Media-Saturn-Holding

Media-Saturn-Holding
Media-Saturn-Holding GmbH
Media-Markt-Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 24. November 1979
Sitz Ingolstadt, Bayern, Deutschland
Leitung Horst Norberg
Mitarbeiter 58.897 Vollzeit-Äquivalente (2010)[1]
Umsatz 20,79 Mrd. EUR (2010)[1]
Branche Elektronikeinzelhandel

Die Media-Saturn-Holding GmbH (MSH) ist die größte Elektronik-Fachmarktkette Europas[2] und fasst die zuvor eigenständigen Elektrohandelsketten Media Markt und Saturn (früher Saturn-Hansa) zusammen. Im März 2011 wurde der Onlinehändler redcoon durch die MSH übernommen, da es bisher nicht mit Erfolg gelungen war, einen eigenen Onlineshop aufzubauen.[3] Das Unternehmen gehört zur Metro-Gruppe. Die Hauptverwaltung befindet sich in Ingolstadt.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte und Beteiligungsverhältnisse

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Aktuelles Saturn-Logo Logo bis zum Jahr 2000
Media-Markt-Logo

Eigene Unternehmen Media Markt oder Saturn gibt es entgegen einer weit verbreiteten Annahme nicht mehr, lediglich die beiden Marken existieren unabhängig voneinander fort. Die Arbeitsteilung der Marken sieht vor, dass Saturn-Geschäfte häufig in Innenstädten platziert werden, während Media-Märkte eher in liegenden Einkaufszentren „auf der grünen Wiese“ eingerichtet werden.

Der Media-Saturn-Konzern ist gesellschaftsrechtlich dezentral organisiert. Die einzelnen Märkte werden als rechtlich selbstständige Unternehmen geführt, deren Kapitalmehrheit jeweils der Media-Saturn-Holding gehört. Die Geschäftsführer der Märkte sind Minderheitsbeteiligte (i. d. R. von 10 Prozent) und können in Grenzen über Warensortiment, Preise und Werbung mitentscheiden.

Die bekannten Werbekampagnen der Marken Media Markt und Saturn werden gemeinsam von der konzerneigenen Agentur redblue in München konzipiert. Der Name bezieht sich auf die Hausfarben der beiden Marken. Die Werbeausgaben der Media-Saturn-Gruppe beliefen sich 2007 auf rund 500 Millionen Euro.[4]

1988 beteiligte sich die Kaufhof Warenhaus AG mit einer Mehrheit von 54 Prozent an der Holding der 1979 gegründeten Media Märkte. Media Markt übernahm 1990 die konkurrierende Handelskette Saturn, an der Kaufhof bereits beteiligt war. Seit der Verschmelzung zur Media-Saturn-Holding GmbH werden Media Markt und Saturn als eigenständige Marken in einem zentral gesteuerten Konzern geführt.

Die Kaufhof Holding AG wurde 1996 mit der Metro Cash & Carry, der Deutschen SB-Kauf AG und der Asko Deutsche Kaufhaus AG (an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) zur Metro AG verschmolzen. Der Metro Konzern hält seitdem 75,41 Prozent am Kapital der Media-Saturn-Holding.[5]

Bis zum 31. Dezember 2006 war Leopold Stiefel – einer der Gründer von Media-Markt – Geschäftsführer und Gesellschafter der Media-Saturn-Holding. Seit dem 1. Januar 2011 fungiert Horst Norberg als Geschäftsführer.

Marke „Media Markt“

Media Markt in Weiterstadt
MediaMarkt in Goslar

Media Markt wurde 1979 von den vier Unternehmern Leopold Stiefel, Walter Gunz, Erich Kellerhals und Helga Kellerhals in München gegründet.[6] Ihre Idee war die Einrichtung eines großflächigen Elektromarktes als Gegenstück zu Elektroeinzelhändlern und dem Versandhandel. Am Samstag 24. November 1979 wurde der erste Markt im Euro-Industriepark in München eröffnet. Bis 1985 entstanden neun weitere Märkte nahe München.

