Mazda RX-7

Mazda RX-7
Mazda RX-7
Hersteller: Mazda
Produktionszeitraum: 1978–2002
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, dreitürig
Vorgängermodell: Mazda RX-3
Nachfolgemodell: Mazda RX-8

Der Mazda RX-7 ist ein Sportwagen von Mazda, und wurde von 1978 bis 2002 produziert. Eine Besonderheit des Mazda RX-7 ist die Ausstattung mit Wankelmotor und Klappscheinwerfern bei jedem Modell.

Inhaltsverzeichnis

Mazda RX-7 Savanna (SA22C, 1978–1981)

SA
Mazda RX7 modèle SA22C 1979.JPG
Produktionszeitraum: 1978–1981
Motoren: Wankelmotor
77 kW/105 PS
Länge: 4265 mm
Breite: 1650 mm
Höhe: 1260 mm
Radstand:
Leergewicht: 1005–1095 kg

1978 brachte Mazda den RX-7 SA2 auf den Markt. An den Kritikpunkten wie Verbrauch und Haltbarkeit des Kreiskolbenmotors setzte der damalige Entwicklungschef Kenichi Yamamoto an und verbesserte diese Eigenschaften nachhaltig. In der ersten Generation erreichte der 2-Rotoren-Wankelmotor eine Leistung von 77 kW (105 PS) bei 6000 Umdrehungen pro Minute, und ein maximales Drehmoment von 147 Nm bei 4.000 Umdrehungen pro Minute.

Als im März 1978 der Mazda RX-7 erschien, war die Zeit des Wankelmotors beinahe beendet. Mazda hatte bis 1978 fast jedes Modell wahlweise auch mit Wankelmotor im Programm. In diesem Jahr sollten bis auf den Mazda 929 alle Wankelmotormodelle auslaufen. Der hohe Verbrauch, die gestiegenen Benzinpreise seit der Ölkrise und die schlechte Reputation der NSU-Motoren hatten die Kaufinteressenten verunsichert. Andere Hersteller hatten sich längst vom Wankelmotor getrennt. Der legendäre NSU Ro80 lief bereits im Frühjahr 1977 das letzte Mal vom Band. Mercedes hatte die Entwicklungen ebenfalls Mitte der 1970er eingestellt, obwohl man dort den spektakulären Mercedes-Benz C111, einen Publikumsmagneten auf vielen Automessen, entwickelt hatte.

Dies sollte nicht das Ende des Wankelmotors sein, denn der RX-7 wurde ein Markterfolg im Bereich der Sportwagen. In Deutschland war der RX-7 für die vergleichsweise günstige Summe von 22.186 D-Mark zu haben. Damit wurde er zu einem ernsten Konkurrenten des Porsche 924, der 6.000 Mark teurer war. Auf dem Hauptmarkt USA fiel der Preisunterschied zwischen RX-7 und 924 mit 7195 zu 11.995 Dollar (1979) noch größer aus. Über 471.000 Exemplare dieser ersten Generation wurden bis 1985 gebaut. Damit ist er das erfolgreichste Wankelfahrzeug überhaupt.

Das Fahrwerk war nicht spektakulär (McPherson-Federbeine an der Vorderachse und eine sauber geführte Starrachse mit Schraubenfedern hinten). Dennoch kann das Fahrverhalten als sehr gut und einfach beherrschbar bezeichnet werden, bedingt durch den Wankelmotor, der sehr klein und leicht gebaut ist, dadurch einen sehr tiefen Schwerpunkt ermöglicht und die fast perfekte Gewichtsverteilung von Vorderachse zu Hinterachse von 52:48 Prozent erlaubt. Bei einem Gewicht von nur 1050 kg sind zumindest für damalige Verhältnisse echte Sportwagenwerte erreichbar: 10 Sekunden auf 100 km/h und 192 km/h Spitze. Ausdrehen des Motors bis 7000/min ist dank des vibrationsfreien Laufs angenehm, denn im Gegensatz zu Kolbenmotoren tritt bei dem Zweischeibentriebwerk (mit 2×573 cm³ Kammervolumen) kein Dröhnen auf. Allerdings verhält sich der Motor bei niedrigen Drehzahlen weit weniger angenehm.



Mazda RX-7 (FB2, 1981–1985)

FB
Mazda RX7 115PS 1983 1.jpg
Produktionszeitraum: 1981–1985
Motoren: Wankelmotor
85 kW
Länge: 4290 mm
Breite: 1690 mm
Höhe: 1240 mm
Radstand: 2420 mm
Leergewicht: 1060 kg

Die Änderungen zum Vorgängermodell lagen bei einem Facelift und einer Leistungssteigerung des Wankelmotors. Die überarbeitete Version erreichte nun eine Leistung von 85 kW (115 PS) bei 6000/min und einem Drehmoment von 152 Nm bei 4000/min. Des Weiteren wurden auch hinten Scheibenbremsen eingebaut und die Innenausstattung aufgewertet. Die Modelljahre 1981 bis 1983 kann man an den Rotary-Felgen erkennen. Ab 1984 gab es dann größere Räder im Format 205/60R14 und eine erneut aufgewertete Innenausstattung.

