Medienimperialismus

Medienimperialismus

Medienimperialismus ist eine Hypothese zu Effekten der Globalisierung auf die weltweiten Massenmedien. Sie ist verwandt zur ähnlichen Theorie des kulturellen Imperialismus.

Bestandteil dieser Hypothese ist die Beobachtung, dass multinationale Medien-Konglomerate stark wachsen und mächtiger werden und dass das Überleben für kleine lokale Medien-Outlets zunehmend schwieriger wird. Ein neuer Typus des Imperialismus trete so auf; viele Nationen hätten das Nachsehen gegenüber den Medienprodukten einiger der mächtigsten Länder oder Unternehmen. Zu den bedeutenden Schriftstellern und Denkern auf diesem Gebiet gehören Noam Chomsky, Ben Bagdikian, Edward S. Herman und Robert W. McChesney.

Die US-amerikanische Corporate-Media-Berichterstattung wurde demnach dabei beobachtet, die Pressefreiheit einzuschränken. Der Verlust der (journalistischen) Integrität sei unter Großkonzern-geführten Medien-Giganten eine ernsthafte Gefahr. Kombiniert mit der Kontrolle des Informationsflusses reduziert diese Tatsache die Fairness und Richtigkeit von Nachrichten. US-amerikanische Nachrichtensender wie CNN haben häufig auch große internationale Belegschaften, die zum Teil länderspezifische regionale Programme produzieren.

Nach dieser Hypothese ist ein Medienimperialismus jedoch nicht immer nur ein Phänomen auf internationaler Ebene. Wenn ein einziger Konzern alle Medien eines Landes kontrolliert, liegt auch eine nationale Form eines Medienimperialismus vor. Ländern wie Italien und Kanada wird des Öfteren das Vorhandensein einer imperialen Medienstruktur vorgeworfen, basierend auf der Tatsache, dass ein Großteil ihrer Medienanstalten von einem Konzern oder von einem Besitzer (s. Silvio Berlusconi) kontrolliert wird.

Eine Medienquelle, die wichtige Themen ignoriert und/oder zensiert, schädigt die Informationsfreiheit in schwerwiegender Weise. Viele moderne Boulevardmedien sowie weitere Mainstream-Medien werden zunehmend aufgrund ihrer fehlenden Einhaltung allgemeiner Standards journalistischer Integrität kritisiert.

Siehe auch

Weblinks

  • „Orwell Rolls in his Grave“ - Dokumentarfilm zum Thema Medienimperialismus, bei dem viele Akademiker zu Wort kommen, die den ihrer Ansicht nach zweifelhaften Charakter der Berichterstattung in den Massenmedien darstellen

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