Mellifont Abbey

Mellifont Abbey
Zisterzienserabtei Mellifont
Lage Mellifont, County Louth, Irland
Koordinaten: 53° 45′ N, 6° 28′ W53.742317-6.466481Koordinaten: 53° 44′ 32″ N, 6° 27′ 59″ W
Ordnungsnummer
nach Janauschek
173
Gründungsjahr 1142
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1539
Mutterkloster Kloster Clairvaux
Tochterklöster

Monasteranenagh Abbey
Bective Abbey
Boyle Abbey
Baltinglass Abbey
Abbeyshrule Abbey
Newry Abbey
Kilbeggan Abbey
Kloster Saddell
Hore Abbey

Mellifont Abbey (irisch: An Mhainistir Mhór; die große Abtei; lateinisch Fons Mellis, übersetzt: der Honigquell) ist die älteste Zisterzienser-Abtei Irlands.

Mellifont: Das Lavabo

Die Abtei wurde 1142 auf Initiative des Erzbischofs von Armagh Malachias und Bernhard von Clairvauxs als Tochterhaus des Klosters Clairvaux in Mellifont im County Louth am Ufer des Flusses Mattock gegründet. Sie liegt circa 10 km westlich der Stadt Drogheda.

Das Land stellte Donagh O’Carroll, Prince of Uriel zur Verfügung. Der französische Architekt war ein gewisser Robert. Die Abtei wurde ganz im Stil der nordfranzösischen Gotik erbaut und war damals noch völlig untypisch für Irland. Die Weihe der Kirche fand 1157 statt und viele lokale Könige gaben Spenden zu dieser Feierlichkeit. Zwischen 1217 und 1228 kam es auf Grund von Spannungen zwischen eingesessenen und anglonormannischen Konventen zur Verschwörung von Mellifont (Conspiracy of Mellifont), bei der die Teilnahme am Generalkapitel des Ordens verweigert wurde. Zur Lösung des Konflikts führte Stephan von Lexington, der Abt von Stanley Abbey, eine Visitation durch und in der Folge wurden verschiedene irische Klöster englischen Mutterklöstern unterstellt. Mellifont Abbey wurde wegen des (von kontinentalen Abteien kopierten) architektonischen Stil Vorbild weiterer Zisterzienser-Klöster in Irland (Baltinglass, Bective, Boyle, Hore, Kilbeggan, Monasteranenagh (Nenay), Newry, Sadell und Shrule) und blieb auch nach der Plünderung 1494 bis zur Aufhebung im Jahr 1539 Irlands größte Abtei. Danach wurde das Gebäude als Residenz verwendet. Der letzte Mönch starb hier erst 1743.

Wilhelm III. von Oranien-Nassau nutzte Mellifont Abbey während der Schlacht am Boyne 1690 gegen den 1688 zur Abdankung gezwungenen Jakob II. mit 36.000 Söldnern als Hauptquartier. Der Protestant Wilhelm III. siegte über den Katholiken Jakob II. und verfestigte damit den Einfluss Englands in Irland.

Mellifont Abbey
Mellifont Abbey, in der Nähe des Schauplatzes der Schlacht am Boyne und der prähistorischen Kultstätten von Brú na Bóinne

Obwohl Mellifont Abbey heutzutage nur eine Ruine ist und nur wenig von der einstmaligen Abtei übrig blieb, kommen pro Jahr ca. 25.000 Besucher. Nur ein ungewöhnliches, achteckiges Lavabo (Waschraum) aus dem 13. Jahrhundert, einige romanische Rundbögen des Kreuzganges und ein Kapitelsaal aus dem 14. Jahrhundert (mit eindrucksvollem Deckengewölbe und Bodenfliesen aus Keramik) können besichtigt werden.

Literatur

  • Aubrey Gwynn und R. Neville Hadcock, Medieval Religious Houses Ireland, Longman 1970.

Weblinks

 Commons: Mellifont Abbey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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