Der anvisierte Gegner war der Porsche 924, was auch optisch leicht zu erkennen war. Der RX-7 SA von 1979–1985 wurde in den USA über 600.000 Mal verkauft. Die Fahrleistungen dank geringen Gewichts und guten Cw-Werts sind selbst heute noch ansehnlich. Es gab nicht viele Autos, die mit nur 85 kW (115 PS) in der Lage waren, über 200 km/h Spitzengeschwindigkeit zu erreichen und in unter neun Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Der recht günstige Preis in den USA und die Laufruhe und Zuverlässigkeit des dort „Rotary Motor“ genannten Wankels trugen zum Erfolg des Wagens bei.

Bei den Nachfolgemodellen RX-7 FC und FD folgte man dem Trend und wurde größer, schwerer und aufwändiger, damit aber auch erheblich teurer. Somit grenzte sich der Kreis der Käufer ein und die Verkaufszahlen gingen deutlich zurück. Mit dem Mazda MX-5 erinnert sich Mazda aber an das so erfolgreiche Konzept des leichten, agilen und preiswerten Sportwagens und belebte das Roadster-Segment neu.


Mazda RX-7 (FC3S, 1985–1991)

FC
Rx7FC1.jpg
Produktionszeitraum: 1985–1991
Motoren: Wankelmotor
110–147 kW
Länge: 4325 mm
Breite: 1690 mm
Höhe: 1265 mm
Radstand: 2430 mm
Leergewicht: 1240–1330 kg

Im Oktober 1985 wird der neue und überarbeitete RX-7 mit der japanischen Bezeichnung FC3S auf dem japanischen Markt vorgestellt und steht kurze Zeit später bei den Händlern. Erhältlich ist der neue RX-7 in Japan in den Ausstattungsvarianten GT, GT-R, GT-Limited und GT-X.

Auf dem japanischen Markt wird nur die turboaufgeladene Version des überarbeiteten 13B-Wankel-Motors angeboten. Dieser Motor leistet 136 kW (185 PS) und ist später auch in Deutschland erhältlich, hier jedoch mit 132 kW (180 PS). Dabei handelt es sich um den aus Japan bekannten Motor welcher jedoch durch einen Vorkatalysator, einen überarbeiteten Hauptkatalysator und eine geänderte Kaltlaufsteuerung weniger Leistung bringt.

Die Mazda-Entwickler widmeten sich bei diesem Motor besonders der Aufladung. So wurde zur Verbesserung des Ansprechverhaltens die sogenannte Twin-Scroll-Technik angewandt, bei welcher durch die simple Schließung/Öffnung der Abgas-Krümmer-Klappe die Turbolader-A/R-Werte geändert werden. Als Turbolader setzte Mazda auf einen Hitachi-HT18-Lader, welcher öl- und wassergekühlt ist.

1989 wird die FC-Modellreihe überarbeitet. Die neue Version leistet nun in Japan 151 kW (205 PS). Die wichtigsten technischen Änderungen sind die Erhöhung der Verdichtung auf 9,0:1, Einsatz von härteren Steuerzahnrädern für die Läufer, Einführung einer elektronisch gesteuerten Ölzufuhr für die Schmierung der Dichtleisten, Verbesserung des Twin-Scroll-Designs, Änderungen in der Motorelektronik, Verbesserung der Strömung im Ansaug-Krümmer, stärkere Auslegung vom Getriebe und Differential. Auch das Fahrwerk wird leicht verändert. Im Besonderen sind die Stabilisatoren und Stabilisatoranbauteile von der Änderung betroffen.

1991 erscheint in Japan die Sonderversion der FC-Modellreihe, limitiert auf 300 Fahrzeuge mit der Bezeichnung InfiniIV. Die Motorleistung liegt bei dieser Version bei 158 kW (215 PS). Infini-Modellreihen sind bei vielen RX-7-Liebhabern begehrte Sammler-Objekte.

1986 stellt Mazda den neuen RX-7 in Europa vor, der Maßstäbe, die für normale Personenwagen galten, weit hinter sich lassen sollte. Die Modellbezeichnung in Europa ist FC. Das neue Design der Karosserie ist stark an Porsche-Fahrzeuge besonders der Modellreihe 944 angelehnt. Der Motor leistete in einer Saugerversion 110 kW (150 PS). Später, 1987, folgten turbogeladene Motoren mit 132 kW (180 PS) und ab 1989 mit 147 kW (200 PS). Nach 1987 wurden auf dem deutschen Markt keine Sauger-Versionen mehr angeboten.

