Meseret Defar

Meseret Defar
Meseret Defar bei den Hallenweltmeisterschaften 2010
Meseret Defar bei der Hallenweltmeisterschaften 2008

Meseret Defar (* 19. November 1983 in Addis Abeba) ist eine äthiopische Langstreckenläuferin und Olympiasiegerin im 5000-Meter-Lauf

Schon früh hatte sie internationale Erfolge: Sie wurde erst Vize-Junioren-Weltmeisterin im 3000-Meter-Lauf (1999) und im 5000-Meter-Lauf (2000) und 2002 schließlich Junioren-Weltmeisterin über 5000 m.

Ihr erster großer Erfolg im Erwachsenenbereich war die Bronzemedaille bei den Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften 2003 in Birmingham über 3000 m. Bei den Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften 2004 in Budapest holte sie über dieselbe Distanz den Titel.

Bisheriger Höhepunkt ihrer Karriere ist der 5000-Meter-Lauf der Olympischen Spielen 2004 in Athen, bei dem sie Gold vor Isabella Ochichi (KEN) und ihrer Landsfrau Tirunesh Dibaba gewann.[1]

Beim US-Hallen-Meeting Boston Indoor Games 2005 verfehlte sie mit 8:30,05 min den von Berhane Adere aufgestellten Weltrekord über 3000 m nur um 0,9 Sekunden. Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki musste sie sich mit der Silbermedaille begnügen - hinter ihrer 20 Jahre alten Landsfrau Tirunesh Dibaba, die in Athen noch die Bronzemedaille gewonnen hatte.

Bei den Hallenweltmeisterschaften 2006 in Moskau verteidigte sie ihren Titel über 3000 m. Beim Carlsbad 5000 stellte sie mit 14:46 min eine inoffizielle Weltbestzeit im 5-km-Straßenlauf auf,[2] und am 3. Juni dieses Jahres lief sie beim Reebok Grand Prix in New York City mit 14:24,53 min einen Weltrekord im 5000-Meter-Lauf, 0,15 Sekunden schneller als die alte Bestmarke von Elvan Abeylegesse.[3]

2007 stellte sie über 3000 m mit 8:23,72 min einen Hallen-Weltrekord auf,[4] wurde Zweite bei den World’s Best 10K, verteidigte ihren Titel in Carlsbad[5] und verbesserte bei den zur IAAF Golden League gehörenden Bislett Games in Oslo ihren eigenen Weltrekord um fast 8 Sekunden auf 14:16,63 min.[6] Über zwei Meilen verbesserte sie zweimal die Weltbestzeit und blieb am 14. September in Brüssel mit 8:58,58 min als erste Frau unter neun Minuten (über diese Distanz werden keine offiziellen Weltrekorde geführt).[7][8]

Bei den Weltmeisterschaften in Ōsaka gewann sie erstmals den WM-Titel im 5000-Meter-Lauf.[9][10] Zum Jahresende wurde sie zur Leichtathletin des Jahres gewählt.[11]

In der darauffolgenden Saison stellte sie über zwei Meilen in der Halle eine Weltbestzeit auf[12] und bei den Hallenweltmeisterschaften 2008 in Lissabon siegte sie zum vierten mal in Folge über 3000 m.

Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking blieb ihr ein erneuter Sieg zwar versagt, sie konnte jedoch hinter Tirunesh Dibaba und Elvan Abeylegesse die Bronzemedaille über 5000 Meter gewinnen.

2009 stellte sie über 5000 m mit 14:24,37 min einen Hallen-Weltrekord auf[13] und verbesserte ihre Zwei-Meilen-Rekordmarke auf 9:06,26 min.[14] Bei der WM in Berlin gewann sie Bronze über 5000 m und wurde Fünfte über 10.000 m.

2010 gewann sie bei den Hallenweltmeisterschaften in Doha erneut Gold über 3000 m und siegte zum dritten mal beim Carlsbad 5000.[15] Erstmals startete sie bei einem Halbmarathon und lief auf Anhieb beim Philadelphia-Halbmarathon mit 1:07:45 h die bislang schnellste Zeit auf US-amerikanischem Boden.[16][17]

Meseret Defar ist 1,55 m groß und wiegt 42 kg.

Persönliche Bestzeiten

  • 1500 m: 4:02,00 min, 12. Juni 2010, New York City
  • 2000 m: 5:45,62 min, 8. Juni 2008, Eugene
  • 3000 m: 8:24,51 min, 14. September 2007, Brüssel (Zwischenzeit, äthiopischer Rekord)
    • Halle: 8:23,72 min, 3. Februar 2007, Stuttgart (Weltrekord)
  • 2 Meilen: 8:58,58 min, 14. September 2007, Brüssel (Weltbestzeit)
    • Halle: 9:06,26 min, 26. Februar 2009, Prag (Weltbestzeit)
  • 5000 m: 14:12,88 min, 22. Juli 2008, Stockholm
    • Halle: 14:24,37 min, 18. Februar 2009, Stockholm (Weltrekord)
  • 10.000 m: 29:59,20 min, 11. Juli 2009, Birmingham
  • 10-km-Straßenlauf: 32:08 min, 25. Februar 2007, San Juan
  • Halbmarathon: 1:07:45 h, 19. September 2010, Philadelphia

Weblinks

Fußnoten

  1. IAAF: Women’s 5000m Final. 23. August 2004
  2. IAAF: Defar runs fastest ever women’s 5km in Carlsbad. 10. April 2006
  3. IAAF: Meseret Defar runs 5000m World Record in New York – 14:24.53. 3. Juni 2006
  4. IAAF: 8:23.72 3000m World indoor record for Defar in Stuttgart. 3. Februar 2007
  5. IAAF: Defar retains Carlsbad title. 2. April 2007
  6. IAAF: Defar slashes World 5000m record in Oslo – IAAF Golden League. 15. Juni 2007
  7. IAAF: Defar sets World 2-Mile Best in Carson – adidas Track Classic Report. 21. Mai 2007
  8. IAAF: Defar destroys World best in Brussels, Richards and Isinbayeva one step from $1 Million – IAAF Golden League. 14. September 2007
  9. IAAF: Event report: Women’s 5,000m Final. 1. September 2007
  10. IAAF: Defar was „100 per cent sure of personal triumph“. 2. September 2007
  11. leichtathletik.de: Die Welt-Leichtathleten des Jahres. 25. November 2007
  12. IAAF: Defar runs 9:10.50 Two Miles World best in Boston. 27. Januar 2008
  13. IAAF: Defar’s World indoor 5000m record sets the Globe abuzz. 19. Februar 2009
  14. IAAF: Defar runs 9:06.26 Two Miles World best in Prague. 26. Februar 2009
  15. IAAF: Defar and Kipchoge prevail in Carlsbad. 12. April 2010
  16. IAAF: Defar clocks 1:07:44 in Half Marathon debut in Philadelphia. 20. September 2010
  17. leichtathletik.de: Starkes Halbmarathondebüt von Meseret Defar. 20. September 2010

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