1989, nach der Beteiligung der Kaufhof AG, begann die Expansion zunächst ins benachbarte Ausland. Heute gibt es über 550 Media Märkte in 16 Ländern. Am 17. November 2010 wurde der erste Mediamarkt in der Huai Hai Road, Shanghai (China) eröffnet. Bis 2012 sollen weitere 10 Märkte in Fernost folgen. [7] Das Vorhaben sollte zusammen mit Foxconn über ein Joint Venture realisiert werden und soll den Einstieg in den chinesischen Markt darstellen.[8]

Land Dortiger Markenname Markteintritt Märkte
Deutschland Media Markt 1979 235
Niederlande Media Markt 2000 25
China Media Markt 2010 2
Frankreich Hypermédia 1989 1
Griechenland Media Markt 2005 7
Italien Media World 1991 62
Belgien Media Markt 2002 12
Österreich Media Markt 1990 30
Polen Media Markt 1998 44
Portugal Media Markt 2004 7
Russland Media Markt 2006 30
Schweden Media Markt 2006 20
Schweiz Media Markt 1994 19
Spanien Media Markt 1999 40
Türkei Media Markt 2007 45
Ungarn Media Markt 1997 15

Media Märkte haben ein Sortiment von durchschnittlich 45.000 Artikeln, unter anderem aus den Bereichen Telekommunikation, Computer, Foto, HiFi und Elektrogeräte.

Bekannt geworden ist die Marke vor allem durch den jahrelang mit großem Werbeaufwand verbreiteten Slogan „Ich bin doch nicht blöd!“ (in anderen europäischen Ländern z.T. mit leichten Abwandlungen), der als Hauptmotto aber immer durch weitere Mottos wie „Saubillig und noch viel mehr“ begleitet wird.

Marke „Saturn“

Saturn-Markt im Leipziger Hauptbahnhof
Zweigeschossiger Saturn-Markt im Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen
Saturn-Kaufhaus in der Hamburger Mönckebergstraße
Saturn-Markt in Madrid (Spanien)
Saturn-Logo auf einem Laden in München
Saturn-Markt mit charakteristischem orangen Lichttor, ...
... das dem berühmten Tempeltor von Naxos (6. Jh. v. Chr) nachempfunden ist

Märkte

Der erste Saturn-Hansa-Markt wurde im Juli 1961 vom Ehepaar Waffenschmidt am Kölner Hansaring eröffnet. Auf 120 m² wurden vorwiegend an Diplomaten aus aller Welt unterhaltungselektronische Artikel verkauft. 1968 gründeten die beiden eine Fotogroßhandlung. Seit 1969 konnten auch Privatkunden bei Saturn-Hansa einkaufen. 1972 eröffneten die Waffenschmidts das erste technische Kaufhaus in Köln mit der nach eigenen Angaben „größten Schallplattenschau der Welt“. Anfang der 1980er Jahre entstand eine große Filiale auf der Theresienhöhe in München, 1985 folgte eine Filiale in Frankfurt am Main unter Beteiligung der Kaufhof-Gruppe. Saturn wurde 1990 durch die Holding des Media Marktes erworben, beide gingen in der Media-Saturn-Holding GmbH auf. Die Saturn-Märkte wurden wie Media Märkte dezentralisiert.

Üblicherweise beträgt die Fläche eines Marktes zwischen 2.500 m² und 10.000 m². Eine Ausnahme (und gleichzeitig der größte zusammenhängende Elektronikfachmarkt der Welt) findet sich mit 18.000 m² in Hamburg. Dessen Entstehung hängt mit der Fusion der Marken Horten und Kaufhof Mitte der 1990er Jahre zusammen: In Hamburg hätten damit zwei Kaufhof-Warenhäuser unmittelbar nebeneinander in sehr guter Lage in der Mönckebergstraße direkt am Hauptbahnhof gestanden. Da Saturn ebenso wie Kaufhof dem Metro-Konzern angehört, besetzte man das ehemalige Horten-Kaufhaus mit dem Elektromarkt aus eigenem Haus.

Europaweit gibt es über 237 Saturn-Märkte die einen Gesamtumsatz von 1,9 Mrd. Euro (Stand: 2003) erreichen. Per 1. Juli 2011 wurden die 36 SATURN-Märkte in Frankreich an die HTM Group verkauft.

Land Märkte
Deutschland 146
Frankreich 36 (bis 2011)
Österreich 13
Italien 16
Polen 15
Spanien 9
Griechenland 5
Ungarn 4
Niederlande 8
Belgien 6
Luxemburg 2
Schweiz 6
Russland 2
Türkei 45

Marketing

Die Saturn-Märkte warben bislang mit dem Werbespruch „Geiz ist geil“ und lösten damit eine deutschlandweite Debatte über Konsumverhalten und die Situation der deutschen Wirtschaft aus. Der Slogan ging schnell in den allgemeinen Sprachgebrauch über. Entwickelt wurde der Slogan von der Hamburger Werbeagentur Jung von Matt.

