Max Kneissl

Max Kneissl

Max Kneissl (* 9. September 1907; † 15. September 1973 in München) war ein deutscher Geodät.

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeiten

Er war Hochschulprofessor für Allgemeine Geodäsie an der TH München (heute TU München), Initiator zahlreicher Forschungsprojekte und Autor von weit über 100 Fachartikeln. Kneissl war es ferner wichtig, Mentor für jüngere Wissenschaftler zu sein und auch für die Errichtung von Professuren für neue Fachgebiete zu sorgen – besonders als Rektor der TU München von 1958 bis 1960. So wie er selber als Nachfolger von Martha Näbauer gefördert wurde, tat er dies selbst u.a. bei den späteren Vertretern seines Fachbereiches, Rudolf Sigl (* 1928, Prof. schon 1962) und Klaus Schnädelbach.

Er leitete längere Zeit neben vielen Arbeiten seines Instituts und des Europanetzes auch die Deutsche Geodätische Kommission.

Werke

Bis heute ist ein von ihm überarbeitetes und neu editiertes Standardwerk der Geodäsie bekannt: Der sogenannte „JEK“ (Jordan-Eggert-Kneissl: Handbuch der Vermessungskunde), ein 13-bändiges Sammelwerk. Max Kneissl gelang es, für jedes der Fachgebiete einen in Deutschland angesehenen Autor zu gewinnen. Von den 13 Einzelbänden, die im Durchschnitt 700–900 Seiten umfassen, bearbeitete er vier Bände selbst, die Bände V, VI und IIIa schrieben Karl Ledersteger bzw. Karl Rinner aus Österreich.

Kneissls Spezialgebiete waren die Landesvermessung (z.B. „Neuausgleichung der Europäischen Hauptdreiecksnetze“ im ED 50 (publ. zwischen 1958 und 1963) und Band IVa und IVb des „JEK“), Teile des Fachgebiets Höhere Geodäsie, die Vermessung technischer Großprojekte und die fotogrammetrische Triangulation.

Ehrungen und Auszeichnungen

Kneissl erhielt zahlreiche hohe Auszeichnungen aus aller Welt und mehrere Ehrendoktorate. Durch seine Mitarbeit und Leitung vieler Projekte in halb Europa, die Bodensee-Konferenzen und andere Tätigkeiten hatte er einen Überblick über alle wesentlichen Entwicklungen der globalen Geodäsie, der für sein o.e. Sammelwerk besondere Bedeutung bekam. Er kann als einer der letzten „Universalgeodäten“ gelten.

Literatur

  • Max Kneissl: Mathematische Geodäsie (Landesvermessung). Band IV/1 und IV/2 des „Jordan-Eggert-Kneissl“, Handbuch der Vermessungskunde, ca.670/ 630 p. +3 Teile Anhang. J.B.Metzler-Verlag, Stuttgart 1959.
  • Helmut Wolf: Zum 65.Geburtstag von Max Kneißl. DGK Reihe E, Bd.15, München 1972, ISBN 3769696603, vergriffen.

Weblinks


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