Merry Maidens

Merry Maidens
Merry Maidens – Cornwall – UK
Nahaufnahme der Menhire
Position der einzelnen Menhire
Lageplan weiterer Megalithen – Radierung von W. C. Borlase 1872
Radierung von W. & G. Cooke 1804

Die Merry Maidens sind ein 3000 bis 4000 Jahre alter Steinkreis aus der frühen bis mittleren Bronzezeit. Die Steinsetzung liegt in der Grafschaft Cornwall in England und ist auch bekannt unter den Namen Dance Maine oder Dawn’s Men (Menschen in der Morgendämmerung), eine Verballhornung des kornischen Dans Maen (Tanz der Steine).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Merry Maidens befinden sich in Südwest-Cornwall südlich von Penzance zwischen den Orten St Buryan und Lamorna. Man findet sie, wenn man von Newlyn nach Lamorna fährt, aber nicht in den Ort abzweigt, sondern der Straße weiter folgt. Die Steinsetzung liegt nach wenigen hundert Meter auf der linken Seite. 100 m weiter in südwestlicher Richtung liegt ein Hügelgrab, der Tregiffian. In der Gegend findet man weitere Megalithanlagen:

Aufbau

Die Merry Maidens bestehen aus 19 Megalithen, die einen nahezu exakten Kreis mit einem Durchmesser von 24 m bilden. Die Steine sind etwa 1,2 m hoch und stehen in einem Abstand von drei bis vier Meter zueinander. Auf der Ostseite, also in Blickrichtung West, befindet sich eine größere Lücke zwischen den Steinen. In exakt südlicher Richtung ragt ein weiterer Stein aus dem Boden, wodurch die Anlage eine Nord-Süd-Ausrichtung erhält. Früher befand sich 200 m weiter entfernt ein weiterer Steinkreis, der aber zu Beginn des 19. Jahrhunderts zerstört wurde. 300 m in nordöstlicher Richtung stehen die Pipers, zwei etwa 3 m hohe Menhire.

Namensherkunft

Der Bezeichnung der Steinsetzung als Merry Maidens (fröhliche Jungfrauen) liegt folgende Legende zugrunde: 19 Mädchen wurden in Steine verwandelt, weil sie sich am geheiligten Sonntag hier tanzend vergnügt hatten. Die zugehörigen Pipers (Dudelsackspieler) wurden ebenfalls versteinert und bilden nun die zwei weiter entfernt stehenden Megalithen. Die Legende entstand im Zuge der Christianisierung Cornwalls im 6. oder 7. Jahrhundert.

Forschungsgeschichte

Die Merry Maidens wurden 1769 erstmals archäologisch näher untersucht von William Borlase, der auch von einem zweiten gleich großen Steinkreis berichtete.[1] 1804 fertigten W. & G. Cooke eine Radierung an, wo die Steinsetzung als Dance-Maine bezeichnet wird. 1872 lieferte William Copeland Borlase, ein Urenkel des älteren Borlase, eine detailliertere Beschreibung des gesamten Bezirks und fertigte die hier abgebildete Übersicht an.[2] Zu dieser Zeit waren vom zweiten Steinkreis noch sieben Steine vorhanden, bevor er Ende des 19. Jahrhunderts ganz verschwand. 1932 verfasste Hugh O’Neill Hencken eine erste moderne wissenschaftliche Darstellung der archäologischen Fundstätte.[3]

1982 erschien von John Barnatt eine ausführliche Abhandlung mit den neuesten Forschungsergebnissen. Demnach wird heute davon ausgegangen, dass es ursprünglich 18 Menhire waren. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Steinkreis beim Versuch einer Rekonstruktion durch neue Steine ergänzt, allerdings nicht in korrekter Position und Zahl. Zudem wurde der Standort alter Steine verändert, so dass sich die heute vorzufindende Setzung der Steine ergab. [4]

Einzelnachweise

  1. William Borlase: Antiquities Historical and Monumental of the County of Cornwall. Bowyer and Nichols, London 1769.
  2. William Copeland Borlase: Naenia Cornubiae. Longmans 1872
  3. Hugh O’Neill Hencken: The Archaeology of Cornwall and Scilly. Metheun 1932.
  4. John Barnatt: Prehistoric Cornwall: The Ceremonial Monuments. Turnstone Press Limited 1982.

Literatur

  • John Barnatt: Prehistoric Cornwall: The Ceremonial Monuments. Turnstone Press Limited, 1982, ISBN 0855001291.
  • Robin Payne: The Romance of the Stones. Alexander Associates, 1999, ISBN 1899526218.
  • Ian McNeil Cooke: Standing Stones of the Land’s End. Cornwall: Men-an-Tol Studio, 1998, ISBN 0951237195.

Weblinks

 Commons: Merry Maidens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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