Ab Ende Oktober 2007 lautete der neue Werbespruch „Wir lieben Technik. Wir hassen teuer“.[4] Ende Dezember 2007 wurde daraus nur noch „Wir hassen teuer“, in Werbespots unterlegt mit dem alten Soundlogo. In Österreich operiert Saturn jedoch weiterhin mit dem Slogan "Geiz ist geil".

Seit dem 24. Oktober 2009 wirbt Alice Cooper für Saturn. Als Werbeslogan wurde Saturn - Sternhagel Günstig ausgewählt. Ab dem 25. Oktober 2010 – also bis auf einen Tag genau zum einjährigen Jubiläum des neuen Werbeträgers – wurde Alice Cooper durch Bill Kaulitz, Sänger der Band Tokio Hotel, unterstützt. Dazu wurden erneut von Scholz & Friends Spots in Los Angeles gedreht. Diese neue Kampagne lief unter dem Titel „Jetzt rockt’s richtig“ bis Ende Dezember 2010.

Seit dem 1. Januar 2011 wirbt Saturn zum 50. Geburtstag mit Michael Buffer als neuem Werbeträger. Dazu wird der Werbespruch "Geil ist Geil" verwendet, der auf den älteren "Geiz ist Geil" referiert. Ziel dieser Wiederaufnahme sei es, die ursprüngliche Botschaft "zu erweitern und zu verstärken"[9]. Musikalisch unterlegt wird die neue Kampagne von dem Hit "Live is life" von Opus, abgeändert in die Version "Geil ist geil". Ausgestrahlt werden Spots in Funk und TV, voraussichtlich bis Ende 2011.

Marke „redcoon“

redcoon GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 2003
Sitz Aschaffenburg
Leitung Reiner Heckel
Umsatz 400 Millionen Euro[10]
Branche Elektronikeinzelhandel
Website redcoon.de
redcoon.at

redcoon ist ein Discount-Onlineshop mit Sortimentsschwerpunkt Unterhaltungselektronik. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Aschaffenburg agiert heute in mehreren Ländern Europas. Es wurde 2003 von dem früheren MediaMarkt-Manager Reiner Heckel gegründet. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2007/2008 bei 138 Mio. Euro.

Im März 2011 wurde eine Übernahme durch die Media-Saturn-Holding (Metro AG) bekannt, der es bisher nicht mit Erfolg gelungen war, einen eigenen Onlineshop aufzubauen.[11]

redcoon-Minderheitsaktionär Majdic hat in Österreich zahlreiche Abholshops seines Versands in unmittelbarer Nähe von MediaMarkt-Häusern angesiedelt.

Kritik

Irreführende Werbemethoden

Media Markt steht wegen zum Teil verbotener Werbeaktionen in der Kritik. So wurde in einer Werbeaktion versprochen, Artikel „ohne Mehrwertsteuer“ (genau genommen handelte es sich um einen Rabatt in Höhe des Mehrwertsteuersatzes) zu verkaufen. Stattdessen wurden die Preise für diese Artikel vorher erhöht, um de facto den Normalpreis zu erzielen. Eine Filiale in Mannheim wurde daraufhin durch einen Kunden angezeigt. Das Gericht gab ihm recht:

„Das Oberlandesgericht bestätigte mit seinem am Donnerstag veröffentlichten Urteil eine Entscheidung des Landgerichts Mannheim. Es sei irreführend, mit der Herabsetzung eines Preises zu werben, wenn dieser zuvor nicht verlangt worden sei.“

Financial Times Deutschland, 8. November 2006

Wie auch bei anderen Handelskonzernen mit aggressiven Werbestrategien wird bei der Media-Saturn-Holding die Irreführung der Kunden durch Lockvogelangebote kritisiert. Artikel werden zu extrem günstigen Preisen großflächig beworben, sind aber nach kürzester Zeit ausverkauft, obwohl das geltende Recht dies verbietet – nach der Rechtsprechung zum Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) müssen beworbene Sonderangebote mindestens zwei Tage erhältlich sein. Verbraucherschützer kritisieren, dass das bei Media Markt und Saturn häufig nicht gewährleistet sei. Der Konzern bestreitet das und spricht von vereinzelten Ausnahmen trotz großer Vorräte. Der konkrete Nachweis solcher Fälle ist generell schwierig, da Verbraucherschützer keinen Zugriff auf die Lieferdaten der Unternehmen haben und diese selbst die tatsächlichen Zahlen geheim halten.[12] Als Durchbruch gegen diese Methoden sehen Verbraucherschützer einen Beweisbeschluss des Landgerichts Ingolstadt an, mit dem erstmals die Media-Saturn-Holding als Verantwortliche für die Werbung der vielen formal unabhängigen Märkte angesehen wird.[13]

