Meltingen

Meltingen
Meltingen
Wappen von Meltingen
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Solothurn
Bezirk: Thiersteinw
Gemeindenummer: 2620i1f3f4
Postleitzahl: 4233
Koordinaten: (611494 / 248685)47.3888917.59085586Koordinaten: 47° 23′ 20″ N, 7° 35′ 27″ O; CH1903: (611494 / 248685)
Höhe: 586 m ü. M.
Fläche: 5.79 km²
Einwohner: 632 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.meltingen.ch
Karte
Karte von Meltingen
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Meltingen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Thierstein des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Meltingen liegt auf 586 m ü. M., 8 km ostsüdöstlich der Stadt Laufen (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich in einem Talkessel im Quellgebiet des Ibachs, in der gekammerten Landschaft des Gilgenbergerlandes, im Faltenjura des Schwarzbubenlandes.

Die Fläche des 5.8 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des nördlichen Juras. Der nördliche Gemeindeteil wird vom Talkessel von Meltingen eingenommen, der im Westen vom Mettenberg (813 m ü. M.), im Süden von Dich (924 m ü. M.), Horüti und Regenberg (871 m ü. M.), im Osten vom Hügel des Hollen (655 m ü. M.) umgeben ist. Der Talkessel wird durch den Ibach nach Norden zur Birs entwässert. Im Norden liegt die Grenze im Bereich der Talenge bei Meltingerbrücke zwischen den Höhen von Mettenberg und Chilchberg. Nach Süden erstreckt sich der Gemeindeboden über die Kette des Meltingerbergs bis in das Einzugsgebiet der Lüssel. Ein schmaler Streifen des Gemeindebannes reicht nach Südosten über die Hügel von Dürrberg (976 m ü. M.) und Chastenchöpfli (906 m ü. M.) bis auf den Hirnichopf, auf dem mit 1'024 m ü. M. der höchste Punkt von Meltingen erreicht wird. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 6 % auf Siedlungen, 54 % auf Wald und Gehölze und 40 % auf Landwirtschaft.

Zu Meltingen gehören verschiedene Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Meltingen sind Zullwil, Nunningen, Beinwil (SO), Erschwil, Büsserach und Fehren.

Bevölkerung

Mit 632 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) gehört Meltingen zu den kleineren Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 97.4 % deutschsprachig, 0.8 % französischsprachig und 0.7 % sprechen Italienisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Meltingen belief sich 1850 auf 411 Einwohner, 1900 auf 363 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl bis 1970 auf 591 Personen an. Seither wurden nur noch geringe Bevölkerungsschwankungen verzeichnet.

Wirtschaft

Meltingen war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben die Milchwirtschaft und Viehzucht sowie der Obstbau (überwiegend Kirschbäume) einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In Meltingen sind heute Betriebe des Transportwesens, Schreinereien, mechanische Werkstätten und ein Labor für Ökotoxikologie ansässig. Auf der Grenze von Meltingen und Zullwil steht die Kreisschule March. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Laufen-Breitenbach und in der Agglomeration Basel arbeiten.

Verkehr

Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsachsen, ist aber von der Verbindungsstrasse von Breitenbach nach Nunningen leicht erreichbar. Durch einen Postautokurs, welcher die Strecke von Laufen nach Nunningen bedient, ist Meltingen an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.

Geschichte

Meltingen wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt, war jedoch schon seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wie u.a. der Fund eines wahrscheinlich megalithischen Schalensteins 1990 zeigt. Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen Malto zurück und bedeutet somit bei den Leuten/der Sippe des Malto.

Seit dem Mittelalter unterstand Meltingen der Herrschaft Gilgenberg, die sich in der Hand der Freiherren von Ramstein befand. Durch Kauf gelangte das Dorf mit der Herrschaft im Jahr 1527 an Solothurn und wurde der neuen Vogtei Gilgenberg zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Meltingen während der Helvetik zum Distrikt Dornach und ab 1803 zum Bezirk Thierstein.

Das Dorf war durch seine Mineralquellen seit dem 15. Jahrhundert als Kurort bekannt; von 1928 bis 1988 wurde Meltinger Mineralwasser unter dem Namen Meltina vertrieben.

Sehenswürdigkeiten

Auf dem Chilchberg, einem Hügel über dem Dorf, steht die bereits 1375 erwähnte Wallfahrtskirche Maria im Hag. Chor und Turm der Pfarrkirche sind im spätgotischen Stil gehalten und stammen aus dem 15. Jahrhundert, das Schiff wurde um 1730 neu erbaut. Bei einer Renovation wurden 1968 Fragmente von Wandmalereien aus der Zeit um 1460 entdeckt. Die Kirche besitzt auch bedeutende Glasgemälde aus dem 15. Jahrhundert und eine reiche Innenausstattung. Im Ortskern sind Häuserzeilen mit charakteristischen Bauernhöfen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.

Wappen

Blasonierung

In Gelb auf gewelltem blauen Schildfuss eine blaue Madonna mit Kind, beseitet von zwei blauen Lilienstäben

Weblinks

Einzelnachweise

  1. WOHNBEVÖLKERUNG DER GEMEINDEN NACH NATIONALITÄT UND GESCHLECHT (XLS, 262 kB), Amt für Finanzen, Controllerdienst und Statistik, vom 26. März 2011, abgerufen am 11. April 2011

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