Der Wagen wird gegenüber dem Vormodell mit einem deutlich aufwändigeren Fahrwerk ausgerüstet: Einzelradaufhängung rundum, sowie eine mitlenkende Hinterachskinematik und größere 15-Zoll-Räder (ab 132 kW/180PS 16-Zoll-Räder) werden der Mehrleistung gerecht.

Die 110-kW-Modelle beschleunigen in rund 8,5 Sekunden auf 100 km/h, und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Beim 132-kW-Modell liegt die Beschleunigung bei sieben Sekunden auf 100 km/h, und die Höchstgeschwindigkeit steigt auf 230 km/h. Das 147-kW-Modell wurde ab 1989 auch als Cabrio angeboten, welches das (nach dem NSU Wankel-Spider von 1964) zweite und bislang letzte serienmäßige Cabrio mit Wankelmotor war, und kommt in etwas unter sieben Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 235 km/h. Das Coupé braucht rund sechs Sekunden für den Sprint auf Tempo 100, und wird mit einer Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h angegeben. Die Zeit für viertel Meile wird in einem Test von „Road & Track“ 1990 mit 14,5 Sekunden angegeben, und liegt somit auf dem Niveau der damaligen Corvette.

Mit dem kompakten und leichten 2-Scheiben-Wankelmotor, der als Frontmittelmotor eingebaut ist, erreichte man eine sehr gute Gewichtsverteilung und somit ein hervorragendes Handling. Die Straßenlage des RX-7FC konnte sich mit allen Sportwagen der damaligen Zeit messen. Das Fahrwerk bestand damals schon aus gewichtsoptimierten Leichtmetall-Querlenkern und die Bremse hatte 4-Kolben-Bremssättel, die für gute Verzögerungswerte sorgten.

Der Nachfolger RX-7 FD löst ab 1992 den RX-7 FC in Deutschland ab.

Mazda RX-7 (FD3S, 1991–2002)

FD
Mazda-RX-7-FD.jpg
Produktionszeitraum: 1991–2002
Motoren: Wankelmotor (13B/13B-REW)
206 kW
Länge: 4295 mm
Breite: 1760 mm
Höhe: 1230 mm
Radstand: 2425 mm
Leergewicht: 1270–1310 kg

Der RX-7 FD stellte die konsequente Weiterentwicklung des RX-7 FC dar. Mit einem erneut verbesserten, und immer noch turbogeladenen 13B-REW-Wankelmotor wurde in der letzten Ausbaustufe eine Leistung von 206 kW (280 PS) bei 6500/min, und ein maximales Drehmoment von 314 Nm bei 5000/min erreicht. Der RX-7 FD war das leistungsstärkste Modell aus der RX-7-Reihe, und überzeugte mit besonderen Details, wie einer üppig dimensionierten Bremsanlage und Schalensitzen. Das Modell wurde in Deutschland nur von 1992 bis 1996 angeboten, ehe neue Abgasvorschriften den Verkauf von Neuwagen dieses Typs unmöglich machten. Zuletzt wurde der RX-7 nur noch in Japan angeboten. Unter anderem führte der damals relativ hohe Neupreis von über 80.000 DM dazu, dass nur wenige Fahrzeuge in Deutschland verkauft wurden. Da dies die letzte und leistungsfähigste Baureihe des RX-7 war, ist das Modell heute ein gesuchtes Sammlerstück. In Japan war der RX-7 unter anderem auch im Modellprogramm der Marke Ẽfini vertreten.

Mazda baute sechs Generationen des FD3S:

  • Generation 1: 10/1991–08/1993
  • Generation 2: 08/1993–03/1995
  • Generation 3: 03/1995–01/1996
  • Generation 4: 01/1996–12/1998
  • Generation 5: 12/1998–10/2000
  • Generation 6: 10/2000–08/2002

Die letzten gebauten RX-7 wurden als Sonderversion Mazda RX-7 Spirit R verkauft.


Quellen

  • Automobil Revue, Katalognummer 1979 (technische Daten).
  • I love FD3S RX-7. Neko Mook. ISBN 4-87366-999-5 (jap.).
  • Mike Covello: Standard Catalog of Imported Cars 1946–2002. Krause Publishing, Iola 2002, ISBN 0-87341-605-8, S. 506–521.
  • Brian Long: RX-7: Mazda's Rotary Sportscar. Veloce Publishing PLC. ISBN 1-904788-03-3.

Weblinks

 Commons: Mazda RX-7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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