiker überraschend. Bassist Jason Newsted erklärte in einem Interview, dass er nie damit gerechnet habe, mal eine Nummer-eins-Platte vorzulegen, da er nicht gedacht habe, dass dies mit der Musik seiner Band möglich wäre.[3]

In Österreich erreichte das Album den fünften Platz. Metallica konnte sich insgesamt 140 Wochen in den deutschen und gar 282 Wochen in den US-amerikanischen Albumcharts, die allerdings 200 Positionen umfassen, platzieren.

Die fünf ausgekoppelten Singles konnten sich in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten allesamt platzieren. Enter Sandman und Nothing Else Matters erreichten in den deutschen Singlecharts jeweils Platz 9. Im Jahr 2000 erreichte eine andere Version der Single Nothing Else Matters vom Album S&M drei Wochen lang Platz zwei der deutschen Charts. Die höchste Platzierung im Vereinigten Königreich erreichte Enter Sandman mit Platz 5, während es Nothing Else Matters in der Schweiz ebenfalls auf Platz 5 brachte.

Auszeichnungen

Metallica wurde in den Vereinigten Staaten für über 15 Millionen verkaufter Einheiten mit fünfzehnfachem Platin ausgezeichnet. Damit belegt das Album Platz 21 in der Liste der meistverkauften Musikalben der Vereinigten Staaten und teilt sich diese Platzierung unter anderem mit den Alben Born in the U.S.A. von Bruce Springsteen oder The Dark Side of the Moon von Pink Floyd.[29]

In Kanada wurde das Album mit einer Diamantenen Schallplatte für über eine Million verkaufter Einheiten ausgezeichnet.[30] Mit Doppelplatin wurde Metallica in Österreich und der Schweiz, mit Einfachplatin in Deutschland und im Vereinigten Königreich ausgezeichnet. Die Single Enter Sandman erhielt in den Vereinigten Staaten eine Platin-Schallplatte.

Im Mai 1991 begann die Firma Nielsen Soundscan damit, die genauen Verkaufszahlen von Tonträgern in den Vereinigten Staaten zu erheben. Seit 2009 ist Metallica das meistverkaufte Musikalbum dieser Ära. Nach einer Erhebung aus dem Januar 2011 wurde das Album Metallica 15.499.000 Mal verkauft. Auf Platz zwei der Liste steht das Album Come on Over von Shania Twain.[31]

Land Gold Platin 5× Platin 10× Platin 15× Platin
Vereinigte Staaten[32]
vergeben von RIAA
31. Oktober 1991 31. Oktober 1991 30. Juni 1992 3. November 1997 13. November 2009
Vereinigtes Königreich[33]
vergeben von BPI
1. August 1991 1. August 1993
Deutschland
vergeben von IFPI[34]
1991 1992

Bedeutung

Trotz des kommerziellen Erfolges steht Metallica aus Sicht von Fans und Kritikern im Schatten von Alben wie Ride the Lightning oder Master of Puppets. Im Jahre 2005 wählten die Leser von Metal Hammer Metallica auf Platz fünf der Liste der 100 besten Metalalben aller Zeiten.[35] Die Redaktion des Rock-Hard-Magazins veröffentlichte ebenfalls 2005 das Buch Best of Rock & Metal, das die 500 besten Metal- und Hard-Rock-Alben aller Zeiten umfasste. Dabei belegte Metallica Platz 79.[36] In der im Jahre 2003 veröffentlichten Liste der 100 besten Metalalben aller Zeiten vom Onlinemagazin metal-rules.com taucht Metallica nicht auf.[37] Auf der im gleichen Jahr vom Musikmagazin Rolling Stone veröffentlichten Liste der 500 besten Alben aller Zeiten belegte Metallica als zweites Album der Band hinter Master of Puppets (#167) Position 252.[38]

Das deutsche Magazin Metal Hammer veröffentlichte im September 2011 ein 84-seitiges Sonderheft anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Albumveröffentlichung. Das Heft enthält neben einer ausführlichen Abhandlung über den Entstehungsprozess des Albums aktuelle Interviews mit den beteiligten Personen sowie Nachdrucke aus den damaligen Ausgaben des Magazins. Darüber hinaus lag dem Heft noch eine CD mit Coverversionen der zwölf Titel bei. An der CD beteiligten sich die Künstler Lemmy Kilmister, The New Black, Devildriver, Dark Age, Callejon, I.C.S. Vortex, Neaera, Doro Pesch, Motorjesus, Finntroll, Borknagar und Sodom.

Tournee und Livedarbietungen

Lars Ulrich (2008)

Am 1. August 1991 begann mit einem Konzert in der kalifornischen Stadt Petaluma die Wherever We May Roam-Tournee, die die Band zunächst durch Europa und Nordamerika führte. Am 20. April 1992 spielten Metallica beim Freddie Mercury Tribute Concert im Londoner Wembley Stadium. Zwischen Juli und Oktober 1992 tourten Metallica gemeinsam mit Guns N’ Roses durch Nordamerika, bevor Metallica alleine nach Europa zurückkehrten. Von Ende Januar 1993 an begaben sich Metallica auf die Nowhere Else to Roam-Tournee durch Nordamerika, Japan, Australien, Südostasien und Südamerika. Nach über 300 Konzerten endeten die Tourneen am 4. Juli 1993 beim Festival Rock Werchter in der belgischen Stadt Werchter.