Ebenfalls von Verbraucherschützern und Medien kritisch betrachtet wird die Tatsache, dass die unter Slogans wie „Wer hat die besten Preise? Wir!“ beworbenen Angebote häufig gar nicht günstiger sind als die der Wettbewerber, weder im Vergleich zu Internet-Versandhändlern noch zu anderen Ladengeschäften.[14] So ergaben etwa Stichproben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Raum München, dass Media- oder Saturn-Märkte in 15 von 21 Fällen teurer waren als örtliche Konkurrenten. In Berlin war dies in mehr als der Hälfte der Fälle so.[15] Die Media-Saturn-Holding begegnete den Vorwürfen mit einer „Preisgarantie“, die Käufern eine Rückerstattung der Preisdifferenz verspricht, wenn sie in einem anderen Geschäft das Produkt zu einem günstigeren Preis finden. Darüber, ob und wie oft Kunden im unübersichtlichen Markt für Elektro- und Elektronikgeräte nach dem Kauf noch Preise recherchieren und diese Garantie tatsächlich in Anspruch nehmen, wurden bislang keine Zahlen veröffentlicht.[16]

Systematische Abmahnungen gegen Konkurrenten

In die Kritik geriet Media Markt 2006 ebenfalls durch sein offensives wettbewerbsrechtliches Vorgehen gegen Konkurrenz-Unternehmen. Betroffen sind vor allem Online-Händler, deren Produktbeschreibungen oder Allgemeine Geschäftsbedingungen nicht den rechtlichen Vorgaben entsprechen.[17] Kritiker sehen darin eine systematische Strategie des Unternehmens zur Verdrängung anderer Anbieter und zur Erhöhung des eigenen Marktanteils.[18] Auch in der ZDF-Sendung WISO vom 4. Dezember 2006 wurde der Vorwurf geäußert, dass Media Markt mittels Abmahnungen gezielt versuche, kleinere Mitbewerber vom Markt zu drängen. So seien angeblich Mitarbeiter des Konzerns beauftragt worden, sich besonders im Internet auf Webseiten der Konkurrenz umzusehen und dann Abmahnungen zu verschicken. Insgesamt sollen bereits etwa 1000 Abmahnungen von Media Markt verschickt worden sein.

Verwendung eines Lieds von Rio Reiser

Die seit dem Jahr 2006 ausgestrahlten Media-Markt-Werbespots enthalten ein Lied mit dem Text „Saubillig und noch viel mehr“. Das Lied ist eine Umdichtung des Titels König von Deutschland von Rio Reiser. Freunde und Anhänger Reisers haben sich über den Missbrauch des Lieds zu Werbezwecken beklagt, da Reiser bekennender Anti-Kapitalist war und nun nach seinem Tod in eine Rolle gedrängt werden sollte, die er zu Lebzeiten ablehnte. [19]

Abmahnung gegen Kritiker

Media Markt mahnte Ende 2006 einen Blogger ab und bedrohte ihn mit massiven Strafzahlungen, weil er die vermeintlich aggressive Media-Markt-Werbung parodiert hatte. Der damalige Media-Markt-Anwalt Joachim Steinhöfel setzte eine einstweilige Verfügung gegen den Internet-Publizisten durch, die ihn unter Androhung von 250.000 Euro Ordnungsgeld dazu zwang, die Werbeparodie aus dem Netz zu nehmen. Als Mittel zur Durchsetzung wählte der Konzern den juristischen Vorwurf der „Verunglimpfung“ der „Unternehmenspersönlichkeit“ Media Markt. Eine Entscheidung in der Sache selbst in einem Hauptsacheverfahren gibt es bislang nicht. Im Zuge der Recherchen fiel Spiegel Online auf, dass Anwalt Steinhöfel auf seiner Homepage Texte verschiedener Medien veröffentlicht, darunter auch aus dem Spiegel und von Spiegel Online, für deren Wiedergabe er keine Genehmigung hat.[20]