„Zwei Jahre am Stück zu touren und im Schnitt fünf Tage in der Woche für zweieinhalb Stunden auf der Bühne zu stehen, hat meinen Kehlkopf und meine Stimmbänder ernsthaft langfristig gefährdet. Es fühlte sich an, als würden sie einfach auseinander fallen.“

James Hetfield[39]

Während der Hallenkonzerte wurde die Bühne in der Mitte der Halle platziert. In der Mitte der Bühne wurde ein so genannter Snake Pit (engl. für Schlangengrube) eingerichtet, wo ausgewählte Fans Platz fanden. Für Lars Ulrich standen zwei Schlagzeuge zur Verfügung, die nach Bedarf unter die Bühne gefahren werden konnten. Bei einem Konzert in Madison musste Ulrich wegen eines technischen Defekts zwei Lieder unterhalb der Bühne spielen.[39]

Während der Tournee mit Guns N’ Roses kam es am 8. August 1992 in Montreal zu einem folgenschweren Unfall, als James Hetfield während des Liedes Fade to Black in eine sechs Meter hohe Flammensäule geriet und dabei Verbrennungen zweiten Grades erlitt. Guns-N’-Roses-Sänger Axl Rose sagte wegen angeblicher Halsschmerzen das Konzert seiner Band ab und löste dadurch Ausschreitungen unter den aufgebrachten Zuschauern aus. Bei den folgenden Metallica-Konzerten übernahm wegen Hetfields Verbrennungen John Marshall die Rhythmus-Gitarre.[39]

Enter Sandman und Sad but True gehören zu den meistgespielten Liedern bei Metallica-Konzerten. Diese beiden Lieder gehören neben Creeping Death, For Whom the Bells Toll, Master of Puppets, One und Seek and Destroy zu den Liedern, die bei Konzerten über 1.000 Mal gespielt wurden. Nothing Else Matters steht kurz vor dieser Marke. Die anderen Lieder wurden weitaus seltener gespielt. Don´t Tread on Me, My Friend of Misery und The Struggle Within wurden bis heute noch nie dargeboten.[40]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. bz-berlin.de: Schwarze Legende - Metallicas Black Album wird 20!
  2. metallica.com: Metallica in 1992
  3. a b c d e f g h i j k l m n o Matthias Weckmann: „Schwarze Magie“. In: Metal Hammer-Legenden - The Black Album.
  4. a b c d e f g Michael Rensen: „Thrash, Trauer & Triumphe“. In: Rock Hard-Sonderausgabe Metallica
  5. vgl. McIver, Seite 264
  6. Matthias Weckmann: „Vom Leitwolf zum Mann“. In: Metal Hammer-Legenden - The Black Album
  7. mtv.com: Metallica timeline: February, 1990 - August 13, 1991
  8. Matthias Weckmann: „Der Seher“. In: Metal Hammer-Legenden - The Black Album
  9. vgl. Wall/Dome, Seite 63
  10. 4horsemensite.com: Sad but True
  11. a b c d e f Marc Halupczok, Matthias Weckmann: „Westernmusik und Horrorfilme“. In: Metal Hammer-Legenden - The Black Album
  12. vgl. Wall/Dome, Seite 64
  13. 4horsemensite.com: Wherever I May Roam
  14. vgl. Wall/Dome, Seite 65
  15. Matthias Weckmann: „Kapitän der Harmonien“. In: Metal Hammer-Legenden - The Black Album
  16. vgl. McIver, Seite 270
  17. vgl. McIver, Seite 271
  18. a b billboard.com: Metallica in den US-amerikanischen Albumcharts
  19. a b musicline.de: Metallica in den deutschen Albumcharts
  20. a b austriancharts.at: Metallica in der österreichischen Hitparade
  21. a b c d hitparade.ch: Metallica in der schweizer Hitparade
  22. a b c d e f g chartstats.com: Chart Stats - Metallica
  23. a b c d e f billboard.com: Metallica in den US-amerikanischen Singlecharts
  24. a b c d e musicline.de: Metallica in den deutschen Singlecharts
  25. a b musicline.de: Nothing Else Matters in den deutschen Singlecharts
  26. rockhard.de: Review Dynamit: Metallica - Metallica
  27. allmusic.com: Metallica - Metallica
  28. time.com: Heavy Metal Goes Platinum
  29. riaa.com: Top 100 Albums
  30. musiccanada.com: God Platinum Database
  31. blabbermouth.net: METALLICA's 'Black' Album Remains Top-Selling LP Of SoundScan Era
  32. riaa.com: RIAA database
  33. bpi.co.uk: Certified Award Search
  34. musikindustrie.de: Gold-/Platin-Datenbank
  35. „Die 100 besten Metalalben aller Zeiten – Teil 3“. In: Metal Hammer, Juni 2005, Seite 63
  36. Rock Hard (Hrsg.): Best of Rock & Metal – Die 500 stärksten Scheiben aller Zeiten. Heel Verlag, Königswinter 2005, ISBN 3-89880-517-4, S. 192.
  37. metal-rules.com: The Top 100 Heavy Metal Albums
  38. 500 beste Alben aller Zeiten: #252 Metallica
  39. a b c Christian Kruse: „Strasse ohne Ende“. In: Metal Hammer-Legenden - The Black Album
  40. metlists.com: Song Counts

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