Werbung mit Uwe Seeler

Im April 2008 startete der Konzern eine auf Hamburg und Umgebung begrenzte Werbekampagne, mit HSV-Idol Uwe Seeler als „Tiefpreis-Trainer“ für den „Hamburger Schnäppchen Verein“. Dazu verwendete der Konzern plakativ die Abkürzung HSV, die für den Hamburger Sport-Verein steht. Der Vereinsvorstand beauftragte daraufhin Anwälte, dies zu unterbinden. Katja Kraus vom Vereinsvorstand begründete die Maßnahme: „Im Zusammenhang mit der Marke HSV ist Schnäppchen etwas, mit dem wir Probleme haben.“[21] Kurz darauf fanden sich ähnliche Plakate im Stadtbild, auf denen der Konzern für den Hamburger Sensations Verein warb, jedoch die Abkürzung HSV nicht weiter verwendete. Bei einigen Fans des Fußball-Bundesligisten stieß auch diese Form der Werbung auf Ablehnung.[22]

Ausschließlicher Verkauf von Intel-PCs

Laut Nachforschungen der Financial Times Deutschland hat sich die Media-Saturn-Holding bereits im Jahr 1999 gegenüber Intel verpflichtet, ausschließlich PCs mit Intel-Prozessoren zu vertreiben. Dafür erhielt die Holding alleine 2007 von Intel 85 Millionen Euro an Einkaufsrabatten und Werbekostenzuschüssen.

Die Handelskette sei durch Intels Rabatt-System dazu bewegt worden, nur unwesentliche oder gar keine Computer mit AMD-Prozessoren im Sortiment zu führen. Laut EU-Kommission habe Intel seit 1997 direkte und indirekte Zahlungen an MSH geleistet. Aus diesem Grund konnte man oft viele blaue Intel-Logos sehen. Die Zahlungen waren an die Bedingung geknüpft, sofern möglich, ausschließlich Intel-Systeme anzubieten. Diese Klausel wurde 2002 geändert, behielt aber laut einem MSH-Angestellen Gültigkeit. Die Änderung dieser Klausel wurde von Intels Rechtsabteilung gefordert. [23]

Konkurrenten

Die US-amerikanische Best-Buy-Gruppe ist weltweiter Marktführer bei Umsatz im Bereich des Verkaufes von Unterhaltungselektronik. Media-Saturn und Best Buy machen sich bisher (Stand Mai 2010) nur in der Türkei und China Konkurrenz. ElectronicPartner, welche die MediMax-Märkte betreibt, ist der zweitgrößte Mitbewerber in Europa.

Literatur

  • Nils Klawitter: Kalkuliertes Chaos, Spiegel Online, 3. Dezember 2007, online unter spiegel.de

Weblinks

 Commons: Media-Saturn-Holding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Factsheet Media-Saturn-Unternehmensgruppe. Abgerufen am 16. Juli 2011.
  2. Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle, Süddeutsche Zeitung, 21.Februar 2009
  3. Media-Saturn schafft mit Übernahme von redcoon.de Fakten im Online-Handel heise.de, 30. März 2011
  4. a b Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 21. Oktober 2007
  5. http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1081640_l1/index.htm
  6. Media Markt. Unternehmen. Geschichte.
  7. Pressemitteilung Media-Saturn Holding vom 17. November 2010
  8. Media Markts Kampf um China wissen.de/Financial Times Deutschland, 21. Mai 2010
  9. http://www.crn.de/panorama/artikel-87970.html
  10. Metro greift nach Redcoon
  11. heise.de
  12. Warnung vor der „Schnäppchenlüge“ ZDF Heute-Journal, 15. Januar 2006
  13. Gericht knöpft sich Media-Markt-Werbung vor Spiegel Online, 9. Mai 2007
  14. Aufgedeckt: Die Media-Markt-Lüge, PC-Welt, 14. Januar 2005
  15. Preisvergleiche im Dezember 2005, FAZ-NET, 9. Januar 2006
  16. Die Trickser vom Media-Markt, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 8. Januar 2006
  17. Die größte Sauerei des Jahres, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 5. November 2006
  18. Hass auf den Mann vom Media-Markt, Die Welt Online, 6. November 2006
  19. Rio Reiser: Media Markt verdient an Ikone der Linken Laut.de 16. November 2006
  20. Media-Markt empört sich, Spiegel Online, 30. Januar 2007
  21. Elektromarkt lenkt ein: "Uns Uwe" wirbt jetzt für Sensations-Verein Die Welt, 21. April 2008
  22. HSV kein „Schnäppchen-Verein“, Hamburger Abendblatt
  23. Strafzettel XXXL - Die Milliardenstrafe der EU gegen Intel C’t Ausgabe 02/2010

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